Geisenfeld
Frischzellen-Kur für Geisenfelder CSU

Junge Generation wird unter wiedergewähltem Hans Schranner künftig stärker eingebunden

12.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:12 Uhr
Per Handschlag gratuliert Karl Straub (von links) dem Vorsitzenden Hans Schranner, Siegfried Rambach, Johannes Gensler und Irmgard Beck, Michael Pilawa, Sepp Hartl, Franz Kastl und Roland Müller. Nicht im Bild: Andreas Aichele und Andreas Konrad. −Foto: Zurek

Geisenfeld (GZ) Der CSU-Ortsverband Geisenfeld hat sich eine Brise "frischen Wind" verordnet. Ins Führungsteam um den wiedergewählten Ortsvorsitzenden Hans Schranner wurden bei der Neuwahl am Montagabend gleich zwei Vertreter der Generation U30 in die Führungsmannschaft aufgenommen.

Zunächst stand bei der Hauptversammlung ein Blick zurück an: auf ein Jahr, das vom Wechsel an der Führungsspitze Ortsverbandes geprägt war. Vom Rückzug Andreas Aicheles nach eigenem Bekunden "überrascht", hatte Schranner den Vorsitz übernommen. Er dankte seinem Vorgänger für die geleistete Arbeit und für die Bereitschaft, die CSU als Beisitzer weiter zu unterstützen. Dass er seine neue Rolle habe ausfüllen können, daran habe Irmgard Beck als seine Stellvertreterin einen großen Anteil - auch bei der Organisation von rege besuchten Veranstaltungen wie dem Hopfazupfa-Fest in Zell, dem Christkindlmarkt oder dem Neujahrsempfang.

Als schöne Bestätigung für das Engagement im 104 Mitglieder starken Ortsverband wertete es der CSU-Stadtrat, dass seine Partei bei den Land- und Bezirkstagswahlen in Geisenfeld das landkreisweit beste Ergebnis eingefahren habe. Grundsatz der politischen Tätigkeit der CSU/UL-Fraktion im Stadtrat sei ein übergreifend "auskömmliches Miteinander zum Wohl des Bürgers". Dieser Geist soll auch den anstehenden Kommunalwahlkampf prägen, so Schranner weiter.

Er ging danach auf zentrale Themen der Stadtratsarbeit ein. Mittlerweile könne man sich - nach Begutachtung etlicher Beispiele in anderen Kommunen - eine Sanierung des Klosterstadels mit anschließender flexibler Nutzung vorstellen. Was die Schaffung von Stellplätzen angeht, gelte es Alternativen zu einer Tiefgarage zu überdenken. Unglücklich ist aus Schranners Sicht die derzeitige Ausfahrtsregelung in der Grabengasse. Er favorisiere eine Zufahrt in beide Richtungen - beschränkt auf Anwohner und Nutzer von Parkplatz respektive Supermarkt. Was das umstrittene Gewerbegebiet Ilmendorf Nord angeht, habe jeder in der Fraktion sich sorgfältig seine Meinung gebildet und entsprechend gestimmt. "Statt als gesamte Fraktion umzufallen, akzeptieren und begrüßen wir das Bürgerbegehren als demokratisches Entscheidungsmittel", so Schranner weiter, der indes unter Hinweis auf den Verkehr im Zentrum, auf Deponien, Kiesabbau oder Flächenfraß in anderen Bereichen der Gemeinde der Behauptung widersprach "nur der nördlichste Ortsteil habe alle Lasten zu tragen".

Unter Bezug auf das im Gutachten der Firma Stadt-Land-Verkehr entworfene "Szenario einer Westumfahrung" fordert Schranner "nicht alles auf die Karte Umgehung" zu setzen. Diese würde laut Experten lediglich den Status Quo auf dem aktuellen Stand "einfrieren". Besser sei es, wie im Gutachten angeregt, nach alternativen Maßnahmen zu Entlastung des innerörtlichen Verkehrs zu suchen. Erfreut zeigte sich der Fraktionssprecher über das Wirken von Anna Heidersberger, die - allem voran im Sinne der Barrierefreiheit und mit der Herausgabe eines Flyers mit Veranstaltungshinweisen für Senioren - als Nachrückerin von Gabriele Bachhuber schon viel bewirkt habe. Zu den Herausforderungen der nahen Zukunft zählte der Ortsvorsitzende die Sanierung teils uralter Bereiche im Straßen- und Kanalnetz.

Siegfried Rambach konnte von einem "relativ üppigen Kassenstand" berichten, mit dem man trotz eines kleineren Defizits im Berichtsjahr für den Wahlkampf gut gerüstet sei. Nachdem Wilhelm Maul und Erich Deml senior als Kassenprüfer keine Beanstandungen hatten, stand einer Entlastung nichts im Weg.

Bei den Neuwahlen war man sich schnell einig: Hans Schranner bleibt Vorsitzender, Irmgard Beck seine "rechte Hand" als Stellvertreterin. Mit dem 27-jährigen Schreinermeister Johannes Gensler als zweitem Stellvertreter und dem nur zwei Jahre älteren Michael Pilawa im Amt des Schriftführers soll die jüngere Generation künftig stärker vertreten sein. Neumitglied Pilawa ist Ingenieur und hat in seiner früheren Heimat Hallbergmoos bereits Erfahrungen in der Kommunalpolitik gesammelt. Kassier bleibt Siegfried Rambach. Die Kasse wird künftig von Anneliese Lackermair und Wilhelm Maul geprüft. Beisitzer sind Andreas Aichele, Sepp Hartl, Franz Kastl, Andreas Konrad, der aus beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt des Stellvertreters kandidiert hatte, und Roland Müller.

Wünsche und Anträge seitens der 20 anwesenden Mitglieder gab es keine, stattdessen viel Lob von der Vorsitzenden des Wahlausschusses Gabriele Bachhuber und vom Landtagsabgeordneten Karl Straub für "einen der aktivsten Ortsvereine, die wir im Landkreis haben". Auch der örtlichen Frauenunion zollte Straub viel Anerkennung, ehe er noch ein wenig Europa-Wahlkampf betrieb. "Einen Ausstieg Deutschlands kann sich keiner ernsthaft wünschen", sagte Straub.

Maggie Zurek