Allersberg
Gastwirte fürchten um ihr Geschäft

Marktgemeinde Allersberg will zur Kirchweih Betrieb am Festplatz ausdehnen

17.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:04 Uhr

Allersberg (rm) Bis zur Allersberger Kirchweih, die vom 29. Juli bis 1. August stattfindet, ist es noch einige Zeit hin. Aber im Marktgemeinderat hat sie am Montagabend trotzdem eine Rolle gespielt. Denn Thomas Utz, Gastwirt im Gasthaus "Zum Bahnhof", und Erich Ulrich, Betreiber eines kleineren Bier- und Getränkezeltes am Festplatz während der Kirchweihtage, nutzten die Bürgerfragestunde, um das Thema zur Sprache zu bringen.

Es sei nicht so schön, wenn den einheimischen Wirten nun eine zusätzliche Möglichkeit zum Einkehren nach dem Betrieb auf dem Festplatz vor die Nase gesetzt werde, sagte Thomas Utz. Denn es soll geplant sein, sagte der Gastwirt, dass vor der Bücherei, wo der Jakobimarkt normalerweise stattfindet, noch ein Getränkeausschank etabliert werde. Der soll erst nach dem Schluss des Betriebs auf dem Festplatz, Freitag, Samstag und Montag um 24 Uhr, Sonntag um 23 Uhr, seine Pforten öffnen.

Das würde nach Einschätzung von Thomas Utz den etablierten Gastwirten einiges an Geschäft wegnehmen. Denn in Allersberg ist es seit vielen Jahren üblich, dass sich die Kirchweihgäste nach dem Betriebsende auf dem Festplatz in den Gaststätten, teilweise mit Betrieb auf der Außenfläche davor, noch ein kürzeres oder auch längeres Stelldichein gönnen nach dem Motto: Kirchweih ist nur einmal im Jahr, und da wird kräftig gefeiert.

Nach den Worten von Bürgermeister Bernhard Böckeler ist in den vergangenen Jahren der Jakobimarkt, der sich zwischen dem ehemaligen Bahnhofsgebäude bis zur Abzweigung der Hirschbergerstraße ausgebreitet hat, mehr und mehr weggebrochen. Im Vorjahr seien es während der Kirchweihtage nur noch fünf Stände gewesen, zuzüglich zweier Dönerstände. Deswegen sei man seitens des Marktes im Vorfeld auf die Schausteller zugegangen und auch auf den Festwirt, wie der Platz vor dem Festplatz belebt werden könne.

Aber niemand sei bereit, vom Festplatz auf den Platz davor zu gehen. So habe sich die Idee herauskristallisiert, im Bereich des Busbahnhofs, also vor dem Festplatz, ab Mitternacht bis zwei Uhr zusätzlich einen Getränkeausschank einzurichten, den der Festwirt dann betreiben werde. Er wird dort eine kleine Bude und ein kleineres Versorgungszelt aufbauen, damit am Freitag, Samstag und Montag nach dem Betriebsende auf dem Festplatz die Kirchweihbesucher noch weiterfeiern können. Auch die beiden Dönerbuden sollen bis 2 Uhr öffnen können. Die anderen örtlichen Gaststättenbetriebe könnten ihre Geschäfte bis vier Uhr weiterbetreiben, stellte der Bürgermeister fest und sah darin einen Versuch für dieses Jahr, der nicht zwangsläufig für die kommenden Jahre gelten müsse. Musik dürfe aber auch dort nach 24 Uhr nicht mehr gespielt werden. Aber man wolle sehen, ob dies eine zusätzliche Belebung für die Kirchweih bringen könne.

Thomas Utz hielt den großen Aufwand im Vorfeld für die Gastwirte entgegen und meinte: "Das ist dann für uns eine ziemlich sinnlose Sache." Bisher sei auf dem Festplatz um 24 Uhr Schluss gewesen, jetzt gehe es davor bis 2 Uhr weiter, setzte sich auch Erich Ulrich gegen die neue Einrichtung zur Wehr. "Uns passt es nicht, was da jetzt laufen soll", stellte er unmissverständlich klar und fügte an, dass der Festwirt auf dem Festplatz ein so großes Schnapszelt betreibe wie das ganze Zelt von Erich Ulrich. "Welche Getränke sollen dort ausgeschenkt werden" fragte er an und stellte fest, dass beim Ausschank von Spirituosen die Gastwirte ganz erheblich eingeschränkt würden.

Dazu konnte ihm aber der Bürgermeister keine konkrete Antwort geben, denn so im Detail sei das noch nicht festgelegt. Der Festplatz ende am Bahnhof und der Platz davor sei anders nicht mehr zu beleben, blieb Böckeler standhaft und verwies auf einen Beschluss des Marktgemeinderats.