Geisenfeld
Fritz Kreis stirbt mit 71 Jahren

Bekannter Schausteller auf Volksfesten der Region wird am Montag in Geisenfeld beigesetzt

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Fritz Kreis ist im Alter von 71 Jahren gestorben. −Foto: Hammer

Geisenfeld / Ingolstadt (pat) Plötzlich und unerwartet ist Fritz Kreis am Samstag im Alter von 71 Jahren gestorben.

Der auf Volksfesten in der ganzen Region bekannte Schausteller lebte seit 1972 in Ingolstadt. Aufgewachsen ist er in Geisenfeld, wo sich der Wintersitz der Schaustellerfamilie befindet - und hier wird er am Montag, 26. Februar, um 12 Uhr auf dem Geisenfelder Friedhof auch beigesetzt.

 

"Der alte Fritz war ein sehr umgänglicher Mensch, der für jeden Spaß zu haben war", sagt der langjährige Ingolstädter Marktmeister Hans Hagn. "Er hat viel geredet, mochte die Leute und die Kinder." Bis zuletzt war er mit seinem Karussell auf Volksfesten unterwegs. Schon vor dem Tod seiner Frau Christel vor vier Jahren war der Zwergschnauzer Lumpi dabei stets an seiner Seite. In den vergangenen Jahren war Lumpi dann sein treuester Begleiter. Seit Samstag kümmert sich jetzt Fritz' gleichnamiger Sohn um den Hund.

Die ganze Schaustellerfamilie ist weithin bekannt. Im Jahr 1867 haben sich die Vorfahren in Geisenfeld niedergelassen, wo Fritz Kreis, kurz vor Weihnachten 1946 als fünfter Sohn von Ludwig Kreis in Ingolstadt geboren, auch aufwuchs und lange lebte. Mit 24 Jahren tanzte er bei den hiesigen Schäfflern mit. Und bis heute befindet sich in Geisenfeld das Winterquartier der Familie. "Bei Schnee und Eis sind die Fahrgeschäfte hier gut untergebracht", sagt sein Sohn. Aber eigentlich waren es die Volksfeste, die von klein auf seine echte Heimat waren. "Er ist dort zur Schule gegangen. Daher hatte er auch bis zum Schluss viele Schulfreunde in allen möglichen Städten, in denen er als Kind regelmäßig war", erzählt sein Sohn Fritz.

Geheiratet hatten dessen Eltern 1971. Ein Jahr später sind Christel und Fritz Kreis nach Ingolstadt gezogen, wo die vierköpfige Familie - neben Sohn Fritz zogen die beiden auch noch Tochter Melanie groß - seither lebte. Um seinen Opa trauert zudem das Enkelkind Moritz.

Wirklich daheim war und ist die Familie Kreis aber stets da, wo auch die Menschen zusammenkommen: auf den Volksfesten der Region. Fritz Kreis machte sich 1971 mit einer Schiffschaukel, die ihm sein Vater Ludwig damals überlassen hatte, selbstständig. Später kam ein Spielgeschäft hinzu, 1982 ein "Superhupferl", das er später wieder verkaufte. Seit 1992 war Fritz Kreis mit einem Kinderkarussell unterwegs. Und zwar ganz regelmäßig auf den Volksfesten in Geisenfeld, Oberstimm, Abensberg, Ingolstadt, Reichertshofen, Wolnzach und Mainburg. "Und auf vielen weiteren Dulten und Volksfesten, die weiter weg sind", berichtet sein Sohn. In Ingolstadt betrieb der Verstorbene außerdem 40 Jahre lang einen Glühweinstand.

"Mit dem Fritz ist ein Original von uns gegangen", sagt Hans Hagn. Wenn ein Kind mal kein Geld hatte, aber mit großen Augen sein Karussell anschaute, konnte und wollte der Schausteller nicht hartherzig sein. "Er hat es dann einfach umsonst fahren lassen", erinnert sich Hagn. "Denn der Fritz, der hatte ein großes Herz." Am Ende sei es nur leider nicht mehr stark genug gewesen, um noch weiter zu schlagen.