Ingolstadt
Für einen Tag im Blickpunkt der Welt

Geiseldrama ein internationales Medienthema

20.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:46 Uhr

Ingolstadt (hl) Wie der Ingolstädter Rathausplatz und das Alte Rathaus ausschauen, weiß jetzt die halbe Welt. Die Fotos und Filmchen vom Schauplatz des Geiseldramas sind noch am Montag über die Agenturen in die Redaktionsstuben rund um den Globus und von dort in allerlei Nachrichtensendungen, Onlineportale und natürlich auch in etliche Zeitungsspalten gewandert.

Während im deutschen Blätterwald selbstredend ausführlicher berichtet wurde, war die Geschichte vom glücklichen Ende eines aufregenden Tages in Ingolstadt für ausländische Medien vor allem ein Onlinethema, das sich auch gut mit Bildern vom Tatort und von den vermummten SEK-Polizisten illustrieren ließ.

Zusätzlicher Aufhänger für viele Redaktionen: Der abgesagte Auftritt von Kanzlerin Angela Merkel, deren Konterfei deshalb auch online immer wieder mal neben, über und unter Textbeiträgen zum Geschehen aufgetaucht ist. Der britische „Independent“ meldete den verhinderten Wahlkampftermin der Kanzlerin direkt im ersten Satz seiner Korrespondentengeschichte zum Geiseldrama.

Auch das britische Massenblatt „Daily Mail“ setzte in seinem Internetauftritt auf eine von einem eigenen Mitarbeiter geschriebene Geschichte und illustrierte sie mit einer Bildergalerie aus Ingolstadt und – vorsorglich – auch mit einem gewaltigen Weltkartenausschnitt mit klarem Hinweis auf die Lage der Stadt auf dem Globus. Der staatliche kanadische Rundfunk CBC hatte seiner Onlinegeschichte ebenfalls vorsichtshalber einen Kartenausschnitt beigefügt – immerhin aber nur von Südbayern mit München als Referenzpunkt.

Auch die großen US-amerikanischen Zeitungen „New York Times“, „Washington Post“ und „USA today“ sind online auf die Kriminalgeschichte aus good old Bavaria eingestiegen – allerdings durchweg nur mit relativ kurzen Agenturtexten. Auch hier war Angela Merkels geplatzter Redetermin eine willkommene zusätzliche Nachricht. Die „Post“ illustrierte ihren Beitrag immerhin noch mit fünf Fotos von den Einsatzkräften.

In der europäischen Nachbarschaft spielte das Geiseldrama am Montag oder spätestens gestern ebenfalls eine gewisse Rolle im Rahmen der Auslandsnachrichten. Das schwedische „Aftonbladet“ vertonte einen Kurzfilm der Agentur Reuters vom abgesperrten Tatort mit eigenem Text, die französische „Le Monde“ ließ ihre Onlineleser auch vorsorglich auf eine deutsche Landkarte mit Ingolstadt-Markierung blicken. Die italienische „La Repubblica“ zeigte ebenfalls den Rathausplatz und andere Motive rund um den Großeinsatz der Polizei vor. Das spanische Blatt „El Pais“ setzte lieber auf einen kleinen Videobeitrag, während es die türkische „Hürriyet“ bei einer kurzen Agenturmeldung beließ.