Pfaffenhofen
Führung durch den Bunker

24.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Für die Bunkerführung morgen sind noch Plätze frei. Der Pfaffenhofener Fernmeldebunker, ein Stück Geschichte, das lange unter strengster Geheimhaltung stand und der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen blieb, wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Auf der Bunker-Tour führt morgen Abend Altbürgermeister Hans Prechter durch die vielen Räume und verwinkelten Gänge der über 1400 Quadratmeter großen Anlage. Unterwegs sehen die Teilnehmer Filter-, Lüftungs-, Notstrom- und andere Versorgungsanlagen und erfahren alles Wissenswerte über die Geschichte des Bunkers, über den Kalten Krieg und fühlen die beklemmende Situation in einem Bunker unter der Erde.

"Pfaffenhofener wehrt Euch! Ihr bekommt einen Atombombenbunker in Eure Siedlung!" Derart reißerisch wandte sich der DDR-Sender 904 direkt an die Bevölkerung und warnte vor einer Anlage, deren Existenz streng geheim bleiben sollte. Der Osten wusste also Bescheid - im Gegensatz zu den ortsansässigen Bürgern. Der Kalte Krieg war in Pfaffenhofen angekommen und heizte Spekulationen und wilde Gerüchte um ein Gebäude an, das bis heute im Pfaffenhofener Stadtgebiet steht. Die im Jahr 1966 in Betrieb genommene Fernmeldezentrale ist ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, als sich die Supermächte USA und UdSSR hochgerüstet gegenüberstanden, in einem Klima der Angst vor einem Angriff mit Massenvernichtungsmassen.

Die militärische Anlage wurde an der Ingolstädter Straße erbaut und ist fast komplett unterirdisch angelegt. Sie erstreckt sich mit 36 Räumen auf einer Gesamtfläche von 1400 Quadratmetern. Ihr Betrieb wurde am 25. März 1997 eingestellt.

Die Bunkertour morgen um 11 Uhr kostet fünf Euro pro Person und dauert 90 Minuten. Es sind noch Restplätze verfügbar. Eine Voranmeldung für die Bunkerführung ist unbedingt erforderlich, da die Teilnehmerzahl aus Sicherheitsgründen auf 18 Personen beschränkt ist. Die Platzreservierung erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen im Internet. Der Treffpunkt der Teilnehmer ist vor dem Verwaltungsgebäude am Bunkergelände, Ende des Heimgartenwegs in Pfaffenhofen.