Geisenfeld
Für jede Runde gibt’s ein Gummiband

Rund 1500 Kinder und Jugendliche beteiligen sich mit Begeisterung am Unicef-Spendenlauf

12.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

−Foto: Patrick Ermert

Geisenfeld (GZ) So weit die Füße tragen: Runde um Runde haben am heutigen Vormittag etwa 1500 Kinder und Jugendliche aller Geisenfelder Schulen und zudem von zwei Kindergärten im Stadion und auf dem Rasenplatz der Mittelschule gedreht. Ihr Ziel: Spendengelder für Unicef sammeln.

Es ist ein wenig schwül. Und ins Schwitzen kommen dann doch die meisten. So mancher eifrige Läufer hat nach einigen Runden denn auch einen ziemlich roten Bimbus auf. „Wenn wir den Eindruck haben, es wird zu viel, erteilen wir einzelnen Schülern lieber eine Zwangspause“, berichtet Wilfried Krauss. Der Konrektor der Realschule hat den schulübergreifenden Spendenlauf in die Wege geleitet und maßgeblich organisiert. Damit er nicht in ernsthaften Leistungssport ausartet, überwiegt aber das Spaßprinzip. „Es sollte allen Teilnehmern gefallen, auch den nicht so sportlichen“, fügt Krauss an. Und so ist es gestern auch ganz normal, dass es Zeiten gibt, in denen mehr Schüler langsam um den Platz spazieren, anstatt verbissen zu rennen.

Bei den Kleinsten von den Kindergärten Regenbogen und Kleiner Tiger ist das Laufen manchmal sogar ziemliche Nebensache. Da wird lieber ein bisschen im Rasen gespielt, mit FCI-Aushängeschild Schanzi herumgeblödelt – und gelegentlich sogar mal das Tigertaxi in Anspruch genommen. Auf dem Arm des Kindergartenmaskottchens lässt sich das Laufen gleich viel besser aushalten. Und wenn ein echter Tiger anfeuert, werden so manche Beine auch gut und gerne mal ein kleines bisschen schneller. Doch ganz egal, ob sehr agil, ein wenig aktiv oder eher passiv: Freude bereitet die Benefizaktion ganz offensichtlich den allermeisten Schülern.

Vor Jahresfrist hatte die Realschule noch solo vorgelegt. 6000 Euro sind damals zusammengekommen. Und Wilfried Krauss war so begeistert, dass er diesmal die übrigen Schulen mit ins Boot holen wollte. Gesagt, getan. Und anbetteln musste er keinen. „Alle waren sofort dabei“, berichtet Krauss am Rande der Veranstaltung. Die Grund- und Mittelschule, die Anton-von-Bucher-Schule und letztlich auch noch die beiden erwähnten Kindergärten sagten zu. „Hätten wir noch mehr Werbung gemacht, wären wohl noch mehr dabei gewesen“, meint Krauss. Und so hat er fest vor, im kommenden Jahr bei der dritten Auflage einen neuerlichen Erweiterungsversuch zu unternehmen. Weg von einem reinen Schülerlauf, hin zu einem Benefizlauf, der alle Geisenfelder – also auch weitere Jugendliche, Eltern und sogar Senioren – anspricht. „Mir schwebt ein echter Volkslauf für den guten Zweck vor“, meint Krauss, der hofft, dass auch die Stadt und die Vereine mit ins Boot steigen.

Der Ablauf ist übrigens ganz einfach. Alle Teilnehmer suchen sich selbst Sponsoren. Diese bezahlen für jede Runde einen fixen Betrag – zum Beispiel zwei, drei oder Euro. Für jede Runde erhalten die Läufer zunächst ein rotes Gummiband, am Ende wird das Ergebnis in eine Laufkarte eingetragen. Danach sammeln die Kleinen von den Sponsoren das Geld ein – und in etwa zwei Wochen steht das Spendenergebnis fest. Die Hälfte davon steht dann den Schulen zur Verfügung, der Rest geht an Unicef. „Wir haben heuer elf solcher Spendenläufe in der Region. Das hier ist der mit weitem Abstand größte“, berichtet Julia Schindler, die bei der Ingolstädter Unicef-Arbeitsgruppe für die Schülerläufe verantwortlich ist. Der Erlös geht an Hilfsprojekte für Flüchtlinge direkt in Syrien oder in den angrenzenden Ländern.

Die Verantwortlichen an den Schulen reagieren ebenfalls enthusiastisch auf das Engagement. „Es ist außergewöhnlich, was hier erreicht wird“, sagt Schulrat Sepp Steinberger. „So viele begeisterte Kinder – und alle laufen für den guten Zweck.“ Ob das allen bewusst ist, kann Siegfried Heeger, Konrektor der Mittelschule, auch nicht genau sagen. „Die Größeren wissen es genau und finden es gut. Bei den Kleinen überwiegt wohl eher der Eventcharakter“, meint Heeger. Aber auch das sei nach Notenschluss und ganz ohne Druck doch eine wirklich tolle Sache.