Nürnberg
Frühling auf dem Arbeitsmarkt

Zahl der Erwerbslosen sinkt im März leicht Verbesserung auch in der Region

31.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Nürnberg/Ingolstadt (DK) Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes hat die Zahl der Erwerbslosen bundesweit auf den niedrigsten März-Stand seit 25 Jahren sinken lassen. Mehr Beschäftigung in den Außenberufen führte auch in der Region Ingolstadt zu weniger Menschen ohne Job.

Weniger Erwerbslose hatte es zuletzt im März 1991 gegeben, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mitteilte. Insgesamt waren im März 2,85 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit - und damit 66 000 weniger als im Februar sowie rund 87 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,5 Prozent.

Deutlich niedriger liegt weiterhin die Erwerbslosenquote in der Region Ingolstadt. Sie verbesserte sich im März gegenüber Februar und dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Insgesamt waren hier 6132 Menschen ohne Beschäftigung, wie der Chef der regionalen Arbeitsagentur, Manfred Jäger, berichtete. Vor zehn Jahren seien im Raum Ingolstadt zum gleichen Zeitpunkt noch mehr als 14 300 Personen ohne Job gewesen. Am besten ist die Lage im Kreis Eichstätt mit 1005 Erwerbslosen und einer Arbeitslosenquote von 1,4 (Vorjahr: 1,5) Prozent.

In Bayern sank die Zahl der Arbeitslosen im März auf rund 275 000. Das waren fast 13 600 weniger als noch im Februar. Die Arbeitslosenquote sank damit im Freistaat gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,9 Prozent.

Zwar sei der Frühjahrsaufschwung in diesem Jahr etwas schwächer ausgefallen als in den zurückliegenden Jahren, räumte BA-Chef Frank-Jürgen Weise ein. "Aber wenn die (saisonbedingte) Verschlechterung des Arbeitsmarktes im Winter nicht allzu groß ist, dann kann auch die Verbesserung der Arbeitsmarktlage im Frühjahr nicht übermäßig sein", gab er zu bedenken. Tatsächlich war der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den drei Wintermonaten mit 278 000 deutlich geringer ausgefallen als in früheren Jahren.

Zufrieden war auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD): Die jüngsten Daten zeigten, dass der Arbeitsmarkt "aufnahmefähig, robust und für kommende Herausforderungen gewappnet" sei, sagte sie. Dabei verwies sie auch auf die weiter steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze. Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes vom Februar erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 52 000 auf 43 Millionen. Das waren 543 000 mehr als im Vorjahr.

Nur eine geringe Rolle spielen bislang noch Flüchtlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Zwar waren nach BA-Erkenntnissen im März 123 000 Männer und Frauen aus Asylzugangsländern arbeitslos. Im Vergleich zum Februar waren das allerdings nur 12 000 und gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat 54 000 mehr. Der Großteil derjenigen, die in den vergangenen zwölf Monaten um Arbeit nachsuchten, seien Syrer gewesen, berichtete BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker.

Die Bundesagentur geht für dieses Jahr von 320 000 bis 390 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter aus, die als Flüchtlinge anerkannt sind. Die Zahl der erwerbslosen Flüchtlinge dürfte im Jahresschnitt um rund 90 000 steigen.

Die Zahl offener Stellen lag im März bei 635 000. Das waren 92 000 mehr als vor einem Jahr. Besonders gesucht waren Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik, in Verkehr und Logistik sowie im Verkauf.