Neuburg (r) Der Landkreis bringt den Hohenbleicherbau für das Descartes-Gymnasium auf Vordermann. Weil in der Großküche des Seminars Nachrüstungsbedarf festgestellt worden ist, erhöhen sich die Baukosten um 345 000 auf stattliche 3,1 Millionen Euro.
Der Bau- und Vergabeausschuss des Kreises stimmte gestern einmütig zu.
Dem Beschluss ging eine Debatte mit kritischen Anmerkungen voraus. „Ich bin wütend, weil wir das erst hinterher erfahren“, kommentierte Klaus Brems (FW) die Mehrkosten. „Rentiert sich das überhaupt“, fragte Karlshulds Bürgermeister Karl Seitle (FW) und Reinhardt Reißner (CSU) schlug sogar Catering und die Aufgabe der Küche vor. Fritz Goschenhofer (CSU) griff das Studienseminar an: „Hat denn der Verpächter von diesem desolaten Zustand gewusst“
Landrat Roland Weigert wies die Kritik energisch zurück: „Ich verwahre mich gegen diese Vorwürfe. Wir sind vom Seminar und Vorstand Alfred Hornung nicht über den Tisch gezogen worden.“ Man habe offen verhandelt und der Landkreis habe den Hohenbleicherbau für 30 Jahre per Erbpacht übernommen – damit das Gymnasium Räume bekommt. In den oberen Etagen sind Musiksäle vorgesehen. Dafür verlassen im Hauptbau die Physik- und Chemiesäle den Keller und rücken nach oben. „Das ist längst besprochen worden“, so Landratsstellvertreter Michael Kettner (SPD). Die Küche sei mit übernommen worden „und muss gemacht werden“.
Leider hat sich kein Kreisrat vor Ort umgeschaut. Es wäre schnell zu erfahren gewesen, dass die Großküche des Seminars seit vielen Jahrzehnten Bestand hat und funktioniert. Schüler, Lehrer, Personal und Gäste nehmen dort Mittagessen oder kleine Imbisse ein. 2003 weihten Landkreis und Schulleitung stolz die neue Mensa ein. Chefkoch Klaus Hollinger bereitet mit seiner Mannschaft täglich 120 bis 150 Essen zu, bis zu 250 seien möglich. Die Beschäftigten freuen sich, dass Installation (Wasser) und Entlüftung verbessert und Sozialräume eingerichtet werden. Der Bedarf wird mit Richtlinien begründet und hatte sich erst nach Demontage der Technik gezeigt.
