Pfaffenhofen/Rohrbach
FSV rettet Rohrbach

TSV entgeht Relegation trotz eigener Niederlage in Kammerberg, weil Pfaffenhofen in Eichstätt siegt

19.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:04 Uhr
Auf ein Wiedersehen in der neuen Saison: Der TSV Rohrbach um Co-Trainer Michael Humbach sind der Relegation entgangen - trotz einer 0:2-Pleite bei der SpVgg Kammerberg um Kevin Streit (rechts). Beide Teams haben den direkten Klassenerhalt geschafft. −Foto: Stolle

Rohrbach/Eichstätt (PK) Durchatmen beim TSV Rohrbach: Trotz einer 0:2 (0:1)-Niederlage bei der SpVgg Kammerberg am letzten Spieltag der Saison hat das Team von Trainer Stefan Klos den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga geschafft. Profitiert hat der TSV dabei vom 7:2 (4:0)-Sieg des FSV Pfaffenhofen beim VfB Eichstätt II, der damit in die Relegation muss.

SpVgg Kammerberg - TSV Rohrbach 2:0 (1:0): "Wir hätten es gerne mit einem Sieg oder Unentschieden selbst erledigt", erklärte Klos einen Tag nach dem Erreichen des Klassenerhalts. "Aber wir sind froh, dass das Ganze ein Ende gefunden hat. Wir sind mit zwei blauen Augen davongekommen." Rohrbach profitierte nicht nur von der Pfaffenhofener Schützenhilfe. Der Tabellenzwölfte der Bezirksliga Nord muss nämlich nur in die Relegation, wenn der Vergleich mit dem Zwölften der Bezirksliga Ost verloren geht - Rohrbach hat 40, Schönau in der Ost-Staffel drei Punkte weniger. Dabei spielten die Rohrbacher eine gute erste Hälfte: "Es war ähnlich wie gegen Sulzemoos - wir waren gut im Spiel", so Klos. Seine Mannschaft überließ den Kammerbergern den Ball, die SpVgg musste ja auch gewinnen, um ganz sicher zu gehen. "Wir hatten aber die besseren Chancen", meinte Klos. Michael Humbach traf den Pfosten, Christian Franke die Latte. Nach einer Ecke verpasste Humbach den Ball um wenige Zentimeter - die Rohrbacher Führung wäre verdient gewesen. "Kammerberg wurde dann nervöser, machte immer mehr Fehler - und erzielte genau in dieser Phase das 1:0", ärgerte sich Klos. Die Rohrbacher Hintermannschaft war nach einem scheinbar geklärten SpVgg-Angriff wieder rausgerückt, der Ball kam aber noch einmal vor das Tor - Robin Streit traf zur Kammerberger Führung (38.). Bei einer Niederlage waren die Rohrbacher von einem Ausrutscher der Eichstätter Reserve abhängig - würde der VfB gewinnen, müsste der TSV in die Relegation. Doch nach 45 Minuten lagen die Eichstätter zu Hause gegen Pfaffenhofen mit 1:4 hinten. "Ich habe überlegt, ob ich den Jungs den Spielstand in der Kabine sage. Ich wollte, dass sie weniger nervös sind", so Klos - der Trainer gab den Zwischenstand weiter: "Das Team wollte dann unbedingt das Spiel gewinnen, zumindest war das unser Plan." In der zweiten Hälfte aber waren die Rohrbacher kaum mehr im Spiel, die Hausherren waren griffiger und präsenter. "Sie waren frischer und immer den einen notwendigen Schritt schneller", berichtete Klos. Sebastian Waas setzte sich dann auf der Außenbahn gegen Tobias Thoma durch, zog nach innen und traf ins kurze Eck (65.). Ein Aufbäumen der Rohrbacher blieb aus, beide Teams durften am Ende jubeln. Klos versuchte die Stimmungslage im TSV-Lager nach der Partie in Worte zu fassen: "Natürlich sind wir erleichtert. Viele hatten Wehwehchen, in der Restrunde ist nicht alles gelaufen wie gewünscht. Wir sind froh, dass die Saison nicht noch zwei Wochen länger dauert." Für die Pfaffenhofener hatte er selbstverständliche positive Worte: "Unser Dank geht an den FSV, das ist nicht selbstverständlich so aufzutreten, wenn es um nichts mehr geht."

TSV Rohrbach: Zieglmeier, Lux, Seiler, Maier, Thoma, Kaindl, Franke (74. Federl), Repan (83. Ulbricht), Schwarzmeier, Mößnang, Humbach. - Tore: 1:0 Streit (38.), 2:0 Waas (65.). - Zuschauer: 100.

VfB Eichstätt II - FSV Pfaffenhofen 2:7 (1:4): Mit besten Grüßen nach Rohrbach fertigte der FSV die Eichstätter Reserve ab und sicherte sich selbst noch Rang vier. "Wenn wir auf dem Platz stehen, dann geben wir auch alles", freute sich Spielertrainer Stefan Wagner. Seine Mannschaft spielte von Anfang an nach vorne, zeigte eine starke Leistung: "Wir waren sehr bissig. Man hat nicht gemerkt, bei wem es noch um alles ging", so Wagner. Der Druck, der auf dem VfB lag, sei aber spürbar gewesen. Umso mehr, als der FSV sich effizient zeigte und nach 21 Minuten mit 3:0 führte. Dreimal war Raphael Boser vor dem VfB-Tor aufgetaucht, jedes Mal traf der FSV-Stürmer auch; Nach elf Minuten jagte er den Ball aus 13 Metern in den Knick, zwei Minuten später erhöhte er aus der Drehung. Bei seinem dritten Tor profitierte Boser von einem Fehlpass im Eichstätter Spielaufbau - der Pfaffenhofener machte seinen Hattrick perfekt. Patrick Roth sorgte mit einem Elfmetertor kurz für Hoffnung (35.), Ruben Popa dämpfte diese mit einem wunderbaren Lupfer zum 4:1 in der 43. Minute jedoch wieder.

In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel vor sich hin, erst in der Schlussphase ging es Schlag auf Schlag: Simon Heigl erhöhte mit einem Doppelpack binnen vier Minuten auf 6:1 (78., 82.), den siebten FSV-Treffer erzielte Wojciech Swierkosz in der Schlussminute. Roth gelang nur noch Ergebniskosmetik mit dem Tor zum 2:7. Für Eichstätt geht es in die Relegation, der FSV darf in die verdiente Sommerpause. Wagner lobte sein Team für den Saisonabschluss: "Wir haben es überragend gemacht."

FSV Pfaffenhofen: Zörntlein, Seepe, Grünwald, F. Wagner, van Baal, Swierkosz, Schilling, Heigl, Popa, Andre (78. D. Wagner), Boser. - Tore: 0:1 Boser (11.), 0:2 Boser (13.), 0:3 Boser (21.), 1:3 Roth (35./FE), 1:4 Popa (43.), 1:5 Heigl (78.), 1:6 Heigl (82.), 1:7 Swierkosz (90.), 2:7 Roth (90.). - Zuschauer: 75.

Kevin Reichelt