Ingolstadt/Manching (peh) Fünf Prozent mehr bei Löhnen, Gehältern und bei der Ausbildungsvergütung: Das fordert die IG Metall für die bundesweit rund 14000 Beschäftigten in der laufenden Tarifrunde für die Textilen Dienste.
Außerdem soll der bisherige Altersteilzeittarifvertrag weitergeführt und verbessert werden. Schließlich wollen die Metaller den Ost-Flächentarifvertrag weiter an den im Westen angleichen.
Parallel zur zweiten Verhandlungsrunde (Auftakt der Gespräche war am 11. Oktober in Frankfurt) zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaftsvertretern fand gestern eine Informationsveranstaltung vor den Toren der MEWA im Manchinger Gewerbegebiet statt. Zu den Textilen Diensten gehören in erster Linie große Wäschereien wie die MEWA in Manching mit ihren über 500 Beschäftigten. Auch an anderen MEWA-Standorten im Bundesgebiet warb die Interessenvertretung der Arbeitnehmer für ihre Ziele.
Die Stimmung am Info-Stand der Metaller ist recht locker, zahlreiche Beschäftigte stoßen beim Schichtwechsel dazu. Infomaterial liegt bereit, Flugblätter mit den wichtigsten Forderungen werden verteilt, es gibt natürlich auch Kaffee. Männer sind bei der Manchinger Großwäscherei fast schon Exoten, der Großteil der Beschäftigten sind Frauen.
Die Gewerkschaft sieht gute Gründe für ihre Forderungen. Die textile Dienstleistung profitiere von der anhaltend guten und stabilen Wirtschaftslage, die Zukunftsaussichten seien gut. Auch der Alterstarifvertrag habe sich bewährt, denn die Beschäftigten in der Branche seien hohen Belastungen ausgesetzt. "Die Möglichkeit eines vorzeitigen Zugangs in den Ruhestand ist sinnvoll und notwendig", so die IG Metall. Und 28 Jahre nach dem Fall der Mauer sei eine Angleichung der Tarife "mehr als nur eine Frage der Gerechtigkeit".
Die Laufzeit der bisherigen Tarifverträge endet am 31. Oktober. Dann endet die sogenannte Friedenspflicht und Warnstreiks sind zulässig.