Wolnzach
Für den Erhalt der Festkultur

CSU startet Gesetzesinitiative zur Freizeitlärmrichtlinie

21.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Wolnzach (kat) Erleichterungen beim Lärmschutz möglichst schnell umzusetzen, um damit die bayerische Festkultur zu bewahren – das ist Inhalt einer Gesetzesinitiative, die die CSU jetzt vorlegt. Das teilte gestern der Wolnzacher Landtagsabgeordnete Karl Straub (CSU) mit und verwies auch auf Aussagen von Josef Zellmeier, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, und von Florian Herrmann, dem innenpolitischen Sprecher.

Die Neufassung der Freizeitlärmrichtlinie sieht demnach eine Einzelfallbeurteilung für seltene Veranstaltungen mit hoher Standortgebundenheit oder sozialer Adäquanz und Akzeptanz vor. Sie beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, die aus Sicht des Immissionsschutzes besonders sensible Nachtzeit um bis zu zwei Stunden – also maximal bis Mitternacht – nach hinten zu verschieben.

Hintergrund dieser Initiative ist laut Straub auch das Volksfest in Wolnzach, das aktuell Gegenstand einer Anwohnerpetition ist: „Aber nicht nur“, so Straub. Auch in Kahl am Main habe die dreitägige Kirchweih aufgrund einer Klage von zugezogenen Anwohnern abgesagt werden müssen, es gehe also grundsätzlich um traditionsreiche Feste und ihre Kultur.

„Das alles ist sehr bedauerlich und gefährdet Feste mit zum Teil schon sehr langer Tradition“, so Straub. Durch die jetzt angestrengte Gesetzesinitiative sollen die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen werden, dass diese Festkultur nicht zum Zankapfel juristischer Auseinandersetzungen werden kann.

So ein traditionsreiches Fest sei eben auch das Volksfest in Wolnzach. Eine Entscheidung im Landtag dazu ist voraussichtlich erst in vier Wochen zu erwarten, wenn der Umweltausschuss am 21. Mai tagt. „Das Wolnzacher Volksfest gehört an diesen Standort im Zentrum und muss erhalten bleiben“, steckt der Wolnzacher Abgeordnete seine Haltung deutlich ab. Allerdings setze er immer noch darauf, dass es am Ende „zwei Sieger, nicht nur einen“ geben soll. Sprich: Er hofft auf eine „einvernehmliche Lösung“, mit der alle gut leben können.