Dollnstein
Ganz ohne Partei

Die Wählergruppierung "Verantwortung für Dollnstein" geht mit 14 Kandidaten in die Kommunalwahl

22.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:33 Uhr
Die Kandidaten der Ortsgruppe "Verantwortung für Dollnstein": (von links) Matthias Pfaffel, Alex Liepold, Dominik Schlierf, Peter Gangl , Reinhold Schuster, Benjamin Rudholzer, Alexa Sponheimer, Alois Eder, Anita Renn, Agnes Rehm, Markus Rehm, Magdalena Brandl, Andreas Eder (nicht auf dem Bild Enver Maltas). −Foto: Eder

Dollnstein (EK) Mit 14 Kandidatinnen und Kandidaten wird die neue Wählergruppierung "Verantwortung für Dollnstein" zur Kommunalwahl im März 2020 antreten.

Vier Frauen und zehn Männer bewerben sich um einen Sitz im künftigen Dollnsteiner Gemeinderat. Dies haben die zahlreichen Teilnehmer der Aufstellungsversammlung im Gasthaus "Zur Post" beschlossen. Das Durchschnittsalter der Listenbewerber, die einen Querschnitt durch vielfältige Berufs- und Altersgruppen und Ortsteile abbilden, liegt bei 37 Jahren. Einen Bürgermeisterkandidaten wird die Gruppierung nicht benennen.

Der Mitinitiator der Gruppe, Benjamin Rudholzer, zeigte anhand einiger Zitate und Presseveröffentlichungen in der Versammlung auf, dass die Politikverdrossenheit in der Gesellschaft immer mehr zunehme. Deshalb sei er besonders stolz, dass sich der neuen Wählergruppierung 14 Personen angeschlossen haben, die Verantwortung für die Gemeinde Dollnstein übernehmen wollen. Alex Liepold erläuterte den anwesenden Zuhörern, dass es sich bei der neuen Liste um eine völlig parteiunabhängige Wählervereinigung handelt, die keinerlei Fraktionszwängen unterliege und deren Mitglieder im Gemeinderat nach rein sachlichen Kriterien abstimmen werden.

In einer lockeren Diskussionsrunde stellten sich dann die Kandidaten der Versammlung vor und erläuterten ihre persönlichen Themenschwerpunkte. Dominik Schlierf, Vorsitzender der Fröhlichen Brüder, warb dabei um eine bessere Einbindung und Unterstützung der örtlichen Vereine durch die Kommune. Andreas Eder, der seit nahezu sechs Jahren als Mitglied für DIE PARTEI im Gemeinderat vertreten ist, kritisierte, dass aus seiner Sicht im derzeitigen Marktrat ein erhebliches Defizit in der Diskussionskultur bestehe. Zahlreiche Beschlüsse würden demnach ohne ergebnisoffene Diskussion gefasst. Der Kandidat Markus Rehm aus dem Ortsteil Ried mahnte eine dringende Verbesserung der Internetanbindung und des Handyempfanges in der Gemeinde an. Diesbezüglich sei noch erheblicher Nachholbedarf gegeben. Zum Thema Tages- und Bootstourismus übte Reinhold Schuster Kritik am Naturpark Altmühltal und stellte fest, dass der Bootstourismus immer mehr zu einem "Ballermanntourismus" verkomme, wogegen andernorts, zum Beispiel an der Isar, bereits Einschränkungen durch die Behörden vorgenommen wurden. Es brauche mehr Aufsichts- und Lenkungsmechanismen hin zu einem wirklich sanften Tourismus, so Schuster. Alois Eder setzte sich kritisch mit der Verschuldung der Gemeinde und dem Altmühlzentrum auseinander. In Anbetracht der weit über dem Landkreisdurchschnitt liegenden Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde werde man im künftigen Gemeinderat Maßnahmen einbringen, um den dauerhaften Betreibungsverlust des Altmühlzentrums zu stoppen. Hierzu gehörten eine spürbare Erhöhung der Eintrittsgelder, eine sinnvolle Reduzierung der Öffnungszeiten sowie eine angepasste personelle Besetzung. Keine vergleichbare Kommune im Landkreis leiste sich eine derart defizitäre Einrichtung, so Eder in seinen Ausführungen. Wichtiges Wahlziel sei es auch, absolute Mehrheiten einer Partei oder Gruppierung im neuen Gemeinderat zu verhindern. Nur so seien künftig ergebnisoffene Diskussionen und Beschlüsse gewährleistet.

In der anschließenden geheimen Wahl, die unter der Leitung von Kevin Renn stattfand, erhielt die Liste der Kandidaten uneingeschränkte Zustimmung. Die Abstimmung erfolgte im Blockwahlverfahren. Als Beauftragte für den Wahlvorschlag wurden von der Versammlung Alois Eder und Benjamin Rudholzer benannt.

Da es sich bei der Liste um eine neue Wählergruppierung handelt, appellierte Alois Eder an die Versammlung, sich ab dem 17. Dezember in die bei der Gemeindeverwaltung ausliegende Unterstützungsliste einzutragen, damit die Wählergruppierung an der Kommunalwahl teilnehmen kann. Hierzu seien 60 Unterstützerunterschriften notwendig. Eder kündigte an, dass sich die Kandidaten vor der Wahl mit ihren Themen der Bevölkerung vorstellen werden.
 

Kandidatenliste

1. Alex Liepold (24), Entwicklungsfachkraft, 2. Benjamin Rudholzer (38), Personalreferent, 3. Reinhold Schuster (48), Frührentner, 4. Andreas Eder (26), Informatiker, 5. Alexa Sponheimer (37), Medizinische Fachkraft 6. Markus Rehm (41), Marketingreferent, 7. Dominik Schlierf (29), Bautechniker, 8. Anita Renn (57), Angestellte, 9. Enver Maltas (27), selbständig, 10. Peter Gangl (29), Fertigungsfachkraft, 11. Agnes Rehm (57), Verwaltungangestellte, 12. Magdalena Brandl (25), Entwicklungsingenieurin, 13. Matthias Pfaffel (26), Projektbeschaffer, 14. Alois Eder (65 ), Rentner