München
Fröhling fordert Teamgeist

Der neue Trainer des TSV 1860 München gibt am Samstag sein Debüt gegen den FC St. Pauli

20.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

München (DK) Torsten Fröhling ist seit dieser Woche also der dritte Trainer, der den kriselnden TSV 1860 München in der aktuellen Saison in den Griff bekommen soll. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub und die „alte Liebe“ FC St.

Pauli gibt der 48-Jährige am Samstag (13 Uhr) nun sein Debüt als Löwen-Chef. Dabei versprüht er mit einer Mischung aus Humor und der nötigen Konzentration Optimismus im Abstiegskampf – den die Löwen auch über die Saison hinaus gebrauchen könnten.

„Wenn wir den Klassenerhalt mit dieser Mannschaft schaffen sollten, und davon gehe ich ganz fest aus“, betonte Fröhling bei der Pressekonferenz vor seinem ersten Spiel, „dann kann man auch mal darauf aufbauen und eine gewisse Euphorie mitnehmen“, so der 48-Jährige. Als einer der wenigen Sechzig-Trainer muss Fröhling seine Aufgabe nicht mit dem Ziel Erstligaaufstieg angehen. „Wenn ich jetzt noch hätte aufsteigen müssen, hätte ich wohl doch Nein gesagt“, sagte er mit einem Grinsen. Die Löwen in der Liga zu halten, ist aktuell sein einziger Auftrag. Und der bisherige U 21-Coach geht diesen bislang tatkräftig an.

Etwas offensiver werde man gegen St. Pauli auftreten und natürlich mit jeder Menge Leidenschaft. Fröhling legt Wert auf Charakter und Teamgeist: „Wenn einer nach 60 oder 70 Minuten platt ist, soll er die Hand heben, dann kommt der Nächste rein.“ Fröhling verwendet wenig Zeit auf Videostudien des Gegners („Ich will keinen verrückt machen mit langen Analysen“). Außerdem setzt der neue Trainer im Abstiegskampf auf echte Typen. Dominik Stahl beispielsweise wird nach langer Verletzungspause wieder im Kader stehen. „Er hat den Löwen im Herzen. Du brauchst solche Typen, die zeigen, um was es überhaupt geht.“ In Sachen Aufstellung kündigte der 48-Jährige zudem „Härtefälle“ an, ohne sich bereits konkret festzulegen. Selbst die Torwartfrage ließ er offen. „Es gibt überall Überlegungen. Es kann sich alles ändern“, so sein Kommentar.

Als „witzig“ bezeichnete der Coach die Konstellation, dass es ausgerechnet bei seinem Debüt gegen den Klub geht, für den Fröhling einen Großteil seiner Profieinsätze (91) absolviert hatte und mit Ewald Lienen zudem ein Ex-1860-Trainer auf der Gegenseite steht. Doch Fröhling weiß auch, dass er im Existenzkampf der beiden einst so populären Klubs keine Rücksicht nehmen kann. Bei einer Niederlage gegen das bisherige Schlusslicht droht der letzte Tabellenplatz. „St. Pauli wegknallen“, wie es 1860-Geschäftsführer Markus Rejek ausgedrückt hatte, wäre auch laut Fröhling „das Beste“. „Doch ich wäre auch mit einem dreckigen 1:0 zufrieden.“