Uttenhofen (PK) Ein abwechslungsreiches und intensives Fußball-Derby sahen am vergangenen Mittwoch 170 Zuschauer beim Spiel des BC Uttenhofen gegen den ST Scheyern in der Kreisliga 2. Spannung, Emotionen und Tore - alles war geboten: Am Ende hieß es 3:3 (2:1).
Schon früh in der Partie fiel der erste Treffer - nach nur knapp fünf Minuten brachte Giorgi Tsiklauri den BC Uttenhofen in Führung. Der Torschütze nutzte eine Unstimmigkeit in der Scheyerer Hintermannschaft eiskalt aus und vollendete einen langen Ball aus dem Halbfeld von Enis Xhafaj zur frühen 1:0-Führung. Ganz im Spiel angekommen schien der ST Scheyern auch nach dem frühen Gegentreffer nicht. Nur sechs Minuten nach der Führung kassierten sie wieder nach einem langen Ball das 0:2. Neuzugang Maurice Untersänger ließ klug zwei Verteidiger stehen und schob den Ball in die linke untere Ecke.
Danach fand auch Scheyern ins Spielgeschehen und drückte auf den Anschlusstreffer - die gut herausgespielten Chancen konnten anfangs nicht effektiv genutzt werden und so blieb es vorerst beim 0:2. Im weiteren Spielverlauf wurde es zunehmend turbulenter - erst protestierten die Uttenhofener auf der einen Seite aufgrund eines vermeintlichen Handspiels von Andreas Hübel im Sechzehnmeterraum, im direkten Gegenzug gab es nach einer knappen halben Stunde Elfmeter für den ST Scheyern und Rot für Luca Magiera: Der BCU-Verteidiger riss seinen Gegenspieler Roberto Winkler im Elfmeterraum um. Den Elfmeter verwandelte Lucas Grella souverän zum 1:2-Anschlusstreffer für Scheyern. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Giorgi Tsiklauri noch eine Großchance, um vor der Halbzeit auf 3:1 zu erhöhen - nach klasse Vorarbeit scheiterte er jedoch alleine vor STS-Torwart Ulrich Unterburger und schob den Ball am Tor vorbei. So blieb es bei der knappen BCU-Führung.
Nach dem Seitenwechsel war der STS spielbestimmend, konnte jedoch vorerst aus der zahlmäßigen Überlegenheit nach dem Platzverweis keinen Vorteil ziehen. Bis zur 72. Minute: Der kurz zuvor für den verletzten Lukas Berger eingewechselte Lukas Zeitler steckte den Ball auf Thomas Thurner, der auf der rechten Seite zwei Uttenhofener stehen ließ und ins lange Eck zum 2:2 einschob. "Wir haben nach einem starkem Beginn dem Gegner einfach zu viel Raum gelassen und nicht aggressiv genug gegen den Ball gearbeitet - so kam der Gegner immer besser ins Spiel", so Uttenhofens Trainer Claas Wolter zur verspielten 2:0-Führung. Nur sechs Minuten später konnte Scheyern auch noch auf 3:2 erhöhen - und wie: Der Ball fiel Grella vor die Füße, der die Kugel aus 22 Metern ins Kreuzeck beförderte. Doch noch war nicht Schluss - ein besonderer Treffer sollte noch fallen. In der 85. Spielminute trat Andreas Kastner zum Freistoß aus knapp 45 Metern an, um diesen vor das Scheyerer Tor zu befördern. Der Ball ging an Freund und Feind vorbei, Kastner traf direkt ins Tor und glich zum 3:3 aus. Schlusspunkt eines aufregenden Derbys war dann nach wiederholtem Foulspiel die Gelb- Rote Karte für Grella in der 93. Minute.
Für den BC Uttenhofen ist es der erste Punkt in der Kreisliga, sichtlich zufrieden war Trainer Wolter: "Wir konnten wieder zeigen, dass wir ein gleichwertiger Gegner sind. Trotz vieler Ausfälle hat mein Team heute aber gezeigt, dass wir gut zusammenhalten - egal wer auf dem Platz steht."
STS-Coach Philipp Testera erklärte nach der Partie: "An den Emotionen bei den letzten beiden Toren hat man schon gemerkt, dass es ein Derby ist." Sein Team hätte zu viele Fehler gemacht, um den Sieg zu holen. Das Ergebnis sei verdient, "weil wir nicht ganz so viel investiert haben, wie noch am Wochenende".
BC Uttenhofen: Manhard, Sarajlic, Harrer, Tsiklauri (89. Stadler), Kastner (28. Marc), Xhafaj, Gruber, Untersänger, Geilersdorfer, Eckerl (71. Hollerauer), Magiera. - ST Scheyern: Unterburger, Winkler (63. Rist), Brandstetter, Klenke, Hübel, Koller, Möbius, Berger (56, Zeitler), Thurner, E. Testera, Grella. - Tore: 1:0 Tsiklauri (5.), 2:0 Untersänger (11.), 2:1 Grella (35., FE.), 2:2 Thurner (72.), 2:3 Grella (79.), 3:3 Kastner (85.). - Gelb-Rot: Grella (90.+3). - Rot: Magiera (34.). - Zuschauer: 170.
Robin Walther
