Garantie für die Klinik und Auflösung des Asyllagers

08.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:58 Uhr

Gast im Rathaus: Christine Haderthauer versprach OB Bernhard Gmehling (rechts) und Heinz Enghuber Rückendeckung. - Foto: r

Neuburg (r) "Lasst bitte unsere Kinderklinik in Ruhe arbeiten". Die Bitte des Neuburger Oberbürgermeisters trifft bei Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer auf offene Ohren. Die CSU-Politikerin bekräftigte bei ihrem Besuch im Neuburger Rathaus am Freitag den Krankenhausstandort Neuburg.

Die Kinderklinik bezeichnete Christine Haderthauer als unverzichtbar für die Region. Die Kooperation mit dem Klinikum Ingolstadt laufe gut, der Standort Neuburg stehe nicht in Frage: "Das zeigt auch die Förderung aus dem Konjunkturprogramm mit einer Million Euro". Wie berichtet, plant der Orden St. Elisabeth als Klinikträger eine Sanierung für drei Millionen Euro.

Christine Haderthauer schaute auch in ihrer Funktion als Heimatabgeordnete in Neuburg vorbei. In den kommenden Wochen will sie alle größeren Gemeinden aufsuchen. OB Bernhard Gmehling bescheinigte seiner juristischen Kollegin, dass sie nicht nur in Wahlkampfzeiten auftaucht, sondern stets um ihren Stimmkreis bemüht sei.

Die Ministerin aus Ingolstadt erneuerte ihre Unterstützungsabsicht beim gewünschten Ausbau der stark belasteten B 16 zwischen Ingolstadt und Neuburg. Sie sagte der Kreisstadt Hilfe bei der beabsichtigten Erweiterung der Hauptschule im Englischen Garten zu. Die Parkschule müsse im Herbst auch noch die Teilhauptschulklassen fünf und sechs aufnehmen und platzt aus allen Nähten.

Neben den Kindertagesstätten sieht die Sozialpolitikerin die Mittagsbetreuung an den Volksschulen als einen ihrer Schwerpunkte an. Die Hilfe für bedürftige Familien mit 200 Euro jährlich vervollständige das soziale Angebot. Staat und Kommunen teilen sich die Förderung. "Wir machen hier gerne mit", sagt Oberbürgermeister Gmehling.

Hoffnung macht ihm und Stellvertreter Heinz Enghuber die Parteifreundin beim angestrebten Abbau der Asylunterkunft an der Donauwörther Straße. Seit den 70er Jahren trägt Neuburg mit dem Regierungslager (bis 500 Plätze) eine der Hauptlasten in Bayern. "Zumindest eine Reduzierung innerhalb eines Zeitkorridors von zehn Jahren muss möglich sein", meint die Sozialministerin. Das Regierungskabinett habe die Praxis der Gemeinschaftsunterbringung bestätigt. Allerdings könne in Ausnahmefällen für Familien, Geduldete, behinderte oder anderweitig betroffene Flüchtlinge eine externe Wohnunterbringung gesucht werden.

Die Hälfte der momentan etwa 14 000 Asylsuchenden in Bayern lebe bereits in privaten Einzelwohnungen. Die Sammelunterkünfte müssten menschenwürdiges Wohnen garantieren können. Haderthauer: "Wir werden die Regierung von Oberbayern deutlich auf etwaigen Nachholbedarf in Neuburg hinweisen".

Langfristig wünscht sich die Stadt Neuburg Auflösung der Unterkunft und städtebauliche Aufwertung des wichtigen Viertels. Für Christine Haderthauer steht fest, dass "Neuburg nicht dafür bestraft werden kann, dass es in der Vergangenheit mit der Asylunterkunft so gut gelaufen ist".