Neuburg
"Für den Anfang war das eine schöne Sache"

Erstes Testspiel nach der Corona-Pause: VfR Neuburg unterliegt gegen den VfB Eichstätt mit 6:1

02.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:51 Uhr
Einige Torchancen hatte der VfR Neuburg: Rainer Meisinger gelang der Anschlusstreffer zum 1:2 in der 28. Minute. −Foto: Lüger

Neuburg - Das Ergebnis scheint am Ende zweitrangig zu sein, denn viel wichtiger war, dass die Landesligafußballer des VfR Neuburg zum ersten Mal seit fast fünf Monaten wieder gemeinsam kicken durften.

 

Auch Alexander Egen konnte aus der - etwas zu hoch ausgefallenen - 1:6 (1:4)-Niederlage gegen den VfB Eichstätt somit Positives ziehen. In den kommenden Wochen will der neue Trainer mit seinem Team nun den Grundstein für eine erfolgreiche Restsaison 2019/21 legen, die für die Lila-Weißen voraussichtlich am 12. September beginnt.

Ein "offizieller" Vorbereitungsstart, zu Hause gegen einen Regionalligisten aus der Region: Natürlich hätte man ein solches Event normalerweise etwas anders zelebriert. Doch was ist in diesen Tagen schon ganz normal? Zuerst verlängerte die Bayerische Staatsregierung die Absage für Trainingsspiele im Amateurbereich vergangene Woche bis Mitte August, dann folgte etwas überraschend die kurzfristige Rolle rückwärts und schließlich wurde der erste Neuburger Test auch noch (temperaturbedingt) auf den Vormittag vorverlegt. Das alles natürlich ohne Zuschauer. "Klar, wir hätten uns das ein bisschen anders gewünscht", sagt Egen, ohne aber darüber zu jammern: "Dass ein Regionalligist bei uns vorbeischaut, ist schließlich immer toll. Für den Anfang war das eine schöne Sache", so der 31-Jährige nach seinem Premierenmatch als Neuburger Cheftrainer.

Etwas länger überlegen muss Egen dann schon bei der Frage, wie er ein solches Spiel - mit nur wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten im Vorfeld, an einem der heißesten Tage des Jahres - nun bewerten soll. "Das Ergebnis", sagt der Neuburger, "ist jedenfalls völlig zweitrangig. Wichtig war mir, dass sich die Mannschaft reinhaut und vor allem dass sie Fußball spielt. " Spaß am offensiven Fußball, den will der 31-Jährige, der ja vor ein paar Wochen gemeinsam mit seinen Co-Trainern Matthias Riedelsheimer und Sebastian Habermeyer die Nachfolge von Christian Krzyzanowski angetreten war, seinem Team vermitteln. Und nach der langen Zwangspause ist dieser Spaß beim einen oder anderen Akteur ja vielleicht sogar noch einen kleinen Tick ausgeprägter als zuvor.

Gegen den zwei Ligen höher spielenden VfB lieferten die Lila-Weißen jedenfalls - trotz des am Ende deutlichen Resultats - eine sehr ansehnliche Partie, in der sie noch mehr gute Chancen hatten als beim Anschlusstreffer von Rainer Meisinger zum 1:2 (28.). Unter anderem krachte es zweimal an der Latte des Eichstätters Tores (Schüsse von Eugen Belousow und erneut Meisinger), einmal kratzte Eichstätts Verteidiger Jakob Zitzelsberger den Ball nach einem Heber des Neuburgers Marco Friedl noch von der Linie. "Wir hatten noch weitere gute Möglichkeiten, das Ergebnis fiel demnach vielleicht ein bisschen zu hoch aus", so Egen. Doch halb so wild, meint auch der VfR-Trainer, schließlich war mit dem Regionalligisten, für den übrigens viermal Julian Kügel, je einmal Jakob Zitzelsberger und Jonas Fries trafen, ja ein starker Gegner zu Gast am Unteren Brandl.

Und da Freundschaftsspiele im Amateurbereich nun wieder erlaubt sind, werden in den kommenden Wochen noch mehr dieser anspruchsvollen Aufgaben folgen. Zum Beispiel ein Test gegen den FC Augsburg II, der vom kommenden Mittwoch auf den 18. August verlegt wurde. Insgesamt stehen bislang sechs Partien auf dem Programm. "Wir gehen davon aus, dass es wie geplant im September mit der Punktrunde weitergeht und bereiten uns dementsprechend darauf vor", sagt Egen, dessen persönliche Eindrücke nach den ersten Wochen als Verantwortlicher rundum positiv sind: "Die Spieler ziehen alle super mit. Und ich selbst bin trotz der ungewöhnlichen Umstände nach wie vor total heiß auf diesen Job. "

Wohin diese positive Energie am Ende der Saison noch führen kann? Aufgrund der vielen Unsicherheitsfaktoren - Wie ist die eigene Form nach der langen Pause? Wo stehen die anderen Teams? Wie entwickelt sich die Pandemie grundsätzlich weiter? - gelte der Satz "von Spiel zu Spiel denken" umso mehr, sagt Egen. "Natürlich wollen wir so erfolgreich wie möglich abschneiden und weiter um den Aufstieg mitspielen", betont er. Sollte es der momentan Zweitplatzierte aber am Ende nicht schaffen, "wäre das für den Verein überhaupt kein Beinbruch", stellt der Trainer klar. Auch hier gilt wohl: Noch ein klein bisschen wichtiger als das Ergebnis, ist die Tatsache, dass bei den Neuburgern nach der langen Zwangspause der Spaß am Fußballspielen zurückgekehrt ist.

DK