Gerolsbach
"Fünf vor zwölf"

FC Gerolsbach enttäuscht zu Hause erneut

31.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:28 Uhr

Gerolsbach (SZ) Zweites Heimspiel im neuen Kalenderjahr, zweite Heimniederlage: Muss der FC Gerolsbach nach dem gestrigen 1:3 (1:1) gegen den TSV Rehling doch erneut um den Verbleib in der Kreisliga Ostschwaben zittern?

"Ich halte zwar überhaupt nichts von irgendeiner Panikmache, aber für uns ist es sehr wohl wieder ,fünf vor zwölf''", antwortet Herbert Krobath, der Fußballchef der Schwarzweißen, durchaus besorgt: "Wir haben jetzt heuer schon gegen zwei Teams verloren, die im Zwischenklassement hinter uns standen - gegen wen wollen wir denn dann punkten? "

Kreisliga OstschwabenNatürlich tat es dem FCG ge-stern enorm weh, dass mit Thomas Plöckl (Grippe) und Leo Solich (Magen-Darm) gleich zwei Defensiv-Asse krankheitsbedingt ausfielen. "Aber allein daran lag es nicht, dass wir komplett leer ausgingen", gibt Krobath zu: "Es war schlichtweg ein schlechtes Spiel von uns. Wir zeigten viel zu wenig für eine Mannschaft, die in der Kreisliga etwas Zählbares verbuchen möchte. "

Folgerichtig ging der bisherige Tabellenvorletzte aus Rehling bereits in der 18. Minute in Führung, als Bernd Sauer im Anschluss an einen Eckstoß gekonnt vollendete. "Auch danach hatte eigentlich nur der TSV klare Chancen - wobei unser Keeper Sebastian Ickes gleich mehrmals überragend reagierte", berichtet Krobath. In der Tat hätten sich die Platzherren nicht darüber wundern dürfen, wenn Fabio Martens (21.) beziehungsweise Yusuf Aktürk (31.) frühzeitig auf 2:0 für die Rehlinger Vertretung erhöht hätten - der bärenstarke Gerolsbacher Schlussmann verhinderte das allerdings.

Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde der FCG doch endlich gefährlicher. Ein Knaller von Sebastian Waltl aus rund 25 Metern Torentfernung, der nur knapp über die Querlatte strich, diente als erster Warnschuss (40.). Und vier Zeigerumdrehungen später klappte es sogar mit dem 1:1-Ausgleich durch Roman Redl, der nach gekonnter Vorlage von Waltl eiskalt vollendete (44.).

"Nach der Halbzeitpause kamen wir dann mit besten Vorsätzen zurück auf das Feld, wollten das Match komplett drehen", erzählt Krobath. Um ein Haar wäre das bereits in der 47. Minute gelungen, als Alexander Tyroller sehenswert Redl bediente - nun allerdings scheiterte der blonde Goalgetter am stark reagierenden TSV-Keeper Simon Maihöfner. "Das hätte zwingend die Führung für uns sein müssen", ärgert sich Krobath.

Mitte des zweiten Durchgangs gab es stattdessen einen erneuten Schock für den FCG zu verdauen - in Form des Rehlinger 2:1 durch Sauer, der die Kugel eiskalt von der Strafraumgranze aus in den Winkel setzte (68.). "Zugegeben, wir probierten danach nochmals alles - aber irgendwie kam hierbei überhaupt nichts heraus", berichtet der Gerolsbacher Fußballchef kopfschüttelnd: "Vielmehr blieb der TSV brandgefährlich und war einem weiteren Treffer immer näher als wir. " In der 72. Minute konnte zwar Kapitän Alexander Gräf einen solchen in allerhöchster Not noch verhindern - zehn Minuten später gab es jedoch keinerlei Rettung mehr für die Platzherren: 1:3 aus ihrer Sicht durch Johannes Kiechl, der einen bösen FCG-Abwehrschnitzer eiskalt ausnutzte (82.).

"Und so befinden wir uns jetzt doch wieder in einer Situation, die wir nicht mehr wollten", sagt Krobath traurig: "In dieser starken Kreisliga Ostschwaben darf man sich nie zu sicher fühlen. " Aber so ärgerlich die erneute Heimniederlage gestern auch war: Die Gerolsbacher Fußballer besitzen trotzdem immer noch sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone - exakt so viele wie vor der Heimniederlage gegen den TSV Rehling. Es besteht also wirklich (noch) kein Grund für übertriebene Panikmache.
 

Roland Kaufmann