Riedenburg
Fröhliche Party bis tief in die Nacht

Kneipenshuffle entwickelt Sogwirkung weit über Riedenburg hinaus – Peitschende Rhythmen beim Finale

22.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

−Foto: Lorenz Erl

Riedenburg (DK) In keiner anderen Nacht des Jahres sind die Menschen in Riedenburg so lange in Bewegung wie beim Kneipenshuffle. Auch im zehnten Jahr entwickelt dieses musikalische Ereignis eine Sogwirkung weit über die Dreiburgenstadt hinaus. Es ist ein letztes frohes Aufbäumen vor den tristen Novembertagen und der besinnlichen Zeit des Advent. „Wir hätten am Anfang nicht gedacht, dass es so gut läuft“, bestätigt Stefan Preiß von der Musikerkameradschaft Kelheim als Cheforganisator.

Das zehnmalige Jubiläum können sie aber erst im nächsten Jahr feiern, denn einmal ist die musikalische Kneipentour durch die Dreiburgenstadt ausgefallen. Dass sie dieses Jubiläum erreichen werden, steht nach der neuerlichen fröhlichen Party bis tief in die Samstagnacht wohl außer Zweifel. Schon beim Auftaktkonzert des Jugendorchesters Vielharmonie ist der spätere Erfolg abzusehen. Die gut 30 Musiker unter der Regie von Korbinian Wimmer fungieren mit ihrem Standkonzert vor dem alten Rathaus sozusagen als musikalische Marktschreier. Mit Holz- und Blechblasinstrumenten unterstreichen sie, dass ihre Formation mit Melodien aus dem swingenden Big-Band-Notentopf auch Musik von heute im Repertoire hat. 
 
Acht weitere Bands an sechs anderen Orten locken danach nicht nur die Fans des jeweiligen Genres zu sich. Das Wetter spielt mit, bis kurz vor Mitternacht liegt eine laue Herbstnacht über der Stadt, erst danach setzt Regen ein. Viele der Besucher riskieren gerne einen Blick über den musikalischen Gartenzaun. Diese Neugier wird allemal belohnt, denn Stefan Preiß und sein Team haben für eine bunte Stilmischung gesorgt. Den Anfang machen Soiz’n Pepper im Gasthof zur Post mit ausgesuchten Rock-, Soul-, Funk- und Disco-Klassikern nicht nur für die Liebhaber aus dieser Zeit. 
 

 
Ohnehin ist das Kneipenshuffle bewusst nicht auf eine enge Altersgruppe ausgerichtet. „Es ist immer eine Herausforderung, ein breites Programm aufzustellen. Damit soll für jeden etwas dabei sein“, betont Preiß. Und tatsächlich tummeln sich in der Masse der beständig durch die Straßen strömenden Menschen neben Teenagern und Twens auch etliche Gäste mit Silberschimmer im Haar. 
 
Als Hotspot für junge Hörgewohnheiten kristallisiert sich dennoch die Fasslwirtschaft heraus, in der die Rockband Effi’s Briest aus Kelheim und später Unlimited Culture mit dem Riedenburger Reggae-Sänger Lenni Schinn nicht mit Phonspitzen bei Rock, Punk und Riddims geizen. 
 
Den Gegenpol dazu bilden Uli Groeben und Andreas Januschke mit Hits samt Gitarrenbegleitung völlig ohne Strom im Hotel Schwan. Auch bei den Rock-Nostalgien von Fischermuttisfreunde in Schweigers Bar ist mit dem Schlagzeuger Mike Höcker wieder ein Riedenburger Musiker dabei. Als neuen Aufführungsort hat Fabian Helmich seinen Verlag Entlegenes ins Shuffle eingebracht. Brothers nennt sich das Folk-Pop-Trio aus Rosenheim, das sich erfolgreich um die Teilnahme bei dieser Riedenburger Musiknacht beworben hat.
Zum Finale treffen sich alle im Fuchsstadel, erst hier wird Eintritt verlangt. Die Foxy Gentlemen räumen dort die Bühne, als die MKK Allstars um Stefan Preiß auftreten und das dicht gedrängte Publikum mit ihren Rhythmen bis spät in die Nacht einpeitschen.
 
Das Lob der Gäste für die Organisatoren ist verdient. „Für eine kleine Stadt wie Riedenburg finde ich das Kneipenshuffle grandios. Man kann nach Belieben wechseln und sich die Musik anhören, die einem gefällt“, freut sich Richard Flieger aus Stammham, der zusammen mit seiner Frau Irene unterwegs ist. Das Paar im mittleren Alter ist eigens dafür ins Altmühltal gekommen. „Der Höhepunkt für uns ist, wenn man durch Riedenburg geht und merkt, dass sich was bewegt“, freut sich auch Preiß.