Schrobenhausen
Gas statt Kohle bei Leipa

Die Firma plant für ihr Werk in Schrobenhausen eine neue Energiezentrale - Stadtrat ebnet Weg

30.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:29 Uhr
Leinfelder plant, eine neue Energiezentrale zu errichten. Der Schornstein würde deutlich niedriger als der jetzige. −Foto: Ammer

Schrobenhausen - Die Firma Leipa strebt an, eine neue Energiezentrale zur Versorgung des Werks auf dem Betriebsgelände zu errichten. Geplant sind zwei erdgasbefeuerte Großwasserraumkessel sowie die notwendigen Nebenanlagen, welche künftig die kohlebefeuerte Kesselanlage vollständig ersetzen soll. Notwendig dafür ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan auf dem Grundstück, dessen Aufstellung der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend bei einer Gegenstimme beschloss.

Diese kam von Stadtrat Jakob Mahl (proSob). Er kritisierte, warum die Erschließung der neuen Energiezentrale denn ausgerechnet über die Rot-Kreuz-Straße erfolgen müsse. Mit den Kinderbetreuungseinrichtungen dort gebe es schon genug Verkehr. Planer Stefan Strohmayr von der Gesellschaft für Stadtplanung und Urbanistik erläuterte, dass das Vorhaben erst zulässig sei, wenn es erschlossen sei. Doch er konnte beruhigen: "Die Anlage läuft ohne Personal", es werde also keinen An- und Abfahrtsverkehr geben. Es handle sich bei der Erschließung mehr um einen notwendigen Kunstgriff. Auch Baufahrzeuge würden die Zufahrt nicht nutzen, die Energiezentrale sei auch über das restliche Firmengelände erreichbar, räumte er auch Martha Schwarzbauers (SPD) Bedenken während der Bauphase aus.

Er sehe das positiv, wenn die Kohle ersetzt werde und schließlich falle durch die Kohleanlieferung ja auch noch einmal Verkehr weg, äußerte sich Hans Reisner (FW) für das Vorhaben. "Gas ist besser als Kohle", stimmte Maxi Schwarzbauer (Grüne) zu - dennoch handle es sich immer noch um einen fossilen Brennstoff, was natürlich schade sei. Sie hoffe, dass Leinfelder in einigen Jahren auch auf erneuerbare Energien umsteige.

Vorgesehen ist ein einstöckiges Kesselhaus mit rund 13 Metern Wandhöhe. Dazu soll ein frei stehender Schornstein mit rund 21,5 Metern Höhe kommen. Das ist deutlich niedriger als der aktuelle Schornstein des Kraftwerks, der bei rund 54 Metern Höhe liegt. Nach Inbetriebnahme der neuen Anlage würde die kohlebefeuerte Kesselanlage im Osten des Werksgeländes stillgelegt, wie es im Schreiben von Leipa an die Stadt heißt.

Die mögliche Errichtung eines Gebäudes zur Fernwärmeversorgung durch das Kommunalunternehmen der Stadtwerke Schrobenhausen auf dem Betriebsgelände der Firma Leipa ist hingegen erst einmal vom Tisch. Dieses wird schon seit geraumer Zeit nicht weiter verfolgt. Der Stadtrat stimmte zu, die entsprechende Bebauungsplanänderung hier einzustellen.

SZ

Isabel Ammer