Schrobenhausen
Führerschein fürs Babysitten

Achtklässlerinnen der Maria-Ward-Realschule bereiteten sich im Unterricht auf einen Nebenjob vor

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Babysitterführerschein bestanden: Die Mädchen aus den achten Klassen der Schrobenhausener Maria-Ward-Realschule haben auch in diesem Schuljahr wieder den Babysitterführerschein gemacht. - Foto: Jeanette Pobitschka

Schrobenhausen (SZ) Bestanden haben 37 Mädchen der Schrobenhausener Maria-Ward-Realschule den Test für den Babysitterführerschein. Nun warten sie auf Anfragen von jungen Familien, denen sie helfen können.

Was tun, wenn ein Baby beim Wickeln schreit? Mit wie vielen Monaten kann ein Kind frei sitzen? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten kommen für eine Fünfjährige infrage? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen an der Maria-Ward-Realschule die Mädchen des Sozialwesenzweigs der achten Klassen nach. Im Fachunterricht bereiteten sich 37 Schülerinnen auf den sogenannten Babysitterführerschein vor, den am Ende auch alle problemlos bestanden.

Die Begeisterung für das etwas andere Unterrichtsthema war von Anfang an spürbar. Da wurden Babyfotoalben mitgebracht, von den kleinen Geschwistern erzählt, sich an die eigene Kindheit erinnert und mit Hingabe an einer echten Pflegepuppe das richtige Aufnehmen, Tragen, Wickeln und Anziehen eines Säuglings geübt.

13 Jahre ist das gesetzliche Mindestalter, um einen regulären Job als Babysitter anzunehmen. Auch wenn kleine Kinder bei den Achtklässlerinnen durchwegs Entzücken hervorrufen, ist ein solcher Nebenverdienst im Gegensatz zu manch anderen Ferienjobs mit einer großen Verantwortung verbunden. Eingehend wurden die Probleme und mögliche Gefahren besprochen, die sich ergeben, wenn sie auf Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter aufpassen. Eine ausführliche Checkliste sowie ein Merkblatt für künftige Babysitter schaffen zusätzliche Sicherheit.

Nach einem Überblick über die geistige, soziale und körperliche Entwicklung eines Kindes standen sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten im Vordergrund. Singen, spielen, basteln und vorlesen wurden mit vielen Beispielen und theoretischen Grundlagen vorgestellt. Als Tabu gelten Fernsehen und Computerspiele, denn nichts könne die kreative Beschäftigung in ihrem Wert ersetzen.

So gerüstet wurde in der letzten Unterrichtsstunde das erworbene Wissen in einem Test abgefragt. Stolz präsentierten sich danach die frischgebackenen Babysitterinnen mit ihrem Zertifikat. In Kindergärten und Grundschulen wollen sie diese Bescheinigung aushängen, um möglichst bald das Erlernte in die Praxis umsetzen zu können. Nun warten die Mädchen auf junge Familien, um sie bei der Kinderbetreuung tatkräftig und regelmäßig zu unterstützen.

Damit nach dem ersten Enthusiasmus keine Ernüchterung auftritt, falls doch einmal Probleme auftauchen oder sich die jungen Babysitterinnen überfordert fühlen, werden die Mädchen weiterhin von den Sozialwesenlehrerinnen betreut. Diesen Service bietet die Maria-Ward-Realschule bereits seit vielen Jahren an. Erfahrung im Umgang mit Kindern, ein erster kleiner Nebenverdienst sowie die Übernahme einer verantwortungsvollen Aufgabe tragen zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen bei. Daneben ist die Unterstützung von Familien mit einem kleinen Kind für viele gestresste Eltern, die sonst keine Betreuungsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs haben, oft sehr willkommen.

Wer den Babysitterdienst in Anspruch nehmen möchte, fragt bei der Maria-Ward-Realschule, Telefon (08252) 881 70, nach.