Manching
"Für uns ein Erfolg"

PFC: Bürgermeister Nerb und Schmid kontern der Bundeswehr

11.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:32 Uhr

Manching/Vohburg (DK) "Nun kommt das, was wir für möglich und auch zeitnah realisierbar gehalten haben.

" Herbert Nerb, Manchinger Bürgermeister, zeigt sich wie auch die Bürgerinitiative PFC Manching zufrieden mit dem Ergebnis des sechsten Runden Tisches zum Thema verseuchtes Grundwasser, das vom Manchinger Flugplatz ausgeht. "Auch ohne das letzte Gutachten ahnten wir, dass es genau so funktionieren kann, wie es jetzt kommt. "

Das Thema PFC bewog den Markt Manching Ende des vergangenen Jahres sogar dazu, als einzige betroffene Kommune den Klageweg zu beschreiten. Nerb: "Die Kosten liegen im sechsstelligen Bereich, 100000 Euro reichen da bei weitem nicht aus. " Doch dieser Weg schien Nerb und dem Marktgemeinderat der einzig richtige. "Wir wollten Druck auf den Kessel bringen", umschreibt es Nerb, der auch betont, dass dieses Ergebnis ohne das Engagement der Bürgerinitiative wohl kaum erreicht worden wäre. "Was haben die mich mit Infos versorgt. Regelmäßig. Manchmal öfters, als mir lieb war. "

Heute ist Nerb froh darüber, auch über die Tatsache, dass er viel Zeit investiert hat und sich zum Thema PFC alle Infos geholt hat. "Ich könnte zu dem Thema bald eine Bachelorarbeit schreiben", sagt er mit einem Lächeln.

Nun kommt (wir berichteten) eine "Pump-and-Treat"-Anlage: fünf Brunnen auf Höhe der Alten Feuerwache. Die Vorarbeiten beginnen im Frühjahr 2020. "Eher hätten wir es nicht geschafft", meint Nerb. "Für die Vorarbeiten braucht man Fachfirmen. Und die bekommt man heutzutage nicht so schnell. " Zufrieden ist der Rathauschef dennoch: "Ich bin froh, dass die Vorarbeiten beginnen - drei Monate hin oder her. "

Am Runden Tisch am Dienstag im Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr, so erzählt Nerb, ging es mitunter hoch her. "Als mir ein Gesprächspartner der Bundeswehr vorwarf, ich würde Schmarrn erzählen, bin ich schon laut geworden. Gut, dass mein Vohburger Kollege Martin Schmid mir bei diesem Thema und diesen Diskussionen immer zur Seite steht. " Auch ein Argument der Gegenseite: Nerb und Co. würden stets das zielführende Vorgehen beim Säubern des IN-Campus erwähnen. Man könne es nicht mehr hören, wurde laut Nerb gesagt. "Unser Argument dagegen: Man hätte sich viel Zeit sparen können, wenn man vergleichbar agiert hätte. "

Schmid schüttelt noch zwei Tage nach der Sitzung den Kopf: "Sagt der doch wirklich, Herbert Nerb solle keinen Schmarrn und Quatsch erzählen. Da habe ich dem Bundeswehrler gesagt, Schmarrn und Quatsch hätten sie gemacht, nun müssten sie dafür geradestehen. " Er betonte auch, man solle nicht glauben, dass man die Sache auf dem Rücken der Bürgermeister aus Vohburg und Manching austragen könne. "Ich glaube, sie haben erkannt, dass weder Manching noch Vohburg einen Millimeter zurückweicht. " Schmid fand es aber gut, dass die Bundeswehr nicht bestritten hat, Verursacher der Verunreinigung zu sein. "Also haben sie sich um die Schäden und die Wiedergutmachung zu kümmern. "

Nun beginnt die Sanierung mit der Abstromsicherung durch die fünf Brunnen. Nerb weiß, dass es noch zwei weitere sogenannte Hotspots gibt, also Flächen, auf denen die PFC-Konzentration auch zu hoch ist. "Diese müssen wir danach angreifen", steht für ihn fest. Zurzeit ist Nerb zufrieden, dass es losgeht: "Den Auftakt der Maßnahmen bilden nun die Bohrungen. Das ist positiv und für uns als Erfolg zu werten. "