Wolnzach
Für eine effektivere Energienutzung

Wolnzach vergibt Konzept für aktuelle Projekte - Max Wallner spricht von "ein paar Birndln"

21.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:05 Uhr

Wolnzach (WZ) Energieeffizienznetzwerk, auch so ein Begriff, der immer wieder der Erklärung bedarf - sogar im Marktgemeinderat: Zwar stimmten die Räte jetzt mit überdeutlicher Mehrheit für ein Energiekonzept "zur Steigerung der Energieeffizienz", wie es im Beschluss heißt.

Dagegen war das FDP-UW-BGW-Duo Peter Rech und Max Wallner. Letzterer meinte gar, dass "diese einfachen Arbeiten" jeder erledigen könne.

So ein "paar Birndl" hineinschrauben und dafür auch noch so viel Geld ausgeben, dafür fehle im jedes Verständnis, echauffierte sich Wallner, als es um die Auftragsvergabe zum Energiekonzept ging. Er habe das am Hopfenmuseum - also in seiner direkten Nachbarschaft - genau beobachten können, was es mit dieser Energieeffizienz auf sich habe. "Ganz einfache Arbeiten" seien das gewesen, dafür so viel Geld auszugeben, das sei "ein Wahnsinn" und ganz einfach nur "rausgeschmissenes Geld".

Sie frage sich ernsthaft, ob Wallner sich überhaupt mit dem Thema befasst und - sofern das der Fall sei - auch nur ansatzweise verstanden habe, worum es hier geht, hält dem Bauamtsleiterin Doris Schneider im Nachklang entgegen. Denn tatsächlich sei das Energieeffizienznetzwerk "Netz 10" die Fortsetzung einer mittlerweile langjährigen Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Hochschule Amberg-Weiden (IfE).

Wolnzach war Teil des allerersten Netzwerkes überhaupt, habe in den vergangenen drei Jahren vom aktiven Austausch mit den anderen Partnerkommunen und vor allem mit der kompetenten und unbürokratischen Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik und und Professor Brautsch profitiert. Das Netzwerk läuft jetzt als "Netz 10" weiter.

Bürgermeister Jens Machold unterstrich nochmals, dass man hier kompetente Partner habe, die vor allem "nichts verkaufen" möchten, sondern komplizierte Sachverhalte schnell und zuverlässig analysieren können. Sich zurechtzufinden, keine Chance zur effizienteren Energieausrichtung verpassen, aber gleichzeitig nicht hohlen Versprechungen aufzusitzen, das sei schwer für jede Kommune. Sämtliche energetischen Themen, die in der kommunalen Zusammenarbeit von Bedeutung sind, würden in Zusammenarbeit mit Brautsch und seinem Team bearbeitet. Auch biete man kostenlose Energieberatungen für private Haushalte an. Im April habe bereits ein Abend dazu stattgefunden, am 26. Juni werde diese Reihe mit dem Thema "Energieeffizienz bei Bestandsgebäuden" fortgesetzt.

Das Beispiel dieses ersten Netzwerks hat übrigens Schule gemacht, mittlerweile betreut das Institut für Energietechnik der Hochschule Amberg-Weiden 13 solcher Netzwerke, hilft 130 weiteren Kommunen mit Rat und Tat und manchmal auch mit der Bremse: "Manchmal müssen wir vor vorschnellen Handlungen und damit Fehlern bewahren", so Professor Brautsch gegenüber unserer Zeitung.

Um das, was man in der Fortsetzung dieses Energieeffizienznetzwerkes jetzt vorhabe, zügig und kompetent umsetzen zu können, soll ein Energiekonzept für Wolnzach erstellt werden, die Inhalte: Prüfung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Kläranlage Niederlauterbach, Beleuchtungskonzept für Rathaus, Schule, Kirche und Volksfesthalle, Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, Prüfung von Möglichkeiten zur Vermeidung einer Überhitzung der Volksfesthalle, detaillierte Untersuchung laufender Förderprogramme, Akteursbeteiligung und Berichterstattung.

Der Gemeinderat entschied, dieses Konzept dem Institut für Energietechnik IfE zum Angebotspreis von 47540,50 Euro zu übergeben. Dazu steht eine Förderung von 50 Prozent in Aussicht, die endgültige Beauftragung erfolge erst nach Bewilligung des Förderbescheids. Hätte man sich auch nur ein kleines bisschen mit dem befasst, was eigentlich Sache ist, so könne von "ein paar Birndln" also keine Rede sein, so Bauamtsleiterin Schneider. Die FDP-UW-BGW-Räte Peter Rech und Max Wallner überzeugte das nicht. Sie stimmten dagegen.

Karin Trouboukis