Eichstätt
Fußballerische Magerkost

Kraft- und ideenloser VfB Eichstätt muss sich mit 1:1-Unentschieden gegen TSV 1860 Rosenheim begnügen

23.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:42 Uhr
In einer zerfahrenen und auf mäßigem Niveau stehende Regionalliga-Partie trennten sich der VfB Eichstätt, hier mit Christian Heinloth am Ball, gegen den abstiegsbedrohten TSV 1860 Rosenheim mit einem letztendlich leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. −Foto: Traub

Eichstätt (DK) Ohne die gesperrten Spieler Dominik Wolfsteiner und Jonas Fries ist der VfB Eichstätt am 12. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern im Heimspiel gegen den TSV 1860 Rosenheim nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinausgekommen.

Die 1:0-Führung durch Fabian Eberle glich der Rosenheimer Georg Lenz in einer mäßigen Partie zehn Minuten vor dem Ende aus.

Regionalliga BayernnVfB Eichstätt - TSV 1860 Rosenheim 1:1: "Insgesamt war es kein Spiel auf hohem Niveau. In der ersten Halbzeit hatten wir leichte Vorteile und das 1:0 sollte uns eigentlich Sicherheit geben. Doch meine Mannschaft ging auf dem Zahnfleisch daher. Vermutlich hat die Englische Woche mehr Kraft gekostet, als wir dachten. So konnten wir danach nicht mehr zulegen. Deshalb geht das Ergebnis am Ende in Ordnung", bilanzierte der Eichstätter Trainer Markus Mattes.

Für seine Truppe war es bereits die vierte Punkteteilung der laufenden Saison. Weil man auch vier Spiele siegreich gestalten konnte und vier Duelle an den Gegner gingen, ist die Bilanz nach zwölf Spieltagen absolut ausgeglichen. 16 Punkte bedeuten Tabellenrang zehn. Sieben Plätze dahinter liegt der TSV 1860 Rosenheim, der sein Punktekonto um einen Zähler auf elf erhöhen konnte und vor dem Aufsteiger TSV Rain Vorletzter ist.

Das Unentschieden in Eichstätt war bereits das sechste sieglose Spiel in Serie. "Ich bin mit dem Remis zufrieden", sagte TSV-Trainer Thomas Kasparetti, der auf seinen gelb-gesperrten Kapitän Christoph Wallner verzichten musste. Und Kasparetti fügte an: "Wenn das vor dem Spiel jemand gesagt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben. Wir hatten keine einfachen Wochen hinter uns, haben aber gut trainiert. Mit etwas mehr Spielglück wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Der Punktgewinn war absolut verdient. "

Vor 620 Zuschauern und bei spätsommerlichen Temperaturen hatten die Gäste aus dem Alpenvorland die ersten Torchancen zu verzeichnen. Nach einem weiten Einwurf von Moritz Moser war Luftetar Mushkolaj (8.) zum Abschluss gekommen, der Ball ging aber knapp am Pfosten vorbei. Und nur zwei Minuten später tauchte Mushkolaj erneut vor VfB-Keeper Felix Junghan auf. Junghan war beim Schuss dran und so verlor der Ball an Fahrt und Lucas Schraufstetter konnte die Situation entschärfen. Nach dieser guten Anfangsphase der Gäste gelang dem VfB Eichstätt mit seiner ersten echten Torchance gleich das 1:0: Schön von Christian Heinloth in Szene gesetzt, besorgte Torjäger Fabian Eberle (14.) per Kopf den Führungstreffer. Vorausgegangen war ein Ballgewinn von Philipp Federl, der in unnachahmlicher Art im Mittelfeld mit einem Pressschlag den Zweikampf für sich entschied - und damit den Angriff überhaupt erst ermöglichte.

Der VfB hatte die Partie fortan weitestgehend im Griff, konnte sich aber keine nennenswerten Möglichkeiten erspielen. Nur wenn es schnell ging, stellten die Grünhemden die TSV-Abwehr vor Probleme. So wie in der 31. Minute, als Jakob Zitzelsberger bei einem Konter auf Eberle passte und dessen scharfe Hereingabe Robert Köhler vor dem einschussbereiten Atdhedon Lushi in höchster Not gerade noch zur Ecke klären konnte. Das war es dann aber auch schon mit den Höhepunkten. Rosenheim hatte es vornehmlich mit weiten Bällen versucht - entweder bei Einwürfen von Moser oder bei Abschlägen von Torwart Alin Goia. Der TSV-Keeper wollte seine Angreifer immer wieder mit schnellen und weiten Abschlägen in Szene setzen, doch die umsichtige VfB-Abwehr um Kapitän Benjamin Schmidramsl war auf der Höhe und ließ nichts anbrennen.

Auch der zweite Durchgang bot fußballerische Magerkost - zumindest was die Torchancen betraf. Denn damit geizten die beiden Teams nach wie vor. Die Rothemden aus Rosenheim waren trotz alledem die aktivere Mannschaft und mühten sich um den Ausgleichstreffer. Ab einer Viertelstunde vor dem Schlusspfiff wurden die Offensivbemühungen immer stärker - und letztlich belohnten sich die Gäste in der 80. Minute für ihren Aufwand: Zwar konnte Junghan kurz zuvor einen Schuss von Nicolaj Madsen noch bravourös entschärfen, doch schon beim nächsten Spielzug war Georg Lenz zur Stelle und köpfte zum gerechten 1:1-Endstand ein.

Für Rosenheim geht es bereits am Freitag mit dem Heimspiel gegen den Tabellen-15. VfR Garching weiter. Der VfB genießt erneut Heimrecht und hat am Samstag den Aufsteiger TSV Aubstadt zu Gast, der auf dem siebten Platz rangiert. Dann wollen sowohl die Rosenheimer als auch die Eichstätter einen Sieg bejubeln, nachdem es für sie dieses Mal nur zu einer Punkteteilung gereicht hat.

Norbert Dengler