Beilngries
Frühlingsparty für alle Generationen

Das Open Air "Raus mit Euch!" lockt Tausende nach Beilngries

31.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:27 Uhr
Einen großen Ansturm hat die Beilngrieser Open-Air-Veranstaltung am Samstagabend erlebt. Tausende Besucher folgten dem Motto "Raus mit Euch!". −Foto: Adam

Beilngries (DK) Der Winter ist vorbei - und in Beilngries wird wieder gefeiert. Tausende folgten am Samstag dem Aufruf der Stadt "Raus mit Euch!" zum Open Air in der Hauptstraße. Aus weitem Umkreis, unter anderem bis aus Freising, Ingolstadt, Gungolding, Neumarkt und Kelheim, waren die Gäste gekommen und erlebten bei milden Temperaturen einen fröhlichen Abend.

Ein Open Air für alle Generationen - so hat sich mittlerweile die Veranstaltung zum Winterende in der Altmühlstadt etabliert. Junge und Junggebliebene ließen sich am Samstagabend von der Musik der Best-of-Band zum Mitsingen und Tanzen mitreißen oder standen mit Freunden zusammen, um sich zu unterhalten. Melanie Landerer (19) aus Freising hatte eine besondere Begleitung dabei: ihre Oma Waltraud Semmler (64). "Ich wollte einfach auch mal auf ein Open Air, aber nicht auf eines, bei dem es mir die Ohren wegbläst", erzählte Waltraud Semmler humorvoll. Ihre Enkelin sei begeisterte Open Air-Besucherin, nach München, aber auch bis nach Berlin oder Österreich fahre sie dafür, "da ist Beilngries ein Katzensprung gewesen". Beiden gefiel es gut in der Altmühlstadt. "Wir waren schon am Nachmittag da, haben Eis gegessen und uns den Ort angeschaut", erzählten sie. Die Atmosphäre sei schön hier, lobte Melanie Semmler.


Mit dieser Meinung war sie offensichtlich nicht alleine. "Es ist wieder klasse hier, macht total Spaß", versicherten ein Beilngrieser und sein Schwager aus Töging, die ihre Frauen "zum Tanzen" nach vorne geschickt hatten, während sie das Geschehen bestens gelaunt vom eher ruhigeren Seitenrand beobachteten. Die Bühne am Beginn der Hauptstraße bei der Frauenkirche hatten die Verantwortlichen geschickt gewählt - so konnten sich die Feierlustigen ihren "Lautstärkenpegel" selbst bestimmen. Vize-Bürgermeister Anton Grad hatte sich einen Platz etwas weiter Richtung Stadtmitte gesichert, "besser zum Unterhalten geeignet". Er war wieder, wie auch schon im Vorjahr, begeistert über die vielen Besucher und die trubelige Stimmung, die bereits gegen 21 Uhr herrschte, genau wie Touristikchef Christoph Raithel, der sich mit Filmkamera unter die Menschenmassen mischte und hochzufrieden mit der erfolgreichen Organisation seiner Mitarbeiter war.

 

 



Die achtjährige Katharina Lentschig aus Paulushofen war mit Mama und Papa unterwegs und fand es "einfach cool", zum zweiten Mal schon das Open Air besuchen zu dürfen. Von Papas Schultern aus beobachtete staunend die erst dreijährige Mathilda aus Ingolstadt das Geschehen, eine Gruppe Jugendlicher aus Neumarkt kommentierte lässig die Tanznummer eines älteren Paares direkt vor der Bühne - und so trafen sich die Generationen und bewiesen: Gemeinsam feiern macht Spaß.



Reibungslos sorgte die Security an den Eingängen dafür, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden konnten. Pinke Armbänder gab es für Erwachsene ab 18 Jahren, die feiern konnten, so lange sie wollten, blaue Bänder für Jugendliche, die um Mitternacht das Festgelände verlassen mussten. Kompromisse wurden dabei nicht geschlossen - wer keinen Ausweis dabei hatte, wurde abgewiesen. Schon kurz vor 22 Uhr tummelten sich rund 5000 Besucher am eingezäunten Gelände, das durch die versetzt gestellten Food-Trucks erweitert worden war, um das dichte Gedränge des Vorjahres zu entzerren. Dafür gab es viel Lob von den Besuchern.

Gleich mit einer 15 Personen starken Gruppe war das Rote Kreuz Beilngries vertreten. Ihren ersten Bereitschaftseinsatz hatten dabei Anna Wiest (16), Ludmilla Kim (21) und Sophie Mittermeier (16). "Wir laufen mehrmals am Abend durch das Festgelände und zeigen einfach Präsenz, damit jeder weiß, dass wir da sind, wenn jemand Hilfe braucht", erklärten die Helferinnen und versicherten selbstbewusst: "Wir hoffen natürlich, dass niemand verletzt wird. Aber wenn, dann wären wir da und wüssten, was zu tun ist." Ebenfalls ein wachsames Auge hatte die Polizei Beilngries um das Festgelände. Alles ruhig, keine problematischen Vorfälle, so die erfreuliche Bilanz, die am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung gegeben wurde.

Einen Punkt gab es dann übrigens doch, bei dem sich Melanie Landerer und ihre Oma nicht einig wurden: Ihren Hamburger wollte die 19-Jährige am "Food-Truck" kaufen und erntete dafür nur einen missbilligenden Blick von ihrer Oma Waltraud Semmler: "Diese neumodischen Bezeichnungen. Das ist ein Essensstandl." Wie auch immer - gerade die außergewöhnlichen Speisen, von feurigen oder süßen Burritos über riesige Burger bis hin zu tütenweise frischen Kartoffelchips fanden Anklang. Wie auch der "freie Eintritt", den eine Gruppe aus der Nähe von Eichstätt besonders lobte: "Wir haben von einem Freund von dem Open Air erfahren, der vergangenes Jahr hier war und es toll fand. Dass irgendwo kein Eintritt verlangt wird und doch so viel geboten ist, das ist ja wirklich selten. Deshalb haben wir gedacht: Das Wetter passt, wir probieren es. Hat sich gelohnt!"

Regine Adam