Denkendorf
Für die Gemeinschaftsschule

Verein Bildung am Limes im Gespräch mit der Volksbank

31.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Denkendorf (wth) Der Verein Bildung am Limes kann sich auch nach der Ablehnung seines Schulkonzepts durch das bayerische Kultusministerium der Unterstützung durch die Wirtschaft sicher sein. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, Richard Riedmaier, hat in einem Schreiben an die Denkendorfer Bürgermeisterin Claudia Forster erklärt, dass „diese Schulidee konform mit den Ansprüchen an eine hochwertige Bildung der Nachwuchskräfte gehe“.

Der Verein setzt sich bekanntlich für ein neues Gemeinschaftsschulkonzept ein. Damit sollen die Schulstandorte in Denkendorf und Kipfenberg erhalten werden und die Kinder der beiden Gemeinden auch länger gemeinsam unterrichtet werden – mit einer individuelleren Förderung und Ganztagesangeboten. Das Konzept wird bereits von einer Reihe von örtlichen Unternehmern unterstützt.

Denkendorfs Bürgermeisterin Claudia Forster, die intensiv mit dem Verein auch „nach der nicht gerade stilvollen Ablehnung“ des Gemeinschaftsschulkonzeptes durch das Kultusministerium zusammenarbeitet, hatte die Führung des Bankhauses zu einem Gespräch mit der Vereinsspitze und den beiden Kommunen Denkendorf und Kipfenberg geladen, um das „Modellprojekt Gemeinschaftsschule“ näher vorzustellen.

Das bayerische Kultusministerium hatte den Antrag auf das Modellprojekt im Frühjahr abgelehnt (wir berichteten), die Initiatoren geben sich aber noch nicht geschlagen. Deshalb hat Bürgermeisterin Claudia Forster jetzt mit Vertretern der Volks- und Raiffeisenbank ein Informationsgespräch geführt. Das Geldinstitut hat als mittelständisches Unternehmen, das intensiv ausbildet, enormes Interesse am schulischen Werdegang seiner angehenden Auszubildenden. Bei dem Gespräch kam auch die Stellungnahme von Klaus Wenzel, dem Präsidenten des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, zur Sprache. In Wenzels Stellungnahme war von einem „beschämenden“ Verfahren seitens des Kultusministeriums die Rede, das nicht bereit sei, „die zahlreichen sehr positiven Gemeinschaftsschul-Entwicklungen innerhalb und außerhalb Deutschlands zur Kenntnis zu nehmen“. Den Hinweis des Kultusministeriums, dass „eine homogene Lernstruktur besser für die Erfolge der Schüler“ ist, belege laut Wenzel „erneut die armselige erziehungswissenschaftliche Kompetenz dieses Hauses“.

Der Vorstandsvorsitzende der Volks- und Raiffeisenbank, Richard Riedmaier, machte auch auf die demographische Entwicklung aufmerksam: Demnach werde es künftig weniger junge Leute mit entsprechendem Bildungsniveau. Da sei es sinnvoll, wenn man mit einer innovativen Idee versuche, bei einer breiten Schülerschaft das Bildungsniveau anzuheben.

Das könne man auch dadurch erreichen, dass man die individuelle geistige Entwicklung der Schüler berücksichtige, so dass sie „während eines Zeitraumes in eine höhere Schulgattung wechseln könnten, und nicht wie bislang zu einem „feststehenden Zeitpunkt“. Abschließend stellte Riedmaier fest, dass in Sachen Bildung das Gleiche gelte wie in der Wirtschaft: „Erfolg gibt es nur, wenn man innovativ ist.“

Die Bank unterstützt den Verein auch finanziell: Regionalleiter Josef Harrer überreichte einen Scheck in Höhe von 1000 Euro.