Galgendengler feiern Jubiläum

16.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:37 Uhr

Die Galgendengler-Führung mit Schirmherrn Alois Schöpfel am Gedenkstein, der vor 20 Jahren aufgestellt wurde. - Foto: mss

Enkering (EK) Der Stammtisch Galgendengler Enkering feiert am 20. und 21. Juli sein 30-jähriges Jubiläum am Sportplatz. Die junge Führungsriege des rührigen Vereins hat sich etwas Besonderes dazu einfallen lassen: Eine Beach-Party mit 30 Tonnen feinen Sand und Palmen warten auf die Besucher.

"Mit Badewasser und Meereswellen können wir zwar nicht aufwarten, der angrenzende Sollachebach erfüllt die Voraussetzungen nicht, aber dieses Open-Air-Spektakel mit DJs, Cocktail-Bar, Gogos werden Summer-Feeling pur vermitteln", verspricht der Galgendenglervorsitzende Johannes Buchberger.

Am Samstag, 21. Juli, findet um 18 Uhr in der Ortsmitte ein Standkonzert mit der Euerwanger Blaskapelle statt, danach marschieren die Galgendengler mit vielen Gastvereinen zum Festzelt am DJK-Sportheim. Schirmherr Alois Schöpfel, der selbst Stammtischmitglied ist, wird den Bieranstich vornehmen, und die Band B-Top eröffnet den Stimmungsabend. Dazu gehören auch Ehrungen und das traditionelle "Preis-Stoalupfa" Eine Portion Irxnschmalz gehört als Voraussetzung dazu, um den 400 Pfund schweren Stein zu "lupfen" Der verstorbenen Mitglieder gedenkt der Verein und die Gemeinde beim Pfarrfest am Sonntag, 22. Juli, im Festzelt, wo der Gottesdienst von den Galgendenglern mitgestaltet wird.

Zum Schimpfnamen Galgendengler für die Enkeringer notierte Bundschuh um das Jahr 1800 in seinem Lexikon für Franken: "Der Markt (Enkering) hatte auch einen hölzernen Galgen, der vor kurzem erst eingegangen ist und zu folgendem Spitznamen Anlass gab: In der Erntezeit pflegten die Bauersleute, welche in dieser Gegend Feldungen haben, ihre Sensen auf das Galgenholz aufzulegen und auszuhämmern, welches man hierzulande Dengeln nennt. Man schimpft daher die Enkeringer Galgendengler, welches schon manche Schlägerei verursacht hat."

An dieser ehemaligen Richtstätte enthüllte der Verein anlässlich seines zehnjährigen Bestehens in Zusammenarbeit mit Heimat- und Burgenforscher Helmut Rischert einen Gedenkstein. Zu Handgreiflichkeiten führt der Schimpfname längst nicht mehr, ganz im Gegenteil, 115 Mitglieder im Alter von 16 bis mehr als 60 Jahren identifizieren sich mit dieser historischen Begebenheit und eine kleine Runde gab sich vor 30 Jahren diesen Namen. Über die Gründung berichtet die Vereinschronik: "Am 23.12.1976 um 15.46 Uhr wurde im Gasthof Zum Bräu der Stammtisch Galgendengler gegründet. Anwesend waren: Konrad Pollinger, Johann Alberter, Johann Hofmeier, Herbert Meixner, Johann Köppel, Manfred Gleixner und Johann Mayinger. Man einigte sich, für den 28. Dezember eine Gründungsversammlung einzuberufen".

Die Betätigung auf kulturellem Gebiet gehört zu den Grundzügen in der Satzung des gemeinnützigen Vereins. Sportverein, Faschingsgesellschaft und Theaterverein haben ihre Wurzeln bei den Galgendenglern. Die Pflege der Burgruine Rumburg und Wanderwege gehören ebenso zu den Aufgaben, wie die Organisation vom Maibaumaufstellen und Johannisfeuer. Natürlich darf die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Zu den monatlichen Stammtischabenden gehört auch der Vereinswimpel, der auf der Vorderseite das Dorf mit Bauer beim Sensendengeln zeigt und die Rückseite ziert das bayerische Wappen.