Eichstätt
Galasek zu Gast bei Grünweiß

VfB empfängt Aufstiegsaspiranten aus Weiden Startelf unverändert Weitere Neuzugänge

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Erfolgsgarant Herter? Statistiken mögen manchmal täuschen, manchmal aber sagen sie auch viel aus: Nachdem VfB-Torhüter Jonas Herter sich im Hinspiel bei der SpVgg Weiden schwer verletzt hatte, rutschte sein Team bis zur Winterpause von der Tabellenspitze auf den vierten Platz ab. Seit er wieder im Tor steht, hat der VfB noch nicht verloren, aber sieben Siege und zwei Unentschieden geholt. ‹ŒArch - foto: Traub

Eichstätt (EK) Vier Spieltage sind in der Fußball Bayernliga Nord noch zu absolvieren und man mag es kaum für möglich halten, dass der VfB Eichstätt als Tabellenführer die besten Aussichten auf die Meisterschaft hat. Am Samstag (14 Uhr) trifft man auf einen Mitfavoriten: die SpVgg Weiden.

Die SpVgg darf sich als Tabellendritter auch noch berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Dass man Statistiken nicht immer glauben sollte, musste die SpVgg Weiden im Nachholspiel am vergangenen Dienstag feststellen. Seit dem 12. September blieben die Oberpfälzer in 18 Partien ungeschlagen, doch im Derby gegen die SpVgg Bayern Hof setzte es eine bittere 1:3-Heimniederlage. Dadurch haben sich auch die Hofer (57 Punkte) wieder im Aufstiegsrennen zurückgemeldet, während Weiden (58 Punkte) den Sprung auf Platz zwei verpasste. Mit weiter zwei Punkten Rückstand auf den SV Seligenporten haben sich ihre Chancen etwas verschlechtert. Sollte man auch in Eichstätt nicht gewinnen können, dürfte es mit dem angestrebten Aufstieg in die Regionalliga Bayern auch in diesem Jahr nichts werden.

Mit der Tabellenkonstellation kann VfB-Trainer Markus Mattes zufrieden sein, wobei die Niederlage der SpVgg ihm nicht so richtig ins Konzept passt: "Es bleibt zwar ein Spitzenspiel, doch Erster gegen Zweiter wäre mir lieber gewesen. Weiden muss jetzt gewinnen, und das macht die Aufgabe für uns noch schwieriger." Der Star bei der SpVgg sitzt auf der Trainerbank. Kein geringerer als der 69-fache Nationalspieler und ehemalige Kapitän der Tschechischen Nationalmannschaft Tomas Galasek trainiert seit einem Jahr die SpVgg. Der 43-jährige begann seine Karriere 1991 bei Banik Ostrau, wechselte danach in die niederländische Ehrendivision und war sechs Jahre bei Ajax Amsterdam aktiv. Mit dem 1. FC Nürnberg wurde er 2007 Deutscher Pokalsieger und beendete 2009 seine aktive Laufbahn bei Borussia Mönchengladbach. Das Frankenland hat Galasek jedoch nicht losgelassen. Im beschaulichen Eckental bei Nürnberg wohnt er mit seiner Familie. Zu Saisonbeginn lief es aber zunächst noch nicht rund. Erst nach der 1:2-Niederlage in Großbardorf änderte sich das: Es folgten 14 Siege und vier Unentschieden, ehe diese Erfolgsserie nun endete.

Statistik hin oder her - der VfB musste schon im Hinspiel erfahren, dass Weiden über eine sehr gut funktionierende Mannschaft verfügt. Überschattet wurde die 1:3-Niederlage des VfB von der schweren Verletzung seines Torhüters Jonas Herter. Nach einem Zusammenprall wurde er mit fünf Brüchen im Gesicht umgehend in die Universitätsklinik nach Regensburg geflogen. Es folgten für den VfB drei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 13:14. Der VfB wurde zwar noch Herbstmeister, überwinterte aber durch drei Niederlagen am Stück nur auf Platz vier. Seit Herter wieder im VfB-Tor steht, gelangen sieben Siege und zwei Unentschieden. Welchen Stellenwert sich der Weißenburger Torhüter beim VfB erarbeitet hat, bestätigt auch die Aussage von Kapitän Benni Schmidramsl: "Der Johnny strahlt auf dem Platz Sicherheit aus, und das überträgt sich auf unsere Abwehrarbeit. Dieser Typ ist aber auch abseits des Platzes die Nummer 1."

Trotz der nicht beantragten Lizenz für die Regionalliga treibt Trainer Mattes seine Personalplanungen voran: "Wir wollen auch nächste Saison eine gute Rolle spielen. Der VfB wird unter anderem mit dem Naturpark Altmühltal, der Universitäts- und Bischofstadt Eichstätt in Verbindung gebracht. Vielleicht können wir noch das Interesse von Sponsoren wecken. Der 20-jährige Sebastian Graßl vom FC Gerolfing, Philipp Federl vom TSV Jetzendorf und der 22-jährige Torhüter Michael Hierl vom FC Mindelstetten haben uns bereits ihre Zusage für die nächste Saison gegeben." Mattes hofft, dass in den letzten vier Spielen doch noch einer der Langzeitverletzten zurückkehrt: "Momentan können wir kein Geheimnis daraus machen, wer spielt. Sollte sich im Abschlusstraining niemand verletzen, werden wir in unveränderter Aufstellung beginnen. Maxi Eberwein macht Fortschritte, aber ein Einsatz macht derzeit noch keinen Sinn." Für Spannung ist also gesorgt - Statistik hin oder her.