Hilpoltstein - Sabine Kühnlein ist am Sonntag die gefeierte Schützin der FSG Hilpoltstein gewesen.
In ihrem erst zweiten Bayernliga-Wettkampf zeigte die 33-jährige Röttenbacherin gegen Bergrheinfeld eine grandiose Leistung und sorgte mit ihrem Sieg im Stechschuss dafür, dass die Hilpoltsteiner Luftgewehrschützen den Wettkampftag mit zwei Siegen beendeten und auf den zweiten Platz kletterten.
Die Ausgangslage für die Hilpoltsteiner vor diesem Wettkampf war klar: Um im Kampf um die Aufstiegswettkämpfe zur 2. Bundesliga weiter alle Trümpfe selbst in der Hand zu halten, waren Siege gegen Gastgeber Kleinrinderfeld und Bergrheinfeld nötig. Gegen den Abstiegskandidaten Kleinrinderfeld feierten die FSG-Schützen einen ungefährderten 4:1-Pflichterfolg, gegen den direkten Kontrahenten Bergrheinfeld aber stand die Partie bis zum letzten Schuss auf der Kippe, ehe Kühnlein das Duell zu Gunsten der FSG entschied. "Sie war im ersten Wettkampf noch sehr nervös, im zweiten aber hat sie ihr Potential abgerufen und uns letztlich den Sieg gerettet. Weil wir am Anfang der Saison den ersten Wettkampf gegen Bergrheinfeld verloren hatten, war dieser sehr wichtig, um vor dem Kontrahenten zu bleiben", sagte Hilpoltsteins Trainer Franz Rupp. Kühnlein - normalerweise in der dritten Hilpoltsteiner Mannschaft in der Bezirksliga aktiv - kam überhaupt nur zum Einsatz, weil mit Jessica Backmeroff und Alisa Bosch gleich zwei Stammkräfte der FSG fehlten. Sie kam bei ihrem früheren Verein SSG Röttenbach schon einmal in der Bayernliga zum Einsatz.
Nicht nur auf Position fünf zwischen Kühnlein und Laura Dorsch ging es gegen Bergrheinfeld spannend zu, auch die weiteren Positionen waren umkämpft. Auf Position eins zeigte Anja Harrer eine konstante Leistung ohne dabei zu glänzen. Als ihr Gegner Steffen Herdel in der dritten Serie eine 100 schoss, gab es nur noch wenig Hoffnung für die Hilpoltsteinerin. Doch dann brach Herdel ein, schaffte in der vierten Serie nur eine 93, so dass Harrer doch noch mit 387:386 Ringen siegte. Ein unerwarteter Einbruch seiner Kontrahentin verhalf auch Moritz Bosch zum Sieg. Kimberly Höfler lag vor der vierten Serie mit zwei Ringen in Front, dann brachte es die Bergrheinfelderin allerdings nur auf eine 87. Bosch schoss dagegen konstant zu Ende und siegte mit 382:376.
Spannend ging es auch auf Position drei zu. Melanie Wenninger schoss bis zum letzten Schuss konstant, doch ihre Gegnerin Sabrina Schneider war einen Tick stärker und gewann mit 388:385. Klar abgeben musste ihren Wettkampf lediglich Barbara Strobl, die sich nicht richtig fit fühlte und Kristin Hemmerich mit 377:393 unterlag. Ausschlaggebend für den Gesamtsieg sollte dieses Ergebnis dank Kühnlein am Ende aber nicht sein.
Insgesamt souverän hatten die Hilpoltsteiner zuvor die Pflichtaufgabe gegen Kleinrinderfeld gelöst. Nur Kühnlein musste beim klaren 4:1-Sieg ihren Punkt abgeben. Sie unterlag Luca Kraus mit 372:378. Anja Harrer lieferte sich mit Mona Willert nur anfangs ein Duell auf Augenhöhe, danach spielte die junge Hilpoltsteinerin ihre Routine aus und siegte mit 389:385. Auch Barbara Strobls Gegner fehlte die Konstanz, so reichten der Hilpoltsteinerin 382 Ringe zum Sieg. Sehr konstant schoss Melanie Wenninger, die ebenfalls ungefährdet mit 386:379 triumphierte. Und auch Moritz Bosch hatte mit einer soliden Leistung keine Probleme, sich mit 385:378 gegen Steffen Keller zu behaupten und den 4:1-Sieg perfekt zu machen.
"Wir sind selbstverständlich sehr zufrieden mit diesem Wettkampftag", sagte Rupp. "Wahrscheinlich wird erst nach dem letzten Wettkampftag klar sein, wer sich den zweiten Tabellenplatz sichert, aber an diesem Sonntag haben wir auf jeden Fall einen Bigpoint gemacht. "
SV Kleinrinderfeld - FSG Hilpoltstein 1:4 (1899:1914 Ringe) - Willert - Anja Harrer 385:389, Stockmann - Barbara Strobl 379:382, Spiegel - Melanie Wenninger 379:386, Keller - Moritz Bosch 378:385, Kraus - Sabine Kühnlein 378:372.
BSG Bergrheinfeld - FSG Hilpoltstein 2:3 (1927:1915 Ringe) - Herdel - Anja Harrer 386:387, Hemmerich - Barbara Strobl 393:377, Schneider - Melanie Wenninger 388:385, Höfler - Moritz Bosch 376:383, Dorsch - Sabine Kühnlein 384:384 (Stechen 9:10).
HK
Christoph Enzmann
