Nürnberg
Gärtchen statt Schmuddelecke

Nürnberg baut ersten Park im Westentaschenformat in der Altstadt Kosten liegen bei rund 200 000 Euro

10.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Zum gemütlichen Verweilen soll das Gärtchen in der Nonnengasse einmal einladen. 2018 sollen die Arbeiten beginnen. - Foto: Pelke

Nürnberg (HK) Klein aber fein: Nach diesem Motto plant Nürnberg einen neuen Park im Miniaturformat. Aus einem altem Parkplatz in der Altstadt soll bald ein "Pocket Park" werden.

Große Grünflächen sind in der Nürnberger Innenstadt rar gesät. Die Stadt geht deshalb einen neuen Weg und denkt nun offensichtlich in kleineren Dimensionen. In der Nonnengasse bei der Katharinenruine soll demnächst ein Park im Westentaschenformat entstehen. "Pocket Park" nennen die Fachleute das Konzept. Weniger ist mehr lautet das einfache Motto hinter der städteplanerischen Idee.

Auf einer überschaubaren Fläche von rund 250 Quadratmetern soll aus einem ungemütlichen Parkplatz mit Hilfe von Bänken und Bäumen ein einladender Ort zum Verweilen werden. Kernelement des Westentaschenparks soll ein beachtliches Baumtrio werden. Die Gestalter haben sich aufgrund ihrer Klimaverträglichkeit für den großen Schnurbaum entschieden. Die runde Form der Baumkrone des Sophora japonica (so der wissenschaftliche Name) soll die neue Ausbildung des räumlichen Konzepts zusätzlich betonen.

Farben in den neuen Minipark zu bringen, das ist die Aufgabe von kleinen Zieräpfeln. Neben seiner Blütenpracht sollen die Obstbäumchen, die auf den Namen "Malus Royalty" hören, den räumlichen Eindruck der Westentaschenanlage auflockern.

Die Stadt hat darauf geachtet, dass aus dem neuen Pocket Park keine neue Schmuddelecke wird. Durch die Verwendung von kniehohen Pflanzen und aufgeasteten Bäumen mit hohen Stämmen soll eine gut überschaubare Parkfläche entstehen, die Rückzug ohne Verstecken ermöglicht und dadurch Sicherheit bietet.

Für die Stadt haben Miniparks einen entscheidenden Vorteil. Mit rund 200 000 Euro sind die Kosten für den Bau des öffentlichen Gärtchens relativ überschaubar. Normalerweise denkt die Stadt bei Grünflächen in größeren Dimensionen. Zudem liegt die Nonnengasse zwischen Lorenzkirche und Katharinenruine im Stadterneuerungsgebiet "Nördliche Altstadt" und wird mit Mitteln aus einem Bund-Länder-Topf mit bis zu 60 Prozent gefördert.

Der Vorteil: Die Stadt kann für Besucher und Bürger der Altstadt auf kleiner Fläche mit wenig Geld viel tun. Die Arbeiten für den neuen Pocket Park sollen im Frühjahr nächsten Jahres beginnen.