Ingolstadt (EK) Die Abstimmung ist längst geschlossen, die Sieger inzwischen gekürt: Am Donnerstagabend zeichneten die iz-Regional und das Amt für Sport und Freizeit der Stadt Ingolstadt im Festsaal die Sportler des Jahres 2017 aus. Zur besten Mannschaft wählten die Leser den Regionalliga-Aufsteiger VfB Eichstätt - zwei Siegerinnen konnten indes nicht dabei sein.
Nach knapp zweieinhalb Stunden Programm und fünf vergebenen Auszeichnungen standen einige der Preisträger noch artig Modell für die zahlreichen Fotografen, die während der Verleihung das ideale Motiv noch nicht im Kasten hatten. Die Gewinnermannschaft des Jahres, der VfB Eichstätt, hatte dabei besonderen Spaß. Die Fußballer mit dem eigenen Modelabel, die sich selbst "Die Jungs" nennen, genossen den Abend sichtlich. Dass sie nicht nur auf dem Platz ein eingeschweißtes Team sind, konnte der voll besetzte Festsaal am Donnerstag hautnah erleben. Auch der Sportler des Jahres, Dardan Morina, ballte die Siegerfaust noch einmal in die Linsen.
Alles in allem war es ein kurzweiliger Abend mit dem mittlerweile bewährten Konzept: Eine Mischung aus Ehrung, Bühnen-Smalltalk, Profitum, Amateursport und drei unterschiedlichen Showeinlagen. Die Preise überreichten Vertreter aus Nischen-Sportarten beziehungsweise Vereinen, die neben den großen Platzhirschen ERC und FCI oftmals weniger Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit erhalten. So freuten sich etwa Horst Sebald vom SV Hundeszell, der Schütze Fritz Appel (ZSG Bavaria Unsernherrn), der Drachenfliegerclub in Person von Günther Lechermann und Tango-Tänzerin Katrin Böhner sowie Georg Schweiger (Pferdesportverein Hagau), ihren Verein vorzustellen.
Die Profis des ERC und FCI räumten bei der Leserwahl in diesem Jahr keinen ersten Platz ab - an die großen Leistungen der vergangenen Jahre konnten die Clubs 2017 nicht anknüpfen. ERC-Stürmer David Elsner musste gemeinsam mit Ingolstadt-Rückkehrer und Ex-Nationalspieler Christian Träsch vom FCI zusehen, wie der 18-fache Weltmeister Dardan Morina sich erneut Platz eins sicherte. Der Boxer nutzte im Vergleich zu vielen wortkargen Kollegen die Bühne, um einen flammenden Appell für den Sport als sozialen Anker für Kinder und Jugendliche zu halten. Mittlerweile sei es das Größte für den 28-Jährigen, "als Vorbild fungieren zu dürfen".
Kleine Enttäuschung hingegen zuvor bei der Jugendsportler-Wahl: Die Turnerin Leonie Papke konnte ihren Preis nicht persönlich abholen, denn die 14-jährige trainiert mittlerweile am Bundesstützpunkt in Chemnitz, wo sie "ideale Bedingungen" für ihre weitere Karriere vorfinde - so ihre Trainerin, die gemeinsam mit Leonies stolzen Vater den Preis entgegennahm. Bei der Wahl der Jugendmannschaft wurde es zwischenzeitlich laut, da sich die weibliche U17 des FC Ingolstadt den Pokal sicherte. Begleitet von einer ganzen Armada an Smartphones schritten die Mädchen auf die Bühne und ließen sich feiern. Der Trainer nutzte die Chance um Werbung zu machen: "Es wäre wahnsinnig toll, wenn wir mehr Unterstützung bei den Heimspielen hätten!" Gemeinsam mit den Jungs von der Skaterhockey U16 des ERC (die sich im Übrigen eine eigene Trainingsstätte wünschen) und der U20-Leichtathletik-Staffel des MTV Ingolstadt war die Bühne randvoll mit jungen Sportlern.
Die Leichtathletin Alica Schmidt, heuer zweitplatzierte hinter FCI-Keeperin Franziska Maier, konnte ihre Preise ebenfalls nicht persönlich entgegennehmen. Sie läuft mittlerweile für den SC Potsdam und weilt im Trainingslager an der Ostsee. Umso präsenter war dafür die Torhüterin Maier, die sich begeistert von dem Teamgeist ihrer Mannschaft zeigte. Das Siegertrio komplettierte die Duathletin Jennifer Markert.
Um den Galaabend abzurunden fehlte noch der Ehrenpreis, der in diesem Jahr an Manfred Hengmith vom Radsportclub Ingolstadt ging. Er hat den Club seit 1979 in leitender Funktion zu einem der erfolgreichsten Radsportvereine in Deutschland aufgebaut und im vergangenen Jahr seinen Rückzug aus dem Vorstand angekündigt.
Julian Bird
