Pfaffenhofen
Fünfter Sanka startet zum 1. September

Einstimmiger Vergabebeschluss im Rettungszweckverband - In Jetzendorf wird schon der Bau der neuen Rettungswache geplant

22.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr
Der Ärztliche Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, Florian Demetz (Mitte), gab gestern beim regionalen Rettungszweckverband einen Lagebericht zur Auslastung von Klinikkapazitäten durch Covid-19-Patienten ab. −Foto: Kraus

Pfaffenhofen - Der seit Jahren geforderte fünfte Rettungswagen für den Landkreis Pfaffenhofen hat die nächste Hürde genommen: Der regionale Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) hat bei seiner gestrigen Sitzung die Vergabeentscheidung getroffen.

Der zusätzliche Sanka, der in Jetzendorf stationiert wird, soll einerseits die Versorgungslücken im südlichen Landkreis Pfaffenhofen schließen, andererseits das Gebiet rund um Markt Indersdorf im nördlichen Landkreis Dachau mitversorgen. Der Betrieb soll zum dritten Quartal aufgenommen werden. "Geplant ist der 1. September", bekräftigt ZRF-Geschäftsführer Günther Griesche. Das gelte sowohl für den neuen Rettungsstandort in Jetzendorf, als auch für den in Rennertshofen bei Neuburg, der gestern ebenfalls vergeben wurde.

Die Vergaben erfolgten in nicht öffentlicher Sitzung. Welche Rettungsdienstorganisation den Zuschlag bekommen hat, teilt der ZRF noch nicht mit. Denn die im Vergabeverfahren Unterlegenen können noch zehn Tage Widerspruch bei der Vergabekammer einlegen, wie Griesche erklärt. Am fünften Sanka für den Landkreis Pfaffenhofen ändere das aber nichts: "Der Rettungswagen kommt auf jeden Fall", stellt der ZRF-Geschäftsführer klar. Die Frage sei nur noch, welche Organisation letztlich damit beauftragt werde.

Wie aus den Reihen der Verbandsräte zu erfahren war, hat sich das Gremium für den BRK-Kreisverband entschieden. Ausschlaggebend dafür sei ein Punktesystem gewesen, in das unter anderem wirtschaftliche wie fachliche Kriterien einflossen.

Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) ist zufrieden: "Nach monatelangen Diskussionen um einen zusätzlichen Rettungswagen konnten wir die Sache zu einem guten Ende bringen - und zwar für die ganze Region, also für Rennertshofen und Jetzendorf. " Die Vergaben seien jeweils einstimmig erfolgt.

In Jetzendorf laufen derweil schon die Vorarbeiten für die künftige Rettungswache. "In der Planung ist ein Anbau ans Feuerwehrhaus im Ortsteil Priel", sagt Bürgermeister Manfred Betzin (CSU). Sollte die Wache nicht rechtzeitig bis zum 1. September fertig werden, stehe übergangsweise auch ein Stellplatz in der Waschhalle zur Verfügung.

Neben dem Sanka widmete sich die Verbandsversammlung auch noch dem Thema Corona: Der Intensivmediziner Florian Demetz, Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, gab einen Lagebericht zur Bettenauslastung in der Region 10 ab (siehe Seite 11). "Da ist noch viel Luft nach oben", sagte er mit Verweis darauf, dass noch 65 Intensivbetten für Covid-19-Patienten frei seien.

Auch der Rettungszweckverband hat sich auf die Krise eingestellt, wie Griesche berichtete. Für Verlegungen von Covid-19-Patienten zwischen den Krankenhäusern beschränke man sich beispielsweise auf ein ganz bestimmtes Fahrzeug. Weiter wurden Notfallpläne ausgearbeitet, sollte sich die Lage zuspitzen und beispielsweise ein ganzer Notarztstandort ausfallen. Und die Integrierte Leitstelle wurde mit Schichtplänen, Urlaubssperren und Bereitschaften so umgestellt, dass die Leistungsfähigkeit gesichert ist.

Getagt hat der Verbandsrat übrigens ausnahmsweise nicht in Ingolstadt, sondern in Pfaffenhofen: Denn es war die letzte Sitzung unter dem scheidenden Verbandsvorsitzenden Wolf. Denn seine Funktion beim ZRF erlischt mit seinem Amt als Landrat. Wolfs Stellvertreter, der Neuburg-Schrobenhausener Landrat Peter von der Grün (FW), übernimmt als Interimsvorsitzender, bis im Sommer ein Nachfolger gewählt wird.

PK