Altmannstein
"Für die Zukunft aufstellen"

Ortsgruppe des Bundes Naturschutz wächst stetig Doch nur wenige Aktive helfen mit

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Seit der Gründung der Ortsgruppe Altmannstein des Bundes Naturschutz im Jahr 1990 ist Manfred Schittler Vorsitzender. - Foto: Ammer

Altmannstein (DK) Die Ortsgruppe Altmannstein des Bundes Naturschutz hat ihr neues Programm aufgestellt. Vorsitzender Manfred Schittler berichtet von den Höhepunkten, auch wenn sie insgesamt ein wenig abgespeckt hätten. Denn: Zwar steigt die Mitgliederzahl rapide, doch es mangelt der Ortsgruppe an Aktiven.

"Wir sind überregional vernetzt", freut sich Schittler darüber, dass auch Interessierte aus anderen Landkreisen an den Veranstaltungen des Bundes Naturschutz in der Marktgemeinde Altmannstein teilnehmen. Der Zuspruch sei ein Ansporn, immer wieder ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen. Auch um es interessant zu halten und manche Exkursion nicht zu häufig zu wiederholen, hätten sie das Programm in diesem Jahr ein wenig abgespeckt, so Schittler.

Doch es hat auch noch einen anderen Grund: "Es ist ein Problem, Leute für den aktiven Naturschutz zu begeistern", erklärt Schittler. Dabei liegt die Betonung auf dem Wort aktiv, denn an Mitgliedern mangelt es der Altmannsteiner Ortsgruppe des Bundes Naturschutz nicht. 130 sind es momentan, 37 kamen alleine bei einer Werbeaktion im vergangenen September dazu. Im Kreis Eichstätt sind es sogar 2900 Mitglieder. "Der Zuwachs ist enorm", weiß der Vorsitzende. Doch Aktive habe die Ortsgruppe Altmannstein vielleicht fünf bis zehn Personen. Dabei wäre genügend Potenzial da bei so vielen Mitgliedern. Viele seien jedoch auch in anderen Vereinen aktiv oder würden es neben dem Beruf nicht schaffen, weiß Schittler.

"Ich bin froh und dankbar über das große Interesse", beteuert Schittler. Doch ein paar mehr Organisatoren für Wanderungen beispielsweise oder Personen mit neuen Ideen würden ihn schon freuen. Ihm selbst liegt der Naturschutz sehr am Herzen - seit der Gründung der Ortsgruppe in Altmannstein im Jahr 1990 ist er deren Vorsitzender. "Es wäre wünschenswert die Ortsgruppe zu erneuern, neuen Elan und neue Ideen hineinzubringen", so Schittler. Allerhöchstens eine Amtszeit könnte sich der 65-Jährige vielleicht noch vorstellen, wie er ankündigt. "Aber wir müssen uns für die Zukunft aufstellen."

Auf der Kippe stand im vergangenen Jahr schon die Krötenschutzaktion in Hexenagger - bis sich dankenswerterweise zwei Mütter fanden, die mit einsprangen und den Tieren zu einem sicheren Geleit über die Straße verhalfen. Sechs Wochen lang läuft die Aktion im Frühjahr und ideal sind sechs Helfer, die sich wochenweise abwechseln, weiß Schittler aus Erfahrung. Dafür brauche man verlässliche Leute, denn werden die Kröten einen Tag lang in den Auffangeimern am Krötenzaun vergessen, vertrocknen sie. Und die Zahl der Tiere ist sowieso schon drastisch zurückgegangen: Sind es heute noch etwa 500 Kröten, die zum Laichen nach Hexenagger kommen, waren es früher doppelt so viele, weiß Schittler.

Trotzdem ist Hexenagger in der Marktgemeinde noch das Gebiet mit der größten Population. In ihren Anfangszeiten hatte die Altmannsteiner Ortsgruppe des Bundes Naturschutz zusätzlich noch in Tettenwang, Altmannstein, Schamhaupten und Pondorf Kröten über die Straße geholfen. Doch die Euphorie und die vielen Helfer seien ebenso zurückgegangen wie die Krötenpopulation. Überdauert hat nur die Aktion in Hexenagger, für die sich auch in diesem Jahr schon um die vier Helfer gefunden haben, so dass sie in jedem Fall stattfinden wird.

Einen Höhepunkt im diesjährigen Programm stellt für Manfred Schittler die Fledermausexkursion im Juli dar. Die Ultraschalllaute von Fledermäusen werden dabei mit einem Fledermausdetektor in für Menschen hörbare Töne umgesetzt. "Das kann ich nur wärmstens empfehlen", so der Vorsitzende. Allerdings sollte hierfür, wie bei den meisten Programmpunkten, die Witterung passen.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Ortsgruppe mit dem Schwerpunkt Totholz beschäftigt. Dabei wollte sie auch verstärkt auf die Spechtpopulation hinweisen, damit nicht jeder tote Baum umgeschnitten wird, in dem sich vielleicht eine Spechthöhle befindet. Auch für Eulen bietet Totholz oft einen guten Unterschlupf. In diesem Jahr gibt es keinen speziellen Schwerpunkt, doch was laut Schittler bestimmt ein Thema sein wird, zumindest auf Kreisebene, ist der Wolf. In den Wäldern um Altmannstein ist dieser noch kein Thema, hier gibt es bislang nur Luchse. "Der Luchs ist aber unproblematisch", weiß Schittler, der selbst schon eines der Tiere im Köschinger Wald gesehen hat.