Manching
"Für die Kinder kämpfen"

Polizei beendet Kundgebung am Dienstagabend in Manching

15.04.2021 | Stand 18.04.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: Privat

Manching - Viele Eltern kamen, vielleicht waren es zu viele.

Denn die Polizei kam auch. Mütter und Väter hatten an diesem Abend - wie davor schon in vielen anderen Orten in Deutschland auch - nur ein Thema bei der unangemeldeten, aber stillen und leisen Kundgebung: die Test- und Maskenpflicht an den Schulen. Verziert waren das Geländer der Paarbrücke in der Manchinger Ortsmitte und - in den Abendstunden, daher ohne Konsequenz für Mitarbeiter - der Eingang zum Rathaus.

Nach Angaben einer Veranstalterin zeigte sich die Polizei sehr umgänglich. "Zwar wurden unsere Personalien festgehalten. Aber wir haben die Versammlung dann aufgelöst. Bisher haben wir von der Polizei nichts gehört. " Am Donnerstag gab die Mitveranstalterin im Gespräch mit dem DONAUKURIER zu, dass "mehr Menschen als erwartet" gekommen seien, dass der Abstand "vielleicht nicht immer gepasst" hat und dass auch "kaum Masken getragen" wurden.

Die Veranstalterin erklärte, sie wollten nur erreichen, dass die Eltern aufstehen. "Wir wollen für die Kinder kämpfen. " Und das keinesfalls böse, sondern sachlich. Die Plakate an Rathaustür ("schön dekoriert") und Brückengeländer hätten Eltern und Kinder gemalt oder geschrieben. Wir wollten, dass es möglichst viele Menschen sehen. "Wir haben definitiv nichts kaputt gemacht und das Ganze noch mit Luftballons verschönert. "

Die Veranstalter geben sich kämpferisch: "Wir informieren uns gerade anwaltlich, ob wir nicht auch eine Klage einreichen können. " Abgesehen von der Testpflicht würden die Kinder zurzeit im Homeschooling auch noch vernachlässigt: "Es hieß einmal, es gibt einen Plan B. Wo ist der? "

Den Eingang zum Rathaus ließen die Eltern "verziert" zurück. Die Gemeinde legte die Drehtür am Mittwoch dann frei, sie stellt laut Bürgermeister Herbert Nerb den Veranstaltern diese Arbeit aber nicht in Rechnung.

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