Pfaffenhofen
"Für ein moderates Wachstum"

Stadtbaumeister zu Besuch beim Heimat- und Kulturkreis

06.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:07 Uhr

Die Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins, Ursula Beyer, freute sich über den Besuch des Pfaffenhofener Stadtbaumeisters Gerald Baumann und zeigte ihm Bilder von historischen Gebäuden - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Im Baurecht wird zwischen großer und kleiner Delegation unterschieden, je nachdem, ob die Kommune oder der Landkreis ein Bauvorhaben genehmigt. Wer in Pfaffenhofen bauen will, ist auf die Genehmigung des Landratsamtes angewiesen.

Doch für den Stadtbaumeister Gerald Baumann erfüllt die Kreisstadt die Voraussetzungen, um ihr die vollen Befugnisse zu übertragen: „Nur die Politik muss wollen.“ Dann wären auch die Zuständigkeiten für die optischen Bausünden nicht mehr mit den Worten „Das haben nicht wir genehmigt, sondern die anderen“, abzuschieben.

Anlass für diese Bemerkung war ein Plauderstündchen von Baumann beim Heimat- und Kulturkreis, bei dem er zum Monatstreffen eingeladen war. Nach seiner persönlichen Präsentation sagte er Pfaffenhofen einen Entwicklungsschub im Zusammenhang mit der Gartenschau im Jahre 2017 voraus: „Ich habe das in Schwäbisch-Gmünd erlebt, wie sich die Stadt zur dortigen Gartenschau positiv entwickelt hat. Denn wichtig für die Kommune ist das, was bleibt, wenn die Blumen wieder verblüht sind.“ Zur Entwicklung der Einwohnerzahl stellte er fest: „Je mehr Baugebiete wir ausweisen, desto schneller wird die Kreisstadt wachsen.“ Es stelle sich jedoch die Frage, ob das so gewollt ist. Im Flächennutzungsplan, der demnächst für die nächsten zehn bis 15 Jahre aufgestellt wird, werden die Weichen gestellt: „Bedarf ist da – ich persönlich bin eher für ein moderates Wachstum.“ Und nicht die Investoren dürften das Sagen haben, Pfaffenhofen selbst solle entscheiden.

Doch die Stadt könne nicht alle Probleme lösen: „Die Randbereiche mit den Ein- und Zweifamilienhäusern haben kaum Infrastruktur, kaum Einkaufs – und Begegnungsmöglichkeiten.“ Ein Niederscheyerer Bürger wies genau auf diesen wunden Punkt hin: „Früher gab es mal einen kleinen Lebensmittelladen bei uns, doch den gibt es nun schon lange nicht mehr.“

Ein wenig ließ sich der Stadtbaumeister schon in die Karten schauen. So meinte er, dass man Altes mit Neuem beim Bauen verbinden könne: „Aber es muss harmonisch aussehen.“ Auch setzt er sich dafür ein, dass die Häuser zum Hauptplatz einen Giebel haben sollen: „Das halte ich für wichtig.“ Die Überplanung des Sparkassenparkplatzes kündigte er mit den Worten „da wird sich einiges tun“ an, wies aber darauf hin, dass das wohl nicht so schnell gehen würde: „2017 möchte ich da keine Baugrube haben.“ Und einer Reduzierung der Parkplätze steht er positiv gegenüber.