Edelshausen
Gebührenanpassung soll Kosten decken

Arnbachgruppe lieferte 1,42 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an die angeschlossenen Haushalte aus

30.12.2015 | Stand 02.12.2020, 21:49 Uhr

Alles im Griff haben der Vorsitzende des Wasserzweckverbands Arnbachgruppe Karl Seitle (l.), Technischer Leiter Hermann Krammer und der Kaufmännische Leiter Helmut Bader. Bei der Verbandsversammlung präsentierten sie den Räten ein umfangreiches Zahlenwerk - Foto: Ahle

Edelshausen (SZ) Das Zahlenwerk der vergangenen Jahre und das der kommenden beschäftigte die Versammlung des Wasserzweckverbands Arnbachgruppe in Edelshausen. Seit einigen Jahren schließt die Gruppe aufgrund der niedrigen Gebühren mit einem Minus ab.

Das 43-köpfige Gremium aus Vertretern der Mitgliedsgemeinden hatte nach einer Prüfung und Beschlussfassungen zu den vergangenen Jahren insbesondere die aktuelle Nachkalkulation der Wassergebühren und der Beiträge zu beraten. In die Zukunft gerichtet war schließlich der Wirtschaftsplan für das Jahr 2015, der neben dem Unterhalt und Modernisierung der vorhandenen Anlagen auch Investitionen ins Wasserleitungsnetz (drei Drucksteigerungsanlagen) vorsieht.

Fast so alt wie das Wasserwerk selbst waren die bisherigen Wassergebühren beim Wasserzweckverband Arnbachgruppe. Seit 1978, also 36 Jahre, waren die Wassergebühren von damals 90 Pfennig je Kubikmeter und die Grundgebühren von 50 Pfennig je Quadratmeter Geschossfläche nicht mehr erhöht worden. Durch die jetzt erfolgte Anpassung der Gebühren von 45 Cent je Kubikmeter auf 55 Cent je Kubikmeter könne künftig eine Kostendeckung erzielt werden, wie es hieß.

Positives konnte Karlshulds Bürgermeister Karl Seitle über das Ergebnis der überörtlichen Rechnungsprüfung berichten. Die Rechtsaufsichtsbehörde betrachte die Prüfung durch den bayerischen kommunalen Prüfungsverband aufgrund der erfolgten Wassergebührenerhöhung für die Jahre 2008 bis 2011 als abgeschlossen, so der Vorsitzende, sodass die Versammlung der Entlastung der Rechnungsprüfung einstimmig zustimmte.

Auch die Bilanzprüfung für die Jahre 2009 bis 2011 durch den bayerischen kommunalen Prüfungsverband wurde von der Verbandsversammlung bestätigt. Hier waren bei einer Bilanzsumme von zirka 17 Millionen Euro wegen der bisher niedrigeren Gebühren steigende Verluste zu verbuchen gewesen – 2009 minus 46 410 Euro, 2010 minus 128 694 Euro und 2011 minus 156 285 Euro.

Markus Häckl berichtete der Versammlung von der örtlichen Rechnungsprüfung für das Jahr 2013. Es erfolgten hier durch den Prüfungsausschuss keine Beanstandungen, sodass auch hier die Versammlung ihre Zustimmung erteilte und anschließend den Jahresabschluss für das Jahr 2013 feststellte und bei einem Verlust in Höhe von 235 953 Euro einstimmig beschloss.

Durch die im Juli eingeführte Erhöhung des Verbrauchspreises von 45 Cent pro Kubikmeter auf 55 Cent und die Erhöhung der Grundgebühr je Quadratmeter Geschossfläche von 15 Cent auf 25 Cent werde bei Streichung der Zählergebühr (bisher 15 Euro beziehungsweise 20 Euro) eine Kostendeckung erreicht, berichtet der Kaufmännische Leiter Helmut Bader. Das habe eine Nachkalkulation für das Jahr 2013 ergeben. Die Verbandsversammlung folgte anschließend dem Empfehlungsbeschluss des Verbandsausschusses und bestätigte die Gebühren und die Beiträge auf dem derzeitigen Niveau.

Helmut Bader erläuterte den Verbandsräten den geplanten Wirtschaftsplan und den Stellenplan für das Jahr 2015, ferner den Finanzplan für die Jahre 2014 bis 2018. Grundlage für die Finanzplanung seien die 2013 vereinnahmten Beiträge und Gebühren. „Wir versorgten Ende 2013 27 502 Einwohner mit Trinkwasser“, so Bader. 9104 Wasserzähler seien eingebaut. 101 Zähler kamen 2013 hinzu. Wassergebühren (1,16 Millionen Euro) und Herstellungsbeiträge (814 342 Euro) seien die Haupteinnahmequellen des Zweckverbands, dessen Erfolgsplan 1,79 Millionen Euro betrage. Der Vermögensplan schließe mit 866 870 Euro. Man sei schuldenfrei. Vorhandene Rücklagen dienen zur Bewältigung anstehender Investitionen. 1,42 Millionen Kubikmeter Wasser wurden an die angeschlossenen Haushalte sowie zusätzlich 106 375 Kubikmeter Wasser an die Gemeinden Baar-Ebenhausen und Pöttmes abgegeben, erläuterte er.

Bei der Digitalisierung von Daten habe man im abgelaufenen Jahr große Fortschritte gemacht. 1571 Dateiordner wurden neu eingescannt. Erhöht wurde die Versorgungssicherheit durch den Neubau des Wasserwerks Haidforst bei Brunnen. Damit sei der Hochbehälter (7000 Kubikmeter Fassungsvermögen) von zwei Seiten aus erschlossen. Im Sommer sei der dritte Brunnen im Haidforst ans Netz gegangen. Somit stünden insgesamt acht Brunnen zur Versorgung mit Trinkwasser zur Verfügung.

Positives berichtete der Technische Leiter Hermann Krammer abschließend. Neben der Erschließung der Baugebiete in Berg im Gau und Klingsmoos stand 2014 der Austausch diverser Absperrschieber und Hausanschlussverschraubungen an. Ferner wurden in den Gemeinden Karlskron und Karlshuld Hydranten und Hinweisschilder auf Vordermann gebracht. Rege in Anspruch genommen wurde das Angebot an die Verbandsräte, die Werke in Weichering, Haidforst und Edelshausen zu besichtigen. Nach der Sanierung des Werks in Weichering und dem Neubau im Haidforst stehe in ein paar Jahren die Sanierung des Wasserwerks in Edelshausen an, so der Ausblick des technischen Leiters.