Gaskraftwerke in Irsching sollen stillgelegt werden

30.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:23 Uhr

Irsching (DK) Zwei moderne Gaskraftwerke im bayerischen Irsching bei Vohburg sollen vorläufig stillgelegt werden. Die Eigentümer haben der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber Tennet angezeigt, die Blöcke Irsching 4 und Irsching 5 zum 1. April 2018 vom Netz nehmen zu wollen.

Das hat der Haupteigentümer Uniper am Mittwoch mitgeteilt. Damit wiederholt sich die Geschichte. Denn bereits vor zwei Jahren haben die Eigentümer die Stilllegung beantragt. Damals hat die Bundesnetzagentur die Systemrelevanz der Blöcke 4 und 5 festgestellt. Die beiden Gaskraftwerke dienen seither als Reserve und kommen ausschließlich dann zum Einsatz, wenn ihre Leistung bei vorübergehenden Engpässen oder hohem Strombedarf zur Stabilisierung des Stromnetzes gebraucht wird.
 
Zuletzt war das in den kalten Januartagen dieses Jahres der Fall, als es im Stromnetz zu Engpässen kam. Die damals geschlossenen Verträge laufen zum 31. März 2018 aus. Da die Stilllegung mindestens ein Jahr im Voraus angezeigt werden muss, waren die Eigentümer jetzt zum Handeln gezwungen.
 
An der Situation hat sich seither indes nichts verändert. Die Gaskraftwerke können nach wie vor nicht wirtschaftlich arbeiten. Irsching 4 wird allein von Uniper betrieben. An Irsching 5 sind neben Uniper als Haupteigner noch die Frankfurter Mainova, N-Ergie aus Nürnberg und der Darmstädter Versorger Entega beteiligt.
 
Für die Mitarbeiter in Irsching ist die beantragte Stilllegung keine Überraschung. Sie gehen davon aus, dass auch dieses Mal die Systemrelevanz der hochmodernen Blöcke 4 und 5 festgestellt wird und das Kraftwerk wie gehabt als Reserve herhalten muss. Die Eigentümer sind mit der Situation alles andere als zufrieden. Sie sehen sich durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen gezwungen, eine Leistung zu „nicht kostendeckenden Preisen“ zu erbringen. Sie halten das für „nicht tragbar“ und zudem für nicht verfassungskonform.