Brunnen
Gauschießen: Ist der Rekord zu toppen?

In Brunnen ist das Rennen um die Königswürde eröffnet

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Ogschossn is': Am Mittwochabend hat das 55. Gauschießen begonnen. Gastgeber sind heuer die Sportschützen Brunnen. Im Bild bei der Eröffnung (v.l.): Anton Dallmeir, Manuel Dallmeir, Brunnens Bürgermeister Thomas Wagner, der Bayerische Justizminister Winfried Bausback als Vertreter von Horst Seehofer, Gauschützenmeister Hans Kneißl, Josef Kopold und Freiherr von Pfetten. - Foto: M. Schalk

Brunnen (SZ) Die Brunnener Schützen sind schon längst in die Geschichte eingegangen: Als sie 2007 das Gauschießen austrugen, hatten sie über 1000 Teilnehmer. Das gab es im Schrobenhausener Land davor nicht - und seither auch nicht mehr.

Seit diesem Mittwochabend ist in Brunnen wieder Gauschießen. Wenn jemand den Rekord knacken kann, dann sie.

Das sagt auch Gauschützenmeister Hans Kneißl. "Theoretisch ist das denkbar, weil wir ja immer mehr Mitglieder werden", sagt er, "und auch die Preise sind attraktiv." Andererseits gebe es halt inzwischen auch eine gewisse Sättigung. Aber bei so viel Aufwand, wie ihn die Brunnener wieder getrieben haben, werde schon wieder einiges los sein.

Es geht um viele attraktive Preise, es geht aber natürlich auch um die Ehre. Wer beerbt den amtierenden Gauschützenkönig Karl Unger? Hans Kneißl wüsste da jemanden: Vielleicht packt's ja mal Gausportleiter Josef Höpp, spekuliert er. "Er ist ein guter Schütze", sagt Kneißl schelmisch grinsend, "er wäre bestimmt auch gern mal Gauschützenkönig."

Er hat ja selbst gut reden. Dreimal schon hat Kneißl ein Gauschießen gewonnen, einmal mit einem 0,7-Teiler. Allerdings hat er auch - in früheren Jahren - mit die meisten Schüsse gekauft, wie er zugibt. Heute nicht mehr, sagt er. Die Schulter. Aber es gibt natürlich viele Schützen im Schrobenhausener Gau, denen er einen Sieg zutraut. Es wird auf alle Fälle spannend.

Wobei das Gauschießen an sich allein deshalb spannend ist, weil niemand sagen kann, wie lange es diesen Traditionswettkampf noch gibt. "In etlichen Gauen gibt es sowas längst nicht mehr", weiß Hans Kneißl. Im Schrobenhausener Land gab es zuletzt zwar immer wieder mal Lücken im Kalender, dann aber fand sich doch immer wieder mal ein Verein, der sich auf das große Abenteuer einließ. Und ganz hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Tradition auch in Zukunft noch fortgesetzt wird.

"Ich freue mich jedenfalls sehr drauf", sagt Kneißl, "allein schon deshalb, weil man viele Bekannte trifft, weil man neue Leute kennenlernt - das Gauschießen ist schon immer ein großes sportliches Ereignis.

Zum Auftakt am Mittwochabend kam schon mal ein politisches Schwergewicht: Der bayerische Justizminister Winfried Bausback war in Vertretung von Schirmherr Horst Seehofer in Brunnen zu Gast.

Geschossen werden kann in Brunnen montags bis donnerstags von 18 bis 22 Uhr, freitags von 18 bis 22.30 Uhr, samstags von 14 bis 22.30 Uhr und sonntags von 10 bis 22 Uhr. Fronleichnam ist von 10 bis 22.30 Uhr geöffnet. Die Kopoldhalle ist bewirtet.