Regensburg
Gastgeber ersticht Partygast

Messerattacke in Neustadt: 49-Jähriger wegen Mordes angeklagt

23.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:47 Uhr

Regensburg (DK) Acht Monate nach dem mutmaßlichen Mord an einem 38-jährigen Mann in der Altstadt von Neustadt an der Donau hat nun der Prozess gegen einen 49-Jährigen am Regensburger Landgericht begonnen.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, den 38-Jährigen auf seiner eigenen Party heimtückisch erstochen zu haben. Die beiden sollen zuvor in der Wohnung des Angeklagten gefeiert und reichlich Alkohol getrunken haben.

Gegen 3 Uhr wurde eine Streife der Kelheimer Polizei wegen einer Auseinandersetzung in das Mehrfamilienhaus gerufen. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch vier Partygäste in der Wohnung: Der angeklagte Gastgeber und seine Lebensgefährtin sowie das Opfer und dessen Partnerin. Als die Beamten eintrafen, fanden sie den 38-Jährigen mit einer tiefen Stichverletzung - für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Die Polizisten entdeckten ein zwölf Zentimeter langes Küchenmesser unter Küchentüchern unter dem Hals des Toten.

Der Polizei gegenüber sprach die Freundin des Angeklagten zunächst von einem Unfall. Angeblich sei der Mann beim Tanzen nach hinten getaumelt und in das Messer gefallen - doch an dieser Version hatte die Landshuter Kripo bereits kurz nach der Tat große Zweifel. Auch der Obduktionsbericht lässt keinen anderen Schluss zu: Es war kein Unfall.

Doch was hat sich in der Nacht wirklich zugetragen? Nach Abschluss der Ermittlungen zeichnete die Staatsanwaltschaft folgendes Bild: Die beiden verbliebenen Pärchen hätten gemeinsam gegessen, reichlich Alkohol getrunken und getanzt. Irgendwann sollen der 49-jährige Angeklagte und das spätere Opfer in einem Nebenzimmer ein Gespräch unter vier Augen geführt haben. Der Gast soll dem 49-Jährigen dabei Folgendes eröffnet haben: Er habe den Auftrag, ihn und die beiden Frauen zu töten. Gegen drei Uhr bat der 38-Jährige die Lebensgefährtin des Gastgebers darum, ihm ein Hähnchenschnitzel warm zu machen. Während sie noch in der Küche zu Gange war, setzte er sich zum Essen auf den Stammplatz des Angeklagten im Wohnzimmer. Da soll der 49-Jährige dem Gast von hinten mit dem Messer in die rechte Seite des Halses gestochen haben. Der Mann war nach wenigen Minuten tot.

Der Angeklagte machte zu den Vorwürfen keine Angaben. Der Prozess ist auf sieben Tage angesetzt. Das Urteil wird am 8. Februar erwartet.