Fußball-Kaiser verleiht Ehrenamtspreis

22.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Engagement für das Ehrenamt: BFV-Präsident Rainer Koch (li.) und Franz Beckenbauer (re.) verliehen den Kreisehrenamtspreis 2009. Die Kreissieger aus Oberbayer sind, (v.l.): Thorsten Gallin (Kreis Inn/Salzach, TuS Großkarolinenfeld), Peter Kunzmann (Kreis Zugspitze, DJK Waldram), Rudolf Pregler (Kreis München, VfB Sparta München) und Karl Kernl (Kreis Donau/ Isar, SV 66 Pondorf). - Foto: Meyer

Pondorf/München (DK) Für sein ehrenamtliches Engagement um den Fußballsport wurde der Pondorfer Unternehmer Karl Kernl in München mit dem Kreis-Ehrenamtspreis 2009 ausgezeichnet.

Zum 14. Mal verlieh der Bayerische Fußballverband (BFV) diesen Preis an die Kreissieger der 24 bayerischen Fußballkreise. Aus 330 Bewerbungen wurden die 24 Sieger von einer fachkundigen Jury ermittelt.

Zum Festakt im Münchener "GOP Varieté-Theater" waren neben den Preisträgern zahlreiche Verbandsfunktionäre sowie Vertreter aller politischen Parteien gekommen. BFV-Präsident Rainer Koch ging in seiner Begrüßung auf die Wichtigkeit des Ehrenamts in unserer fragmentierten Gesellschaft ein. Ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement sei Einsatz für den Anderen und somit der Kitt für die zunehmende Fragmentierung unserer Gesellschaft.

"Der Fußball-Kaiser adelt das Ehrenamt", kündigte der BFV die Veranstaltung bereits im Vorfeld an. Fußball-Legende Franz Beckenbauer höchstpersönlich war zu der Preisverleihung erschienen. Einige Stationen aus dem Leben der Lichtgestalt des deutschen Fußballs ließ Präsident Koch noch einmal Revue passieren: mehrfacher Deutscher Meister, Gewinner verschiedener europäischer Pokalwettbewerbe, Weltmeister als Spieler und Trainer war der Kaiser. Beckenbauer gelte als Symbol des ehrlichen Fußballs, so Koch.

Das bedeutendste Ereignis in seinem Leben sei für ihn die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gewesen, stellte Beckenbauer fest. Bei dieser WM bekam der Fußball-Kaiser einen bemerkenswerten Eindruck von der Arbeit der Ehrenamtlichen. Bei seinen Besuchen zahlreicher WM-Spiele erhielt er gerade von den freiwilligen Volunteers viel Beifall. Dies sei erstaunlich gewesen, da die freiwilligen Helfer neben dem Verzicht auf eine Entlohnung auch erhebliche Entbehrungen für ihre Tätigkeit erbringen mussten.

Gemeinsam mit dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Fußballverbandes der DDR, Hans-Georg Moldenhauer, erinnerte man sich an die Ereignisse vor 20 Jahren, als die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten auch die Vereinigung der Fußballverbände einleitete. Die Wiedervereinigung in Sachen Fußball ist im November 1990 gelungen, stellte man zufrieden fest. Etwas schade findet Beckenbauer, dass derzeit nur wenige Traditionsvereine aus dem Osten Deutschlands in den oberen deutschen Spielklassen kicken.

Nach dem Ausflug in die Fußballgeschichte wurden unter der Moderation des Verbands-Ehrenamtsreferenten Hermann Güller die Ehrenamtspreise an die Kreissieger übergeben. Die drei Erstplatzierten in ganz Bayern erhielten zudem die Sonderauszeichnung "Ähre, wem Ehre gebührt", die mit Geldbeträgen von 2500, 1500 und 1000 Euro für die Siegervereine dotiert sind. Der BFV-Sonderpreis, der heuer zum dritten Mal verliehen wurde, ging an zwei Lebensretter vom FC Forstern, die einen Juniorentrainer, der während des Trainings zusammenbrach, geistesgegenwärtig reanimiert haben, und ihm so wahrscheinlich das Leben gerettet haben.