Flensburg (DK
Frühling auf dem deutschen Automarkt

Hersteller bringen im April 8,4 Prozent mehr Fahrzeuge neu auf die Straßen Diesel-Skandal ohne Folgen

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Flensburg (DK/AFP) Zu Beginn der Frühjahrssaison ist die Zahl der neu zugelassenen Pkw im April im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat deutlich gestiegen. Knapp 316 000 Neuzulassungen gab es im April in Deutschland, wie aus den gestern veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg hervorgeht.

Damit waren es zwar 2,2 Prozent weniger Autos als im März, aber 8,4 Prozent mehr als im April des Vorjahres, teilte die Behörde mit.

Trotz des Abgas-Skandals beim VW-Konzern und anderen Herstellern konnten alle deutschen Autobauer gegenüber April 2015 dazugewinnen. Mit gut einem Fünftel der neu zugelassenen Wagen führte VW das Feld an. Die am stärksten wachsende ausländische Marke war mit 5,3 Prozent Plus der zum VW-Konzern gehörende tschechische Hersteller Skoda. Die Ingolstädter VW-Tochter Audi legte im April um 10 Prozent zu, dagegen musste die spanische Konzernmarke Seat ein Minus bei den Neuzulassungen von 1,8 Prozent hinnehmen. Besonders rasant ging es für die ebenfalls zum Wolfsburger Autokonzern zählende Sportwagenschmiede Porsche voran: Die Stuttgarter brachten im Berichtsmonat 22,4 Prozent mehr Wagen neu auf die Straßen als April 2015. Insgesamt legten vor allem Sportwagen und schwere SUV zu. In den ersten vier Monaten wuchsen die Neuzulassungen insgesamt um 5,6 Prozent (siehe Grafik).

Ungeachtet der zentralen Rolle, die Diesel-Motoren in dem Abgas-Skandal einnehmen, wurden zuletzt beinahe sechs Prozent mehr Diesel-Pkw neu angemeldet als im Vorjahr. Damit stellten Autos mit dieser Antriebsart 47 Prozent aller Neuzulassungen. Aber auch die Hybrid-Pkw konnten um beinahe 29 Prozent zulegen.

Nach Angaben des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer ist der Anstieg der Pkw-Neuzulassungen auch Ergebnis stark ausgeweiteter Rabatte bei Autoverkäufen. Bei den beliebtesten 30 Modellen gewährten die Händler im April demnach 18,6 Prozent mehr Nachlässe als im Vorjahr. Auch stieg dem Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen zufolge der Anteil durch die Autobauer selbst neu zugelassener Pkw. Bei VW etwa hätten die Eigenzulassungen 33 Prozent und damit vier Prozentpunkte mehr als noch 2015 ausgemacht.