Für Ortssprecher sind Randsteine "kriminell"

19.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:29 Uhr

Die Granitbordsteine, die bei der Sanierung der Serpentinen-Strecke Richtung Waizenhofen und Ruppmannsburg gesetzt wurden, stehen in der Kritik. Die Kurve ist zwar um einen halben Meter breiter geworden, doch kommen Laster, so die Ortssprecher, nicht aneinander vorbei, da die Ausweichmöglichkeit fehle. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Heftige Kritik an der neuen Granitbegrenzung der "Serpentinen-Strecke" zwischen Thalmässing und Waizenhofen wurde in einer Versammlung der Ortssprecher im Markt Thalmässing geübt.

Viel Kritik musste sich Bürgermeister Georg Küttinger bei der Versammlung der Ortssprecher zur Sanierung der Staatsstraße 2225 im Bereich der "Serpentinen-Strecke" zwischen Thalmässing und Waizenhofen, die Anfang September durchgeführt wurde, anhören. Die Fahrbahnbegrenzung mit Granitsteinen sei schlicht "kriminell" und habe schon so manchen Reifen zerstört, so die Ortssprecher. Der Kurvenbereich sei nach der Sanierung unsicherer geworden, wurde kritisiert. Moniert wurde auch, dass nun gerade für Lastwagen das Ausweichen viel schwieriger geworden sei. Bei der Begegnung zweier Lastwagen bleibe manchmal nichts anderes übrig, als lange rückwärts zu fahren, bis man aneinander vorbei fahren könne.

Ausweichverkehr

Es gebe daher auch einen vermehrten Ausweichverkehr über Hagenich-Gebersdorf, hieß es von Seiten der Ortssprecher. Bürgermeister Küttinger sicherte zu, sich dieser Angelegenheit anzunehmen.

Nicht verstehen kann die Kritik Paul Distler, Sachgebietsleiter für Betrieb und Verkehrstechnik beim Staatlichen Bauamt in Nürnberg. Durch die Sanierung des Streckenabschnitts sei die Farbahn im Bereich der Kurve um rund 50 Zentimeter auf 6,80 Meter verbreitert worden. Mehr war aufgrund der Gegebenheiten – auf einer Seite der Hang, auf der anderen der Abhang – nicht möglich. Die Granitbordsteine sollen verhindern, dass die seitlichen Entwässerungseinrichtungen kaputt gefahren werden. Distler kann sich auch nicht vorstellen, dass zwei Lastwagen hier nicht aneinander vorbeikommen, schließlich darf ein Lastwagen laut Straßenzulassungsordnung nicht breiter als 2,50 Meter sein. Es komme hier aber auch auf das Fahrverhalten einzelner Lastwagenfahrer an. "Wenn eine Straße saniert und ausgebaut wird, wird danach schneller gefahren", hat Distler beobachtet.

Er geht davon aus, dass sich die Lage entschärft, sobald einmal die Mittel- und Randmarkierung aufgebracht sind. Das kann allerdings noch etwas dauern, da für diese Arbeiten die Witterung passen muss. Auch die neuen Schutzplanken, die voraussichtlich in der kommenden Woche angebracht werden, sollen für eine Verbesserung sorgen. In dieser Woche haben Mitarbeiter der Straßenmeisterei die Bankette noch verstärkt. Paul Distler ist aber jederzeit bereit, wie er versichert, sich mit Ortssprechern zu unterhalten. "Es ist immer gut, auch eine andere Sicht der Dinge zu hören."

Lösung für Waaghäuser

Ein weiteres Thema in der Versammlung waren die gemeindlichen Waaghäuser. In vielen Gemeindeteilen befinden sich noch Waaghäuser, in denen Vieh gewogen wird. Diese werden allerdings in vielen Fällen nur sehr selten genutzt, so dass sich die Kosten für eine Eichung, die jetzt bei allen Waaghäusern fällig wäre, nicht mehr überall lohnen. Gut angenommen werden die Waagen in Alfershausen und Ruppmannsburg. Diese sollten auf jeden Fall als öffentliche Viehwaagen weiter betrieben werden. Für die anderen Waagen, so war man sich einig, müssen Lösungen gefunden werden. Bürgermeister Küttinger kündigte daher an, dieses Thema in einer der nächsten Marktratssitzungen zu behandeln.

In der Ortssprecherversammlung, die jedes Jahr zum Jahresende stattfindet, dankte Bürgermeister Georg Küttinger den zahlreich erschienenen Ortssprechern für ihr Engagement.