Kelheim
Für den Notfall bestens gerüstet

Goldberg-Klinik in Kelheim eröffnet erweiterte Notaufnahme

14.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:24 Uhr
  −Foto: Ehrlich

Kelheim (DK) Nach achtmonatiger Umbauzeit ist in der Kelheimer Goldberg-Klinik am Donnerstag die erweiterte interdisziplinäre Notaufnahme eröffnet worden. Die Anmeldung wurde erneuert und vergrößert, ebenso wurden fünf zusätzliche Behandlungsräume geschaffen. Dadurch verbessern sich die Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten und der Ablauf kann effizienter und übersichtlicher gestaltet werden, wie bei der Vorstellung zu erfahren war.

Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Martin Neumeyer (CSU) hob in seiner Rede die Wichtigkeit einer modernen Notaufnahme hervor. "Die neue erweiterte Notaufnahme garantiert eine bestmögliche Akut-Versorgung", so der Kreischef. In den neuen hellen Räumen haben die Patienten mehr Privatsphäre, was gerade bei Notfällen besonders wichtig sei. In drei Jahren wird im gerade entstehenden neuen B-Bau eine komplett neue Notaufnahme errichtet. "Dass wir aber jetzt noch die bestehende Notaufnahme erweitert haben, ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir die Bauzeit des B-Baus nicht einfach nur überbrücken wollen, sondern unsere Behandlungsqualität auch zwischenzeitlich kontinuierlich verbessern wollen. Die Investitionen sind jeden Cent wert", sagte Neumeyer.

Die Geschäftsführerin der Goldberg-Klinik Dagmar Reich betonte, dass die Umbauarbeiten im laufenden Betrieb erfolgten, was für eine Notaufnahme natürlich eine Herausforderung sei. Sie dankte allen Beteiligten, insbesondere den Pflegekräften und Ärzten, für ihren Einsatz. Ein Dank ging auch an den Technischen Leiter der Goldberg-Klinik und an die Vertreter des ausführenden Architekturbüros, die manchmal mit unvorhersehbaren Problemen wie versteckten Leitungen und schiefen Böden zu kämpfen hatten. "Die Notaufnahme ist das Aushängeschild einer jeden Klinik. Die nicht unerheblichen Investitionen in den Umbau, zusammen mit dem kürzlich gestarteten Programm zur Personalgewinnung 10plus10, unterstreichen unsere Stärken: schnelle Hilfe vor Ort im Notfall und intensive und individuelle Versorgung der Patienten", so Reich.

Michael Reng, Leiter der Notaufnahme, machte darauf aufmerksam, wie wichtig eine wohnortnahe Notfallversorgung ist. "Das merkt jeder spätestens dann, wenn man selbst oder ein Angehöriger von einer plötzlichen, schweren Erkrankung oder einem Unfall betroffen ist", sagte er. Wichtig sei die Basisversorgung vor Ort. Es werden alle akuten Notfälle behandelt und selbst sehr komplizierte Fälle werden hier optimal erstversorgt und dann an das entsprechende Klinikum weitergeleitet, betonte er. Gerade diese wohnortnahe Versorgung sei entscheidend. Darum sei es auch so wichtig, dass die Goldberg-Klinik erhalten bleibt: "Stellen Sie sich vor, wir müssten alle Patienten nach Regensburg fahren", so der leitende Notarzt Edward Antczak. "Dies wäre eine Katastrophe für das Rettungswesen im Landkreis Kelheim."

Reng lobte auch die Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Bereitschaftspraxis, die ebenfalls in der Goldbergklinik untergebracht ist. Am Ende stellte Reng noch einen Gedanken bezüglich der Rentabilität von Krankenhäusern in den Raum: "Sollte sich ein reiches Land nicht auch mal Dinge leisten, die nicht unbedingt rentabel, aber dafür wichtig sind? Wie ist es mit Schulen, fragt hier jemand nach, ob Schulen Gewinn machen? Oder ein Theater, fragt hier jemand nach, ob es rentabel arbeitet? Nein, weil beide Einrichtungen wichtig sind. Und ein Krankenhaus? Hier wird stets nach der Rentabilität gefragt. Aber ist ein Krankenhaus nicht auch wichtig, oft sogar lebenswichtig?"

Die Goldberg-Klinik bietet mit ihrer Notaufnahme eine medizinische Versorgung auf modernstem Stand. Chirurgen, Internisten und Anästhesisten stehen täglich rund um die Uhr zur Verfügung. Es werden alle Arten von Notfällen versorgt. Dazu zählen zum Beispiel Herz- und Kreislauferkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Knochenbrüche, Unfälle und viele weitere akute Erkrankungen. Insgesamt kümmern sich jeweils ein Internist und ein Chirurg um die Patienten. In Spitzenzeiten wird das Team auch noch erweitert. Die Ärzte sind fest für die Notaufnahme abgestellt und müssen nicht erst von den Stationen geholt werden. Die Anmeldung ist rund um die Uhr besetzt und die Pflegekräfte der Notaufnahme arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb. Technisch ist die Abteilung ebenfalls optimal ausgestattet. Von der Röntgenabteilung über die Endoskopie bis hin zum MRT ist alles vorhanden, was für eine schnelle Diagnostik nötig ist. Anfang nächsten Jahres wird auch noch das bereits bei vielen Notaufnahmen etablierte Manchester-Triage-Systems eingeführt. Hierbei wird dem Patienten, je nach Schwere und Dringlichkeit, eine Farbe zugeordnet. Dabei steht zum Beispiel Rot für sofort zum Arzt, Orange für innerhalb von zehn Minuten zum Arzt und Gelb, Grün und Blau für nicht so dringende Fälle. Auf einem Monitor im Wartebereich sehen die Patienten dann immer ihre voraussichtliche Wartezeit. So wird der Ablauf für die Ärzte einfacher und für den Patienten transparenter.

Bernd Ehrlich