Röttenbach
"Gebt dem Wachsen der Kinder Chance und Raum"

Röttenbacher Schule feiert 25-jähriges Bestehen – Landrat Herbert Eckstein mahnt, das Wohl der Schüler im Auge zu haben

02.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Grund zum Jubeln: Die Röttenbacher Grundschule feiert ihr 25-jähriges Bestehen - Foto: Osiander

Röttenbach (HK) 1989 konnten die Röttenbacher Kinder ihre damaligen drei alten Schulhäuser verlassen und in ein neues, rund drei Millionen Euro teueres Gebäude umziehen. Jetzt wurde das 25-jährige Bestehen der Schule im großen Rahmen gefeiert.

Ein „Haus voll frohem Leben und kreativem Schaffen“ war das Motto der Jubiläumsfeier, zu der sehr viele Gäste aus Röttenbach und der Umgebung gekommen waren. Von der Begrüßung über die Moderation und die Rückschau bis zur Unterhaltung hatten die Schülerinnen und Schüler das Heft in der Hand. So blieb das Grundprinzip, dass die Kinder im Mittelpunkt stehen sollten, auch an diesem Tag deutlich.

Florian Karg aus der vierten Klasse eröffnete den großen Festakt in der Sporthalle. Dabei „durchschritten“ seine Schulkameraden mit den Besuchern den Zeitstreifen „25 Jahre Grundschule Röttenbach-Mühlstetten“. Dabei erinnerten sie an die Rektorinnen und Rektoren seit dem Einzug 1989 in die neue Schulanlage –  an Helmut Lifka, Ludwig Merlein, Hans-Ulrich Sengenberger, Sabine Rupprecht, Peter Benz und Claudia Schatz.

Als Highlights des Schullebens hoben sie die beliebten Sportveranstaltungen mit dem Nikolauslauf und den Fußballmeisterschaften hervor und erinnerten an das Anlegen eines Schulgartens mit dem Heimat- und Gesangverein, die Errichtung und stetige Modernisierung des Computerraumes, die Stiftung einer Sonnenuhr durch das Lehrerehepaar Anni und Ludwig Merlein und die Gestaltung eines Lesepalastes mit Unterstützung des Elternbeirates und der Familie Weis.

Souverän wie ein Profimoderator übergab Florian Karg das Wort jeweils an die einzelnen Redner – so an die derzeitigen kommissarischen Leiter der Schule, Konrektor Hans Kaiser und Rektorin Gabi Hufnagel aus Georgensgmünd, die in der voll besetzten Sporthalle die hohe Qualität der Röttenbacher Schule betonten.

Bürgermeister Thomas Schneider sprach den hohen Stellenwert „pädagogischer Leidenschaft“ bei jeglichem erzieherischen Wirken der Schule an und sicherte auch weiterhin seine Unterstützung „für förderliche Änderungen und zusätzliche Angebote“ zu. Er begrüßte bei dieser Gelegenheit auch gleich Andreas Storz aus Rednitzhembach, der ab 1. August die Schule leiten wird.

Leidenschaftlich mahnte Landrat Herbert Eckstein Eltern und Erzieher: „Lasst die Kinder wieder Kinder sein.“ Ein „je größer, desto besser“ habe sich bei Schulen nicht bestätigt. Kinder fühlten sich in kleineren Schulen wohler, versicherte Eckstein. In familienfreundlichen Schulen mit zufriedenen Schülern, zufriedenen Eltern und zufriedenen Lehrern sprühten Kinder vor Kreativität und Ideen. „Mich regt diese ganze Bildungspolitik auf“, gestand Eckstein. Erwachsene mischten sich viel zu sehr auch dort bei Kindern ein, wo diese selbst Erfahrungen sammeln müssten und selbst zurecht kämen. „Gebt dem Wachsen der Kinder in die Selbstständigkeit Chance und Raum. Pflegen wir unsere Dorfschule.“

„Grüße an die ganze Schulfamilie“ überbrachte Schulamtsdirektor Karl-Heinz Pfahler und beglückwünschte zu der großartigen Schulanlage mit lichten, freundlichen  Räumen, zweckmäßigen Funktionsbereichen, einem kinderfreundlichen Pausehof zum Toben und Ausruhen, einem nahen großzügigen Sportgelände und einer modern sanierten Sporthalle. Nachdrücklich rief Pfahler ins Bewusstsein: „Menschen prägen das Schulleben, nicht Gebäude, nicht Noten und nicht Lehrpläne.“ Jeder Einzelne trage seinen Teil zur Atmosphäre einer Schule bei. Hohe Anerkennung zollte der Schulamtsdirektor der hervorragenden kommissarischen Leitung der Schule durch Konrektor Hans Kaiser. Mit anerkennenden Worten gratulierte auch Elternbeiratsvorsitzende Melanie Weller und überreichte als Jubiläumsgeschenk einen 2000-Euro-Scheck für die weitere Gestaltung des Schulhofs.

Zu Highlights des Festaktes wurden die Darbietungen der Kinder zwischen den einzelnen Reden: Die „gesungenen roten Kirschen und schönsten Pausen“ von  Eva Kleins Klasse 2a, die Theaterszenen „Freundschaft ist blau – oder“ von Susanne Heinrichs Klasse 2b, die Reimgestaltung „Was ist denn bloß los heut“ von Verena Schmidpeters erster Klasse und die viel bewunderte Schulgarde. Die Kinder begeisterten die Gäste immer wieder auf besonders mitreißende Art und das Lehrerkollegium erfreute mit selbst gedichteten Rocky-Docky-Versen.

Als dann aus der Lautsprecherbox „Heit is so a schöner Tag“ erklang, hielt es Kinder, Eltern und Lehrer samt Ehrengästen nicht mehr auf den Stühlen: Angesteckt von der Heiterkeit des Festes tanzten und sangen Groß und Klein gemeinsam als unbekümmerte Schulfamilie. Nach einem Festmahl wartete ein abwechslungsreicher Nachmittag auf Kinder, Eltern und Lehrer. Originelle Stationen animierten zu kurzweiligen Spielen. Gemeinsam wurde auf dem Schulgelände zum Jubiläum ein Nussbaum gepflanzt und Lehrer Alois Bauernfeind erinnerte mit einem Film an die Grundsteinlegung 1987 mit Bürgermeister Eduard Wechsler und Schulleiter Alois Osiander sowie an die Einweihung der Schule vor 25 Jahren sowie den Umzug der Klassen. Unter dem Slogan „Kunter Bund“ sorgten Sven Weichhahns Bläser und Trommler bis zum Schluss für Festtagsstimmung.