Wolnzach
Für Überraschungen gut

Luz Amoi besticht mit authentischer Art und neuen Interpretationen

01.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Wolnzach (sdb) "Das Beste aus zehn Jahren" - unter diesem Titel hat die Band Luz Amoi im Deutschen Hopfenmuseum einen Rückblick ihres Schaffens vor rund 150 Gästen gegeben.

Dabei zeigte sie sich von ihrer bekannt authentischen Seite mit viel Spaß auf spielerischem Hochniveau.

Ohne Umschweife legten die bühnenerprobten Profimusiker los: mit ihrer Version des alten bayerischen Liedes "Rehragout". Bandleader Stefan Pellmaier erzählte nicht nur davon, wie alles mit dem mazedonischen Stück "Jovanno Janke" und dem Dellnhauser Musikpreis begann, sondern auch von anderen beeindruckenden Erlebnissen wie dem auf Kloster Banz. Dort erhielt Luz Amoi 2010 den Nachwuchspreis der Hanns-Seidel-Stiftung.

Wie auch bei ihren letzten Auftritten in Wolnzach, so begeisterten die fünf Musiker ihr Publikum bei jedem Stück aufs Neue. Alte bayerische Lieder wie "Unser oide Kath" oder "Suserl" erhalten durch die eigenwillige Interpretation völlig neue Bedeutung. Nicht zuletzt, weil Johannes Czernik, Stefanie und Stefan Pellmaier, Manuela Schwarz und Dominik Hogl ihre Instrumente, darunter Geige, Hackbrett, Harfe, Akkordeon, Marimbaphon, Vibrafon, Klarinette, Saxofon, Gitarre und Kontrabass perfekt beherrschen.

Jeder Titel birgt einen Überraschungseffekt, indem bayerische Stücke plötzlich argentinisch oder schottisch anmuten oder gar einen Südstaatenstil verpasst bekommen. Zwischen wunderbaren Liebesliedern und rasant gespielten Polkas unterhielt Pellmaier mit witzigen Anekdoten. Ein weiteres Highlight des Abends begann mit den Worten "Macht die Augen zu und lasst die Fantasie spielen". Für das Publikum kein Problem: Das bayerisch-italienische Stück, das folgte, wurde so für jeden Zuhörer ein ganz individuelles Klangerlebnis und versetzte in die gepflasterten Gassen Italiens oder das turbulente Treiben auf einer Piazza.

Aber auch ganz persönliche Töne wurden angeschlagen, unter anderem mit dem selbst komponierten Lied "Der Balkon", das für Johannes Czernik durchaus autobiografische Züge enthält. "Das Beste aus zehn Jahren", dieses Motto zog sich konsequent durch das Programm. In dieser Zeit hat Luz Amoi fünf CDs herausgebracht und war mit dem aktuellen Auftritt bereits das dritte Mal im Hopfenmuseum zum Gast. Und das bestimmt nicht zum letzten Mal.