Jetzendorf
"Frischer Wind ist notwendig"

Ex-Kreisvorsitzender der CSU-Senioren Hans-Joachim Lojewski erklärt, wie er sich weiter engagiert

02.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:12 Uhr

Jetzendorf (ost) Eine feste Instanz ist der Jetzendorfer Hans-Joachim Lojewski, wenn es darum geht, für die Belange der Senioren zu kämpfen. Nun erklärt er, warum er den Posten des Kreisvorsitzenden der CSU-Senioren abgegeben hat - und wie es für ihn weitergeht.

Dass Lojewski nach zehnjähriger Amtszeit den Posten des Kreisvorsitzenden der CSU-Senioren-Union an Altlandrat Rudi Engelhard abgegeben hat, hat bei vielen politisch interessierten Bürgern Verwunderung ausgelöst, weil man wusste, dass der 75-Jährige politisch sehr engagiert ist und als Wadlbeißer in den Reihen der Christsozialen gilt.

In einem Gespräch mit dem Pfaffenhofener Kurier stellte Lojewski nun aber klar, warum er den Kreisvorsitz der CSU-Senioren abgegeben hat. "Ich bin selbstkritisch genug, um nach zehn Jahren Kreisvorsitz zu erkennen, dass der Wind in den Segeln langsam nachlässt", so Lojewski. "Frischer Wind ist notwendig, damit das Schiff wieder Fahrt aufnimmt, damit neue Ideen zum Tragen kommen." Das grundsätzliche Jahresprogramm im Kreisverband der CSU-Senioren stehe, es werde durch einzelne Aktionen aufgelockert, wie zuletzt dem Vortrag der Landtagspräsidentin.

Lojewski zieht sich ohnehin nicht aus der Politik zurück. Er bleibt bekanntlich als Ehrenvorsitzender den Senioren erhalten. Darüber hinaus ist er weiterhin als Beirat aktives Mitglied der Vorstandschaft. "Wenn jemand 14 Jahre Schriftführer im CSU-Ortsverband Jetzendorf, zehn Jahre Vorsitzender in demselben Ortsverband und nun zehn Jahre Kreisvorsitzender bei den CSU-Senioren war, kann man sich vorstellen, dass die politischen Aktivitäten nicht zu Ende gehen", unterstreicht Lojewski. Das sei schon allein dadurch bedingt, dass er als Gemeinderat in Jetzendorf schwerpunktmäßig die Funktion als Seniorenreferent innehat und landkreisweit Mitglied des Seniorenbeirats ist. Seine Themen in dieser Funktion sind vor allen Dingen Probleme bei der Mobilität im ländlichen Raum und der Barrierefreiheit. Unter seiner Leitung werden in einem ersten Schritt von Mitgliedern des Gemeinderats und Mitgliedern des örtlichen VdK-Ortsverbandes all die Stellen erfasst, die für Menschen Barrieren darstellen. Gegenstand dieser Erfassung sind der öffentliche Raum, aber auch die Einrichtungen, die für die Bewältigung des Lebensalltags erforderlich sind und die die Bürger nicht ohne fremde Hilfe alleine bewältigen können. Ziel sei es, dass je nach Möglichkeit Barrieren abgebaut werden können.

Nicht übersehen darf man, dass sich Lojewski als Bezirksvorsitzender der Seniorenunion auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus engagiert. Themen, die dort eine wesentliche Rolle spielen und die von Gruppen in unterschiedlicher Besetzung bearbeitet werden, sind beispielsweise Pflege, erneuerbare Energien, Arbeitsmarkt mit dem Schwerpunkt duales Ausbildungssystem und Mobilität im ländlichen Raum. Auch Altersarmut und Altersdiskriminierung werden diskutiert. Es gehe darum, dass die Senioren ihre Erfahrungen bei der Bearbeitung dieser Themen auch mit Hilfe von Politikern und anderen Organisationen einbringen. "Ziel ist es aber auch, dass Erkenntnisse aus dieser Arbeit nach oben weitergegeben werden", so Lojewski.

Mitgliederwerbung für die Seniorenunion bleibt für Lojewski ein Dauerthema. "Wer soll sich für die Belange der Senioren einbringen, wenn es nicht diejenigen tun, die noch fit genug sind, um sich für die Probleme derjenigen zu verwenden, die sich selbst nicht mehr helfen können", fragt er. Wenn Senioren zusammenhalten, sieht Lojewski auch gute Chancen, Dinge zu ihren Gunsten zu verändern. Bei der nächsten Bundestagswahl stellen die Senioren immerhin rund 36 Prozent der Wähler, die über sechzig Jahre alt sind. "Da lohnt es sich, weiterhin aktiv in der Gesellschaft mitzuarbeiten."