Regensburg
Für eine weltoffene und ausgewogene Politik

Joachim Wolbergs Verein Brücke - Ideen verbinden Menschen verdoppelt die Zahl der Mitglieder

31.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:50 Uhr
Die Ziele des Vereins Brücke - Ideen verbinden Menschen erläuterte der derzeit suspendierte OB Joachim Wolbergs gemeinsam mit Bettina Simon (v.l.) und der Schriftführerin Fanny Kaps. −Foto: Hildebrand

Regensburg (DK) Seit der Gründung des Vereins Brücke - Ideen verbinden Menschen in Regensburg sind mittlerweile sieben Wochen vergangen. In dieser Zeit hat sich die Mitgliederzahl des Vereines rund um den suspendierten Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs verdoppelt. Am Montag informierten er und der engere Vorstand des Vereins über dessen Entwicklung.

70 Personen hatten am 10. April den Verein gegründet, heute, so schilderte es Kassier Bernhard Lindner, seien es schon 140 Mitglieder. Es sei durchaus ungewöhnlich, innerhalb von so kurzer Zeit die Mitgliederzahl zu verdoppeln.

Joachim Wolbergs betonte, dass der Verein seine Ziele verfolgen werde, "mit oder ohne meine Person". Denn mit wem man an der Spitze in den Kommunalwahlkampf gehen werde, das werde der Verein erst nach einem Urteil im Prozess gegen ihn Anfang Juli entscheiden. Wolbergs hatte immer betont, bei einer Verurteilung wegen Bestechlichkeit nicht mehr anzutreten. Die Entscheidung über die OB-Kandidatur fällt also erst nach einem Urteil. Für September steht dann die Aufstellung einer Stadtratsliste an, Ende Oktober will der Verein sein Programm vorstellen.

Die Schriftführerin Fanny Kaps berichtete, dass es bereits 13 Themenschwerpunkte gibt, mit denen man sich inhaltlich befasse. Dabei fallen folgende Schlagworte: Arbeit, Wohnen, Mobilität, Digitales, Toleranz, Jung und Alt, Klima, Kultur, Sicherheit, Altstadt, Heimat, Sport und Regionales. In Arbeitsgruppen wolle man nun diese Schlagworte mit Inhalten füllen. Es sei jeder Bürger willkommen, sich aktiv zu beteiligen. Über die sozialen Medien und über die Homepage des Vereins wird es hier Möglichkeiten geben, die Ideen einzubringen.

Der stellvertretende Vorsitzende Markus Panzer, der nach über 30 Jahren die SPD verlassen hat, berichtete, dass das Meinungsspektrum im Verein sehr breit sei, die Arbeit macht Spaß, "das habe ich in der Vergangenheit oft vermisst", meinte Panzer. Er wolle nun Politik anders gestalten und sieht sich gut aufgehoben in der "Brücke". Wie alle weiteren Anwesenden - Thomas Mayr (stellvertretender Vorsitzender), Matthias Walk (stellvertretender Vorsitzender) und Phuc Huynh (Digitalbeauftragter) - wünscht sich Panzer eine ideologiefreie Politik. Wolbergs habe die Stadt "weltoffen und ausgewogen" geführt, diese Arbeit wolle man fortsetzen.

Was ein "Bürgermeister einer Umlandgemeinde" zum neuen Verein und seinen Mitgliedern sagt - gemeint ist hier der Unterbezirksvorsitzende Sebastian Koch aus Wenzenbach - habe nicht wirklich interessiert, betont Markus Panzer. Koch hatte im Vorfeld der Vereinsgründung den Wolbergs-Anhängern "unreflektierten Personenkult" vorgeworfen und von der "Gründung eines Fanclubs" gesprochen. Bettina Simon meinte, man habe "herzlich gelacht" über diese Formulierungen. "Die Vorstellung, dass wir hier alle Groupies sind, ist absurd." Für die Mitglieder des Vereins und die Person Joachim Wolbergs gehe es um Sachthemen und gute Ideen für die Stadt Regensburg. Letztere sollen nun in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden.

Ursula Hildebrand