Abenberg
Gebastelte Drachen und edle Ritter

Beim Kindermuseumstag auf Burg Abenberg tauchen die Besucher ins Mittelalter ein

17.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr
Karlheinz Hiltl
Ein Feuerspucker begeistert die vielen Besucher beim Abenberger Kindermuseumstag am Sonntag (oben). Bei den zahlreichen Workshops können die Buben und Mädchen aus Wäschklammern kleine Drachen basteln und wie hier das zuvor handgeschöpfte Papier mit riesigen Lettern bedrucken (links). −Foto: Foto: Hiltl

Abenberg (HK) Rund 800 Kinder und Erwachsene sind am Sonntag zum Kindermuseumstag auf die Burg Abenberg gepilgert. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen genossen sie das mittelalterliche Treiben.

Kerstin Bienert, die Leiterin des Hauses fränkischer Geschichte und des Klöppelmuseums und Leni Meermann vom Kreisjugendring Roth hatten mit ihren Teams ein abwechslungsreiches und sehr familienfreundliches Programm zusammengestellt.

Bei den zwei Führungen mit Sylvia Setzen rund um die Burg erfuhren die teilnehmerstarken Gruppen viel über das Entstehen und Aussehen der Burg im Lauf der Jahrhunderte. Zudem gab es viele Informationen über ihre Besitzer einst und jetzt. Historische Zeichnungen und Fotokopien aus neuerer Zeit machten die jeweilige Szenerie in Bildern lebendig.

Gegenstand der Erzählungen waren zum Beispiel das höfische Leben der einst mächtigen Grafen von Abenberg. Die Burg Abenberg war Stammsitz des fränkischen Grafengeschlechts in der Zeit der Staufer, in einer Zeit, in der auch die selige Stilla (1100 bis zirka 1150) gelebt hat. Viele Informationen gab es dann zu den damaligen Lebensgewohnheiten, zu der Teilnahme des Grafen Friedrich II. am dritten Kreuzzug (1189 bis1190) unter Kaiser Barbarossa und von Minnesänger Wolfram von Eschenbach (Anfang 13. Jahrhundert), der in seinem berühmten Helden-Roman Parzival seine Grafen "ze abenberc" literarisch unsterblich gemacht hat. Außerdem ging es um das Aussterben des Grafengeschlechtes im Mannesstamm, den Übergang von Abenberg an die Burggrafen von Nürnberg durch Einheirat (etwa 1230) und die damit geschaffene Verbindung zu den Hohenzollern.

Im museumspädagogischen Raum des Schottenturmes bastelten die Kinder mit ihren Eltern unter kompetenter Anleitung, unter anderem von Museumsmitarbeiterin Inge Strobel, kleine Lederbeutel. Furchtlose Entdecker nahmen derweil an der Burgrallye teil und begaben sich mit dem kleinen Burggespenst Friedrich auf eine Reise rund um die Burg. Dazu mussten neun Stationen auf dem Gelände besucht und die jeweiligen Fragen beantwortet werden. Ziel war dabei das Auffinden eines Schatzes.

An der Probierstation im Klöppelmuseum starteten Eltern mit ihren Kindern erste Klöppelversuche und im dritten Obergeschoss des Hauptgebäudes posierten "kleine Ritter und edle Burgfräulein" in historischer Gewandung dem Fotografen Norbert Korn. Das Ergebnis war eine Erinnerungspostkarte zum Mitnehmen mit dem Motiv der Burg Abenberg als Hintergrund.

Der Burginnenhof wurde zum Tummelplatz und zur Werkstatt für die Kreativangebote des Kreisjugendrings mit vier Spielstationen. Hier wurden Seile gedreht, Wäscheklammer-Drachen und Freundschaftsbänder gebastelt sowie kleine Spiele aus dem Mittelalter hergestellt. Außerdem konnten die Kinder nach Herzenslust Papier schöpfen und Druckerzeugnisse herstellen. Dazwischen gab es immer wieder Darbietungen mit "Gauklerey" und "Spielerey".

Am späten Nachmittag scharte sich das begeisterte Publikum um die feuerspuckenden Gaukler und deren spektakuläre Feuershow, die den Kindern in weiser Voraussicht nicht zur Nachahmung empfohlen wurde.

Am Ende waren alle zufrieden: Die Organisationsteams über den reibungslosen Ablauf und die Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern, für die tollen und anspruchsvollen Angebote.

Weitere Informationen zu den einzelnen Programmen der Museen auf Burg Abenberg gibt es unter Telefon (09178) 90618 und per E-Mail an info@museen-abenberg.de. Weiteres Wissenswertes findet sich im Internet unter www.museen-abenberg.de.

Karlheinz Hiltl