Hannover
Fürth will hoch: „Wehren uns gegen nichts“

28.02.2021 | Stand 08.03.2021, 3:33 Uhr
Fürths Havard Nielsen in Aktion. −Foto: Matthias Merz/dpa

Beim 2:2 in Hannover büßen die Fürther zwei Punkte ein. Dem Team gelingen zwei Comebacks, zum Happy End fehlt eine Fußspitze. Der Sportdirektor spricht offen vom Segen eines möglichen Aufstiegs.

Havard Nielsen haderte mit seiner Schuhgröße. In der Nachspielzeit rutschte der Stürmer der SpVgg Greuther Fürth beim 2:2 (0:1) in Hannover haarscharf an einer Hereingabe von David Raum vorbei und verpasste damit den möglichen Siegtreffer. So büßten die Franken zwei wichtige Punkte im Aufstiegskampf der 2. Liga ein.

„Die letzte Aktion tut richtig weh, das war so knapp“, sagte Nielsen. „Ich starte eigentlich richtig, sehe den Ball und habe einen guten kurzen Sprint, da fehlen mir zwei Zentimeter. Vielleicht muss ich mir eine neue Schuhgröße holen, dass ich vielleicht nächstes Mal das Ding über die Linie drücke“, schilderte der Fußball-Profi aus Norwegen.

Das Happy End blieb den Fürthern so versagt in einer Partie, in der sie zwei Rückstände wegsteckten. Trainer Stefan Leitl fand die „Art und Weise, wie wir gespielt haben, über 75 Minuten hinweg absolut okay“. Was ihn nervte, war das Ergebnis. „Das ist sicherlich aufgrund des Spielverlaufes enttäuschend. Wir haben zwei Punkte verloren.“

Genki Haraguchi und der als Flüchtling aus Guinea nach Deutschland gekommene Moussa Doumbouya brachten Hannover am Samstag zweimal in Führung. Der Ex-Braunschweiger Nielsen und der eingewechselte Dickson Abiama glichen jeweils aus.

Im Aufstiegsrennen war das Unentschieden für die Franken (43 Punkte) ein kleiner Rückschlag. Aber einer, der schon am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten VfL Bochum (45) korrigiert werden kann. „Auch Bochum werden wir versuchen, zu schlagen“, kündigte Sportdirektor Rachid Azzouzi im Bayerischen Rundfunk an.

Auch wenn die Franken nicht mit dem Ziel Aufstieg in die Saison hineingegangen sind, greifen es Azzouzi, Leitl und die Spieler im Endspurt mit ganzer Kraft an. „So wie wir spielen, sind wir zurecht da oben. Wir wehren uns gegen nichts“, sagte Azzouzi. Das Team sei „hungrig und gierig nach Erfolg“, erklärte der Manager.

In der Corona-Krise mit großen finanziellen Einbußen wäre ein zweites Bundesliga-Jahr in der Fürther Vereinshistorie ein Segen, wie Azzouzi betonte. „Ein Aufstieg würde unserem Verein enorm weiterhelfen.“ Rund 25 Millionen Euro allein an TV-Geldern würden das „Dreifache des aktuellen Etats“ bedeuten, rechnete der 50 Jahre alte Manager vor.

Leitl spricht nicht vom Aufstieg, will aber mit seiner spielstarken Mannschaft „so lange wie möglich“ oben mitmischen. Der Trainer denkt weiter in Etappen: Als „nächstes Ziel“ hat er „die 50-Punkte-Marke“ ausgegeben.

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dpa