Gartenteich als Wärmespender

06.04.2008 | Stand 03.12.2020, 6:01 Uhr

Vertraten das Willibald-Gymnasium erfolgreich bei naturwissenschaftlichen Wettbewerben (von links): Fabian Swientek, Gerald Eckstein, Maxi Dauser, Stephan Willerich, Corinna Netter, Mathias Hackenberg, Carina Meier, Bernhard Hüttinger, Tobias Greßmann und Florian Schermer. - Foto: jok

Eichstätt (jok) Der Gartenteich als Speicher für Solarenergie, Hindernisse erkennen per Ultraschall oder die Inhaltsstoffe von Drogerieprodukten: Die Schüler der Leistungskurse Physik und Chemie am Willibald-Gymnasium ließen ihrem Forscherdrang für die Facharbeit freien Lauf.

"Ziel einer Facharbeit ist es, den Schüler der Oberstufe anzuhalten, nach dem Studium der theoretischen Grundlagen eine praktische Anwendung zu untersuchen." So beschreibt Heribert Netter, der den Leitungskurs Physik zum Abitur führt, das Ziel der ersten wissenschaftlichen Arbeit, die Gymnasiasten in den Naturwissenschaften anzufertigen haben.

Dieser Ansatz ist unter anderem Gerald Eckstein gelungen, der überprüfte, inwieweit ein Gartenteich, der am Boden mit einer dicken Salzschicht versehen ist, Solarenergie speichert. Auch wenn die Arbeit am Kochtopf, der den Teich darstellen sollte, nach Angaben des jungen Forschers sehr mühsam war, so hat er "durch die intensive Beschäftigung mit den verschiedenen Bereichen der Physik doch sehr viel dazugelernt." Die Idee, eine alternative Energiequelle genauer zu untersuchen, brachte ihm beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" einen Sonderpreis ein.

Tobias Greßmann untersuchte in seiner Facharbeit, wie unterschiedlich verschiedene Materialien, aus denen Fensterstöcke gefertigt werden, Wärme leiten. Er kam zu dem Ergebnis, dass Holz und Kunststoff Wärme am besten dämmen. Bernhard Hüttinger bestimmte die minimalen Dehnungen, die bei bestimmten Materialien auftreten, wenn sie Kräften ausgesetzt sind. Florian Schermer baute mit Hilfe von drei Leuchtdioden (rot, grün, blau) einen Farbenmischer nach, wie er in ähnlicher Form bei einem Farbfernsehgerät verwendet wird. Fabian Swientek erzeugte mittels seines Versuchsaufbaus Ultraschallwellen, die dann Hindernisse erfassen; diese Technik wird in der Autoindustrie zum Beispiel bei Einparkhilfen angewendet. Stephan Willerich beschrieb die Empfindlichkeitskurve verschiedener Spektralfarben. Schüler des Leistungskurses Chemie, der von Nadine Theisz betreut wird, hatten sich in diesem Jahr vor allem die Analyse von Drogerieprodukten vorgenommen. Carina Meier überprüfte "Biodrops", die laut Packungsangabe mit natürlichen Farbstoffen aus der Karotte, dem Spinat und der Roten Beete gefärbt sind, und untersuchte deren jeweiligen Anteil.

Maxi Dauser versuchte durch verschiedene chemische Methoden, das Öl des Thymians zu gewinnen und dessen Hauptbestandteil Thymol durch Färbung sichtbar zu machen. Corinna Netter ging der Frage nach, ob bei Eukalyptusölen ein Zusammenhang zwischen der Qualität des Produkts und dem Preis festzustellen ist.

Besonderes Aufsehen erregte Matthias Hackenberg aus der zehnten Klasse, der beim Wettbewerb "Schüler experimentieren" im Bildungszentrum von Audi in Ingolstadt ein selbst erstelltes Lernprogramm präsentierte. Er hatte ein Jahr an seinem "Chemielehrling – ein Lernprogramm für Schüler im 1. Lehrjahr Chemie" gearbeitet, das auf spielerische Weise den in der Schule besprochenen Stoff nochmals vermittelt und wiederholt. Neben einem Quiz und einem Lexikon mit den wichtigsten Fachbegriffen ist zum Beispiel auch ein virtueller Chemiekasten in dem mit "Quick Basic" erstellten Programm integriert. Die Präsentation des Zehnklässlers fand dabei solchen Zuspruch, dass Matthias Hackenberg für seine Leistung den Sonderpreis für das aufwendigste Projekt erhielt und deswegen in zwei Wochen am Landeswettbewerb in Dingolfing teilnehmen darf.