Für 8,6 Millionen Euro ein neuer Meilenstein

22.02.2007 | Stand 03.12.2020, 7:01 Uhr

Neuburg (DK) Richtfest feierten gestern Nachmittag Staatliches Bauamt und Jagdgeschwader 74 für das neue Liegeplatzgebäude. Die knapp 8,6 Millionen Euro teure Aufwertung der Infrastruktur ging im Oktober in Bau und soll heuer fertig gestellt werden.

Das Liegeplatzgebäude gehört zu den großen und auffälligen Investitionen in Zusammenhang mit der Einführung des Waffensystems Eurofighter. Vor 16 Monaten war dem Geschwader das neue Simulatorgebäude übergeben worden, gestern stand nun das Richtfest für das neue Liegeplatzgebäude an, das noch in diesem Jahr seiner Bestimmung übergeben werden soll. Bauherr ist das Verteidigungsministerium, vertreten durch das Staatliche Bauamt Ingolstadt, das bis zum Jahr 2013 etwa 100 Millionen Euro auf dem Fliegerhorst in Neuburg-Zell und in der Wilhelm-Frankl-Kaserne in Grünau in Neubauten und Sanierung investieren wird. Projektleiterin ist Friederike Fleck von der Ingolstädter Behörde, die Generalplanung obliegt dem Rosenheimer Architekturbüro Carl Schleburg.

Der in zwei Teile gegliederte Neubau ist abhörsicher konstruiert und wird nach seiner Fertigstellung die Einsatzzentrale der beiden fliegenden Staffeln mit dem Wing-Operation-Center, Lager- und Trainingsbereiche, das Pilotencasino und das Fliegerarztgebäude beherbergen. Diese besondere Konzeption macht es zu einem "Pilotprojekt der Luftwaffe", wie Oberstleutnant Hans Köck als stellvertretender Kommodore gestern im Kreise zahlreicher geladener Gäste betonte. Köck bezeichnete das Liegeplatz- neben dem Simulatorgebäude als weiteren Meilenstein hin zum Ziel des Verbandes und der Luftwaffe, das Waffensystem Eurofighter beim Jagdgeschwader einzurüsten. Endziel sei die Assignierung als Einsatzmodul der Luftverteidigung in der NATO.

Köck war gestern zwar Hausherr, Gastgeber des Richtfestes war jedoch das Staatliche Bauamt Ingolstadt. Dessen Hochbau-Bereichsleiter Harald Löhnert stellte den Besuchern Sinn und Zweck des Gebäudes, Raumprogramm und Größenordnung der gesamten Infrastrukturmaßnahmen vor. Nachdem die ersten Eurofighter bereits im Sommer 2006 auf dem Neuburger Fliegerhorst gelandet sind und die alte Phantom F-4F im kommenden Jahr ausgemustert wird, unterliegen alle Baumaßnahmen einem engen Zeitplan, der eine genaue Koordinierung aller Projekte erfordert. Im konkreten Fall kam den Bauarbeitern das milde Wetter entgegen.

Neuburgs Vize-Bürgermeister Heinz Enghuber, der als Offizier jahrzehntelang auf demFliegerhorst Dienst getan hat, betonte in einem Grußwort die Bedeutung des Jagdgeschwaders als "arbeitsmarktpolitischer Faktor". Das Geschwader präge auch das Bild der Stadt und gehöre zu Neuburg wie das Schloss und die Donau. Die umfangreichen Investitionen deutete Enghuber als Zeichen, dass das Jagdgeschwader auch in Zukunft seine Heimat in Neuburg haben werde.

Am Neubau sind fünf Firmen aus dem Großraum Neuburg, Ingolstadt und Eichstätt beteiligt. Das 8,6-Millionen-Projekt hat eine Bruttogrundfläche von etwa 5500 Quadratmetern und einen Bruttorauminhalt von zirka 18 000 Kubikmetern.